Mosting: Das steckt hinter dem grausamen Dating-Verhalten
Der Dating-Trend „Mosting“ ist besonders grausam. Wir erklären, was hinter dem Phänomen steckt.
Die Dating-Welt ist eine der kompliziertesten – und seien wir mal ehrlich: Dating-Apps wie Tinder, Bumble und Co. haben es auch nicht wirklich einfacher gemacht… Hinzu kommen (negative) Dating-Trends oder vielmehr bestimmte Dating-Verhaltensweisen, die immer wieder auftreten und dann als "Trends" deklariert werden.
Dahinter stecken meist die egoistische Befriedigung eigener Bedürfnisse, perfide Spielchen oder auch die rücksichtslose Manipulation von Gefühlen. Letzteres ist auch beim "Mosting"-Phänomen der Fall. Wir verraten mehr zu dem grausamen Dating-Verhalten.
Was bedeutet "Mosting"?
Der Begriff "Mosting" setzt sich aus zwei weiteren Dating-Phänomenen zusammen: Dem "Love Bombing", das ein Zeichen für gefährlichen Narzissmus sein kann, und dem "Ghosting".
Im Klartext bedeutet es, dass eine Person den*die andere*n zunächst mit Zuneigung, Aufmerksamkeit, Komplimenten und eventuell auch verfrühten oder übertriebenen Liebesgeständnissen überschüttet, nur um dann sang- und klanglos zu verschwinden und sich einfach nicht mehr zu melden.
Was macht Mosting so grausam?
Dein Date gaukelt dir die große Liebe vor, die sich dann in Luft auflöst, wenn die Hoffnungen und Gefühle des Gegenübers erst einmal geweckt sind.
Das Perfide an diesem Spiel ist die Manipulation, die letztendlich wohl nur der Befriedigung des eigenen Egos dient: Die Person beweist sich, dass sie besonders begehrens- oder liebenswert ist. Wenn sein*ihr "Love Bombing" Zuneigung und Verliebtheit bewirkt hat, ist sein*ihr Ziel erreicht und er*sie verschwindet, ganz in Ghosting-Manier, wie ein Geist.
Denn: Die Person hat bekommen, was sie wollte. Zurück bleibt das Opfer seines Mostings, das glaubt verliebt zu sein und sich in vielen Fällen fragt: "Was habe ich bloß falsch gemacht?"
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Gründe für den fiesen Dating-Trend
Doch warum macht jemand so etwas? Wieso jemandem so viel Hoffnung machen und dann einfach abhauen? Nur für das eigene Ego?! Ganz schön bitter...
Um den*die „Moster*in“ besser zu verstehen, kann man die Phänomene Ghosting und Love Bombing nochmal einzeln unter die Lupe nehmen.
Beim Ghosting spielt sicherlich die Oberflächlichkeit des Online-Datings eine Rolle. Es ist leider fast schon „normal“ geworden. Aus Faulheit oder Konfliktangst bevorzugen es einige Leute, sich einfach gar nicht mehr zu melden. Doch nur weil sich dieses Verhalten hartnäckig als mieser Trend durchgesetzt hat, ist das noch lange kein Grund mitzumachen!
Ghosting ist und bleibt feige und respektlos. Und ist es wirklich so schwer, eine kurze Nachricht zu schreiben, dass es nicht passt oder die eigenen Gefühle kurz mitzueilten?!
Noch schlimmer wird es in Kombination mit Love Bombing. Hinter diesem Verhalten stecken häufig narzisstische Persönlichkeitsmerkmale. Wer Love Bombing betreibt, manipuliert eine Person meist absichtlich und versucht diese mit Liebesbekundungen an sich zu binden.
Love Bombing ist in der Regel auch eine Ablenkungsstrategie. Denn diese vermeintlich harmonische Liebesphase hält nicht ewig an. Was folgt sind emotionale Manipulation, Kritik an dem*der Partner*in oder Erniedrigungen.
Und im Fall des Mosters oder der Mosterin ein plötzliches Verschwinden. So lässt sich vermuten, dass das Love Bombing nur eine Ablenkung ist, um die eigentliche Absicht zu vertuschen, nämlich nur für eine kurze Zeit involviert zu sein. Autsch!
An diesen Anzeichen erkennst du Mosting
Dein Date überschüttet dich von Anfang an mit unverhältnismäßig vielen Komplimenten und Liebesgesten.
Du könntest das Gefühl von „Es ist zu schön, um wahr zu sein“ haben.
Vielleicht sagt dir dein Bauchgefühl auch, dass es da einen Haken geben muss…
Achte auf manipulatives Verhalten: Wenn dein Date dich zum Beispiel für sich allein will und versucht, dich von deinem Umfeld abzuschotten. Achtung: Red Flag!
Was folgt ist ein plötzlicher Kontaktabbruch – meist ganz ohne Vorwarnung.
Wie kann ich mich vor diesem Dating-Phänomen schützen?
Sich vor dem Verletzt-werden beim Daten zu beschützen ist eine schwierige Angelegenheit – wenn es so einfach wäre, gäbe es sicher eine ganze Menge weniger Liebeslieder… Wer in der Welt des Datens unterwegs ist, sollte sich jedoch ein gewisses Maß an Selbstschutz zulegen und sich gerade bei Liebesfilm-artigen Liebesgeständnissen beim zweiten Date fragen, ob das wirklich echt sein kann.
Über starke (vielleicht auch übertriebene) Geständnisse kann man sich freuen, denn es ist ja gut möglich, dass der*die andere schockverliebt ist– aber es schadet nicht, das Ganze mit ein wenig Vorsicht zu genießen und sich genau zwei Fragen zu stellen:
1. Wie gut kennt er*sie mich? Welche seiner*ihrer Geständnisse und Komplimente ergeben Sinn und welche holen nur das Blaue vom Himmel herunter?
2. Wie gut kenne ich ihn*sie? Verliebe ich mich gerade, weil er*sie mich mit Zuneigung und Komplimenten bombardiert oder entdecke ich Eigenschaften und Verhaltensweisen jenseits von Liebesbekundungen mir gegenüber, die mich faszinieren und berühren?
Die zwei Fragen sind gute Indikatoren, allerdings machen auch sie die Dating-Welt nicht hundertprozentig sicher. Fakt ist: Dating ist ein unsicheres Gebiet, aber es lohnt sich es zu betreten, denn schließlich ist man auf der Suche nach neuen Menschen, Erlebnissen und vielleicht sogar der großen Liebe.
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