Form der Physiotherapie

Was ist Manuelle Therapie? So funktioniert sie und dabei hilft sie

Bei vielen Beschwerden verschreiben Ärzte mittlerweile Manuelle Therapie statt Krankengymnastik oder Massagen. Aber was ist Manuelle Therapie eigentlich genau? Wir haben bei einer Physiotherapeutin nachgefragt.

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Krankengymnastik und Massagen kennt jeder von uns, aber was genau ist Manuelle Therapie? Wir haben mit der Physiotherapeutin Lisa Pernitz gesprochen, die uns das Prinzip genauer erklärt.

Was ist Manuelle Therapie?

Manuelle Therapie hilft bei zahlreichen Funktionsstörungen des Bewegungsapparats. "Die heutige Manuelle Therapie bezieht sich nicht allein auf knöcherne Strukturen, sprich Gelenke. Das Nervensystem wird auf seine Leitfähigkeit und Bewegungsfähigkeit untersucht, genauso wie der Zustand der Muskulatur beurteilt", erklärt Lisa Pernitz. Durch punktuelle Griffe und spezielle Dehnungsübungen kann der Therapeut Blockaden und Verspannungen lösen und die Gelenke mobilisieren. Dies kann in dem Moment äußerst schmerzhaft sein, doch man fühlt sich anschließend gelöster.

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Bei welchen Beschwerden hilft Manuelle Therapie?

Manuelle Therapie ist ein wahrer Allrounder unter den Physiotherapieformen. "Manuelle Therapie kann an jedem Gelenk angewendet werden. Das bedeutet, jegliche Bewegungseinschränkungen oder Verletzungen sowie Beschwerden nach Operationen können mit manualtherapeutischen Techniken behandelt werden", so die Physiotherapeutin.

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Wie läuft die Behandlung ab?

Die Behandlung ist stets auf das individuelle Krankheitsbild abgestimmt. Dafür macht der Physiotherapeut zunächst eine ausführliche Anamnese. "Der Patient kommt zum Physiotherapeuten und schildert seine Problematik. Es werden Faktoren, wie der Beruf, die Hobbies und auch der allgemeine Zustand mit einbezogen. Der Patient zeigt dann in einer Funktionellen Demonstration, wo das Problem besteht", berichtet Lisa Pernitz über den ersten Schritt. Anschließend erfolgt die Inspektion des Patienten, wobei der Physiotherapeut die Statik beurteilt. Zum Abschluss führt der Therapeut die sogenannte Palpation durch. "Hier werden die Strukturen, wie Haut, Muskeln, Sehnen, Bänder und Gewebe beurteilt. Individuell auf das Krankheitsbild abgestimmt werden spezifische Testungen vorgenommen. Auf der Basis dieser ausführlichen Anamnese wird die eigentliche Behandlung aufgebaut und durchgeführt", erklärt Lisa Pernitz.

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Wie lange dauert Manuelle Therapie?

Manuelle Therapie erfolgt meist in Verbindung mit einer Wärmetherapie, wo die Gelenke und die Muskulatur durch ein Wärmekissen oder eine Fangopackung zunächst für 15 Minuten durchwärmt und gelockert werden. Anschließend erfolgt die eigentliche Behandlung. "In Deutschland wird laut Heilmittelkatalog 15 Minuten Behandlungszeit vergütet. Dies ist so von den Krankenkassen vorgegeben. Es besteht die Möglichkeit sich vom Arzt eine Heilmittelverordnung ausstellen zu lassen. Bei Kassenpatienten liegt laut Heilmittelkatalog die erste Verordnungsmenge bei 6 Einheiten", berichtet die Physiotherapeutin. Je nach Krankheitsbild ist es teilweise möglich bis zu zwei Folgerezepte für Manuelle Therapie mit jeweils sechs Behandlungen zu bekommen.

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