Gefühlschaos

Hassliebe: Bedeutung, Ursachen und Tipps, wie du ihr entkommst

Über Hassliebe haben wir alle schon einmal gesprochen. Doch das steckt wirklich hinter dem Begriff!

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Hass und Liebe: zwei Emotionen, die nicht unterschiedlicher sein können. Wie also passen sie zusammen? Oftmals verwenden wir den Begriff Hassliebe in einem spielerischen Zusammenhang. Wir reden zwar von Hassliebe, meinen es aber nicht so.

Oder doch? Hassliebe gibt es wirklich und sie ist alles andere als lustig. Erfahre, wie es ist, wenn du Hassliebe tatsächlich erlebst, wodurch diese Ambivalenz entsteht und wie du die Hassliebe überwindest.

Hassliebe: Das steckt wirklich dahinter

Kannst du jemanden gleichzeitig lieben und hassen? Ja, das geht. Leider. Eine Hassliebe beschreibt eine Beziehung zu einer Person, die abwechselnd aus Liebe und Hass besteht. Beide Emotionen nehmen gleich viel Raum ein. Auch wenn diese Gefühle nicht verschiedener sein könnten, so verbindet sie die Intensität. Sowohl Liebe als auch Hass kann vereinnahmend sein. Wir können vor Liebesglück auf Wolke sieben schweben und von Hass getrieben sein.

Hassliebe kann unterschiedliche Ursachen haben. Sie tritt in Partnerschaften genauso wie in familiären Beziehungen oder Freundschaften auf. Sie kann sehr belastend sein, da sie oft mit einer starken Abhängigkeit einhergeht. Außerdem ist der ständige Wechsel dieser starken Gefühle sehr anstrengend und schwer einzuordnen.

Diese Signale deuten auf eine Hassliebe hin

Eine Hassliebe ist meist nicht von Anfang an da. Sie entsteht, schleicht sich an. Außerdem willst du vielleicht nicht wahrhaben, dass du eine Hassliebe spürst. In der Regel gehst du davon aus, nur Liebe oder nur Hass zu empfinden. Diese Verhaltensweisen sollten dich hellhörig werden lassen, denn sie deuten darauf hin, dass du eine Hassliebe zu einer Person entwickelt hast:

  • Gefühlschaos: In einem Moment vermisst du diese eine Person unendlich. Doch dann entsteht Wut, du bist genervt und empfindest den anderen plötzlich als abstoßend. Und du hast das Gefühl, dass du nicht mehr zu bremsen bist. Die Gefühle brechen nur so aus dir heraus. Doch dann verändert sich deine Einstellung wieder. Dir fallen plötzlich wieder gute Gründe ein, warum du die Person liebst und sie brauchst.

  • Konkurrenz: Wer von euch ist schlauer, wer sportlicher, wer erfolgreicher? Eigentlich sollte man sich in jeder Art von Beziehung unterstützen. Neigst du dazu, immer besser sein zu wollen, könnte sich hinter eurer Beziehung eine Hassliebe verstecken.

  • Abhängigkeit: Du kannst nicht mit und nicht ohne! Du willst unbedingt von der Person gesehen, gemocht und wahrscheinlich auch geliebt werden. Gleichzeitig findest du vieles an ihr furchtbar. Dennoch entsteht eine Abhängigkeit, vielleicht sogar eine Sucht danach, Zeit mit der Person zu verbringen.

Ursachen: So entsteht Hassliebe

Hassliebe kann aus verschiedenen Gründen entstehen. Obwohl wir eine Person lieben, haben Erlebnisse, die mit negativen Erinnerungen verknüpft sind, dazu geführt, dass wir Hass oder Abneigung gegenüber der Person entwickelt haben. Anstatt die beiden Gefühle bewusst voneinander zu trennen, werden sie miteinander vermischt. Das sind mögliche Ursachen dafür:

  • Geringes Selbstwertgefühl: Eigene Unsicherheiten werden oftmals auf Beziehungen projiziert: Bin ich liebenswert? Warum gibt sich eine Person mit mir ab? Gerade wenn der*die andere sehr selbstbewusst ist, kann dadurch ein Hass entstehen. Wieso ist die Person so selbstbewusst und ich nicht? Gleichzeitig kann das Bedürfnis nach Anerkennung und Bestätigung wachsen.

