Yoga für alle

Yoga bei Depressionen, Traumata und mehr: Conny Brammen setzt sich für soziales Yoga ein

Cornelia Brammen, Yogalehrerin und Mitbegründerin des Verein Yoga für alle e.V. erklärt im Interview, wie Yoga bei Depressionen, Essstörungen, Traumata und noch vielem mehr helfen kann und warum soziales Yoga so wichtig ist. 

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2014 gründete Cornelia Brammen zusammen mit einer weiteren Yogalehrerin den Verein Yoga für alle e.V. Der Verein ermöglicht zum Beispiel sogenanntes soziales Yoga. Was das ist, wofür es eingesetzt wird und warum Yoga so gut Therapie begleitend funktioniert, erklärt uns Cornelia Brammen selbst.

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Soziales Yoga - was genau ist das?

"Das ist Yoga für Menschen in der Obhut staatlicher und sozialer Einrichtungen, therapiebegleitend. Die Teilnehmenden kommen über die Beratungsstellen und Fachverbände zu uns", erklärt Cornelia.

Der Verein Yoga für alle e.V. kümmert sich an dieser Stelle unter anderem für die Vermittlung von Yogalehrern und sorgt dafür, dass die jeweilige Stunde vergütet wird. Yoga kann dann direkt vor Ort praktiziert werden, ob nun im Frauenhaus, in einer Flüchtlingsunterkunft, einer psychiatrischen Einrichtung oder auch im Gefängnis. 

Cornelia Brammen im Interview über soziales Yoga und mehr
Cornelia Brammen: Mitbegründerin des Vereins Yoga für alle e.V. Foto: Anne Casper

Yoga begleitend zur Therapie - wie sieht das aus?

Seit Jahren wird über Yoga als begleitende Therapiemaßnahme viel diskutiert. Eine 2017 veröffentlichte Studie konnte zum Beispiel belegen, dass Yoga als Therapieergänzung bei Depressionen helfen kann. In Kombination mit Physiotherapie wird Yoga auch bei verschiedenen körperlichen Leiden eingesetzt. Wichtig ist zu wissen, dass bei der Yoga-Therapie in der Regel prozessorientiert gearbeitet wird. Der erste Vorschlag beziehungsweise Übungsplan muss also nicht zwingend der beste sein. Die Therapie entwickelt sich vielmehr laufend weiter und wird so direkt auf die Bedürfnisse des Patienten abgestimmt. 

Ziel der Yoga-Therapie ist, sowohl konkrete Beschwerden zu lindern, die Selbstheilungskräfte zu aktivieren wie auch präventiv zu wirken und damit neue Leiden zu vermeiden. 

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Yoga bei Depressionen, Essstörungen und traumatischen Erfahrungen - wie kann es helfen?

Yoga kann nicht nur bei körperlichen Leiden wie Rückenschmerzen oder Migräne zum Einsatz kommen. Es kann auch psychische Beschwerden lindern und beispielsweise bei Depressionen oder anderem helfen. Natürlich sind diese nicht allein durch Yoga zu behandeln, ein Arzt sollte immer zurate gezogen werden, doch das Konzentrieren auf den eigenen Körper, die Erdung von eben diesem beim Yoga, kann durch schwierige Phasen helfen. Cornelia Brammen sagt dazu: "Yoga bringt Menschen in ihre Selbstwirksamkeit, zurück in den eigenen Körper. Über diese Verbindung unterstützt es Menschen, sich selbst zu lieben." 

Atemübungen, Meditationen oder auch besonders entspannende Asanas können den Geist zur Ruhe bringen und beispielsweise depressive Gedankengänge oder auch nicht enden wollende Selbstkritik verstummen lassen.  

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Noch drei Fragen an Cornelia Brammen

Cornelia, was bedeutet Ihnen persönlich Yoga? Warum machen Sie Yoga?

"Yoga ist ein Geschenk für mich, das mich mit meiner Kraft und meinem Potential verbindet. Aus dieser Kraft heraus kann ich das Licht des Yoga weitergeben."

Wie sieht Ihrer Meinung nach eine sinnvolle Kombination von Yoga und Therapie aus? Was wäre für die Zukunft wünschenswert?

"Es wäre fantastisch, wenn Kliniken, Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen in ganz Deutschland mit Yoga für alle e.V. zusammen Yoga anbieten würden."

Welches langfristige Ziel strebt ihr mit eurem Verein an? Und welche Pläne habt ihr noch für die Lange Nacht des Yoga?

"Wir wollen der Partner für soziales Yoga sein. Für die Yoganacht wünschen wir uns 2019 viele BesucherInnen und für 2020 zwei, drei neue Städte", sagt Cornelia Brammen. Tipp: Eine Veranstaltung die seit 2014 jährlich vom Verein Yoga für alle e.V. umgesetzt wird, ist die Lange Nacht des Yoga 2019 findet sie am 22. Juni in Hamburg, München, Köln, Bochum und auf Sylt statt. Für 20 Euro Teilnahmegebühr kann man in insgesamt 115 unterschiedlichen Locations bis 23 Uhr Yoga machen. Kurs- beziehungsweise Studio-Hopping ist kein Problem. Der gesamte Erlös der Veranstaltung wird gespendet und kommt der Finanzierung weiterer sozialer Yogastunden zugute. 

Übrigens: Wer Teil des Teams werden möchte, kann sich an Yoga für alle e.V. unter der E-Mail-Adresse vorstand@yogahilft.com wenden. Informationen dazu, wo und für wen soziales Yoga angeboten wird, gibt es auf www.yogahilft.com.

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