Gesundheitswunder

Olivenöl: So gesund ist das gute Öl

Olivenöl kann nicht nur zum Kochen, sondern auch zum Heilen verwendet werden. Darum ist Olivenöl so gesund.

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Olivenöl als Heilmittel

Die Früchte des Ölbaums werden schon seit Jahrtausenden gepresst: für die Küche, als Brennstoff für Lampen, aber auch für medizinische Zwecke. Die Ärzte der Antike kurierten mit Olivenöl wahrscheinlich Verdauungsstörungen, äußerlich galt Olivenöl als wirksames Schönheitsmittel für Haut und Haare. Heute weiß man, dass das Öl des Südens noch viel mehr kann: Seine Wirkkraft ist zwar noch nicht komplett entschlüsselt, doch die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend.

Ungesättigte Fettsäuren sind gut fürs Herz

Vor allem bei Herzkrankheiten gibt es keinen Zweifel mehr: Der hohe Anteil an ungesättigten Fettsäuren in Olivenöl hält den Cholesterinspiegel im Gleichgewicht. Das schützt die Gefäße und senkt erheblich das Risiko für "kardiovaskuläre Ereignisse", wie es medizinisch heißt. Das haben zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen ergeben, erst jüngst legten spanische Forscher eine Studie vor, an der mehr als 7000 Menschen teilgenommen hatten. Die Experten der Deutschen Herzstiftung sind auch große Anhänger von Olivenöl. Sie geben immer wieder den Ratschlag, in der Küche Olivenöl zu verwenden, um Herzinfarkt und Schlaganfall vorzubeugen. In den USA dürfen Olivenölhersteller sogar mit Aufklebern auf den Flaschen dafür werben, dass ihr Produkt vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt.

Doch nicht allein die Fettsäuren machen Olivenöl zum Heilmittel. Auch seine sekundären Pflanzenstoffe, Olivenpolyphenole genannt, sind wahre Multitalente. Sie hemmen Entzündungen und Wissenschaftler vermuten, dass die Polyphenole auch eine Rolle bei der Entstehung von Tumoren spielen und womöglich vor Darm-, Brust-, Prostata- und Hautkrebs schützen.

Olivenöl: Seine gesunde Wirkung

Im Folgenden erklären wir, welche körperlichen Beschwerden Olivenöl lindern kann

Zwei Tröpfchen gegen Ohrenschmerzen

Geschälte Knoblauchzehen zerdrücken und mit 3 EL Olivenöl mischen. In eine Glasflasche füllen, eine Woche ziehen lassen, abseihen. Bei Bedarf stündlich 2 Tropfen in das schmerzende Ohr träufeln. Noch angenehmer ist es, wenn das Öl vorher im Wasserbad leicht erwärmt wird. Dann einfach einen getränkten Wattebausch ins Ohr schieben und stündlich auswechseln.

Auch diese Tipps helfen bei Ohrenschmerzen: Was tun bei Ohrenschmerzen? 5 Erste-Hilfe-Tipps

Warmer Wickel bei Husten und Bronchitis

Äußerlich lässt sich das Öl bei Beschwerden der Atemwege folgendermaßen einsetzen: 3 EL Olivenöl im Wasserbad erwärmen und auf Brust und Rücken einmassieren. Mit einem Küchenhandtuch abdecken, Wollschal drumwickeln und noch eine Wärmflasche auflegen. Für die innere Anwendung 4 EL Olivenöl und 4 EL Zitronensaft mischen.

Wenn die Verdauung nicht rundläuft

Bei Bauchweh und Blähungen: EL Olivenöl pur einnehmen. Mit einem Glas warmem Wasser nachspülen. Zusätzlich 3 Tropfen Olivenöl auf den Bauch geben und sanft im Uhrzeigersinn einmassieren. Bei Verstopfung: 1 EL Öl in ein Glas warmes Wasser einrühren und morgens auf nüchternen Magen und abends vor dem Schlafengehen trinken. Kann auch Kindern gegeben werden.

Olivenöl-Joghurt als Sattmacher

Dass Olivenöl ein echter Sattmacher ist, zeigt eine Studie der TU München. Drei Monate lang aßen die Testpersonen täglich 500 Gramm Magerjoghurt, der mit einem von vier Fetten angereichert war (Schweineschmalz, Milchfett, Raps- oder Olivenöl) - zusätzlich zu ihrer normalen Kost. Nach der Joghurt-Olivenöl-Mischung fühlten sich die Teilnehmer der Studie länger satt. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass sie mehr vom Sättigungshormon Serotonin im Blut hatten. Beim Kochen auf Olivenöl zu setzen lohnt sich also, wenn man ein paar Kalorien einsparen möchte. Darum wirkt auch die Mittelmeer-Diät so gut. Allerdings sollte man das Öl in Maßen genießen, wenn man Gewicht verlieren möchte. 1 EL hat bereits rund 120 Kalorien. 

Gutes Olivenöl erkennen

Beim Kauf von Olivenöl unbedingt darauf achten, dass "nativ extra vergine" auf dem Etikett steht. Diese erste Pressung der Oliven enthält die meisten heilsamen Substanzen. Leider stellen Tester immer wieder fest, dass Olivenöl falsch deklariert und minderwertig ist, selbst in Bioläden. Noch mehr Tipps, um gutes Olivenöl zu erkennen:

  • Gutes Olivenöl ist in der Regel nicht für 3,50 Euro pro Liter zu bekommen. Der Preis spielt hier tatsächlich eine Rolle. Zur Orientierung: Die beiden günstigsten der 2018 von der Stiftung Waren mit "Gut" ausgezeichneten Olivenöle kosten 10 Euro. Wobei eins nicht mehr zum Verkauf steht. 
  • Achte darauf, ob auf der Flasche das Erntejahr angegeben ist - je frischer das Öl, desto besser. Auch Infos zur Herkunft der Oliven, dem Zeitpunkt der Abfüllung und dem -ort sind gut.
  • Eine Verpackung aus dunklem Glas oder Metall ist besser als eine aus Plastik. So sind die Nährstoffe besser vor Licht geschützt. 
  • Mache nach dem Kauf den Geruchs- und Geschmackstest: Das Öl sollte intensiv duften und leicht bitter schmecken. 
  • Kaltgepresstes Olivenöl enthält mehr Vitamine, da diese bei der Herstellung nicht durch Erhitzen abgetötet werden konnten. 

Wichtiger Zusatz-Tipp: Erhitzen von Olivenöl

Sowohl natives wie auch raffiniertes Olivenöl eignen sich zum Braten und zum Frittieren. Natives Olivenöl sollte allerdings nur bis 180 Grad erhitzt werden, raffiniertes Olivenöl darf bis 230 Grad erhitzt werden - dieses wurde bei der Herstellung schließlich erwärmt.

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