  • Starke Eifersucht: Mangelndes Vertrauen kann einer Beziehung schaden. Vor allem wenn ein*e Partner*in unter krankhafter Eifersucht leidet, so kann aus Liebe Hass werden.

  • Zu hohe Ansprüche: Sicherlich hat jede*r bestimmte Vorstellung von dem*der perfekten Partner*in. Doch perfekt gibt es nun mal nicht! Wer es nicht schafft, den*die Partner*in mit all seinen*ihren Ecken und Kanten zu lieben, der könnte irgendwann ein Hassliebe entwickeln. Denn die Ansprüche können nie ganz erfüllt werden. Die Frage ist dann, was steckt eigentlich dahinter? Die eigene Bindungsangst womöglich?

  • Emotionale Abhängigkeit: Aus dem Wunsch nach Anerkennung wächst die emotionale Abhängigkeit. Hassliebe entsteht dann, wenn du dich zum Beispiel von deinem*deiner Partner*in abhängig machst, aus der Verlustangst, dass er*sie sich von dir trennt. Obwohl du deinen Partner liebst, hasst du ihn dafür, dass du nicht ohne ihn leben kannst.

  • Kontrollverlust über Gefühle: Wer sich zu stark von den eigenen Gefühlen leiten lässt, der könnte sich schnell in etwas verrennen: Nach einer negativen Erfahrung ist der Hass sehr präsent. Du steigerst dich womöglich in etwas hinein. Das Gefühl bleibt bestehen. Auch dann, wenn du wieder ein anderes Gefühl wie Zuneigung empfindest.

Tipps, wie du die Hassliebe loswirst

Um Hassliebe zu überwinden, gilt es auf dich selbst zu schauen und an deiner inneren Einstellung zu arbeiten. Auch wenn eine andere Person diese Hassliebe in dir triggert, so kommt sie doch von dir.

Der erste Schritt ist, dass du dir dessen überhaupt bewusst bist. Sobald du realisierst, dass diese Form der Beziehung ungesund ist und dir nicht guttut, kannst du etwas daran verändern.

Je nachdem, wie stark die Hassliebe ausgeprägt ist, schafft man es vielleicht nicht alleine, sich davon zu lösen. In dem Fall empfiehlt es sich, mit einem*einer Therapeut*in oder Psycholog*in zu sprechen. Erste Schritte, um die Hassliebe zu überwinden, können sein:

  • Selbstvertrauen stärken: Wenn du das Gefühl hast, dass du eigene Unsicherheiten auf andere überträgst und dadurch eine Hassliebe entsteht, kannst du versuchen, an deinem Selbstbewusstsein zu arbeiten. Mache dir bewusst, was deine persönlichen Stärken sind. Traue dich, zu dir selbst zu stehen und dich für deine Interessen einzusetzen. Mehr Tipps: Selbstbewusstsein stärken: Einfache Tipps für jede Lebenslage

  • Lernen allein glücklich zu sein: Wenn du dazu neigst, dich zu schnell von anderen abhängig zu machen, begünstigt das leider auch das Gefühl von Hassliebe. Wenn du es schaffst, nur mit dir allein zufrieden zu sein, dann kannst du dich aus emotionalen Abhängigkeiten lösen. Plane dir Zeiten in deinem Alltag ein, die du mit Me-Time füllen kannst. Du wirst merken, wie schön ein Date mit dir selbst sein kann und wie gut dir das tut.

  • Toxische Beziehungen beenden: Manchmal ist der einzige Ausweg, einen Schlussstrich zu ziehen. Wenn du merkst, dass die Hassliebe dich vereinnahmt und du in dieser toxischen Beziehung nur noch unglücklich bist, dann löse dich. Auch wenn Trennungen immer schmerzhaft sind, so sind sie manchmal auch wichtig. Mache dir bewusst, wie eine Beziehung wirklich sein sollte. Hass hat dort nichts zu suchen.

  • Hass loslassen und Liebe stärken: Ist die Liebe stärker als der Hass? Dann solltest du versuchen, den Hass abzubauen, damit eure Beziehung wieder in ein gesundes Gleichgewicht kommt. Mache dir dafür bewusst, in welchen Situationen du Hass empfindest. Wenn du weißt, wieso du so fühlst, so kannst du auch lernen, diese Gefühlsausbrüche besser zu kontrollieren. Mache dir stets bewusst, warum du den Menschen liebst und nicht, warum du ihn hasst.

Artikelbild und Social Media: martin-dm/iStock

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