Liebesleben

Zu wenig Sex: Leidet deine Beziehung am Panda-Syndrom?

Pandabären sind kuschelige Zeitgenossen, doch was hat es mit dem Panda-Syndrom auf sich und kann zu wenig Sex meine Beziehung zerstören? Diese und noch mehr Fragen beantwortet hier Paarberater Eric Hegmann.

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Am Anfang einer neuen Liebe kann man die Finger kaum voneinander lassen, doch mit der Zeit haben viele Paare immer weniger Sex und kuscheln lieber ganz entspannt auf dem Sofa, statt es zu fremdentzwecken. Das Panda-Syndrom scheint Einzug in der Beziehung zu erhalten, doch was hat es damit eigentlich auf sich und ist wenig Sex so schlimm? Paarberater Eric Hegmann klärt auf.

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Wie das Panda-Syndrom Eure Beziehung gefährdet

Kuscheln ist toll. Gibt es etwas Schöneres? Nein? Ganz sicher nicht? Wenn dir nichts einfällt, das dich mehr begeistern kann, als mit deinem Liebsten auf dem Sofa zu kuscheln, dann geht es dir wie den Pandas. Die sind auch ganz kuschelig (und so niedlich), aber sie sind ebenso träge. Zu träge, um übereinander herzufallen.

Weil Pandas so faul sind, dass sie nicht einmal die Energie für Sex aufbringen, gibt es nun den Begriff des Panda-Syndroms. Er beschreibt ein Paar, das meist bereits einige Jahre sehr glücklich zusammen lebt, und dem vor lauter Geborgenheit und Wohlgefühl die Leidenschaft abhanden kommt. Das muss nicht passieren, aber es kann.

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Pandy-Syndrom: Zu lange Sexpause kann der Beginn der Trennung sein

Zunächst klingt es paradox. Zu viel Liebe soll schlecht sein für die Partnerschaft? Scheitern Paare nicht eher daran, dass die Liebe langsam gestorben ist? Ja, tatsächlich sind die nachlassenden Gefühle ein häufiger Trennungsgrund. Und ganz oft begann alles mit einer sehr langen Sexpause.

Das Panda-Syndrom bedeutet: viel zu wenig Sex in der Beziehung.
Das Panda-Syndrom bedeutet: viel zu wenig Sex in der Beziehung. Foto: iStock

Sex bedeutet Leidenschaft und Spaß, Fortpflanzung und ist ein Mittel zur Bindung zweier Menschen. Denn Intimität ist eine uralte Form, sich gegenseitig zu bestätigen und sich im wahrsten Sinne, nackt und verletzlich anzunehmen. Bevor unsere Vorfahren mit dem Verstand etwas erfassen konnten, haben sich angefasst. Das zeigte: Du bist OK. Bindungshormone sorgen dafür, dass unser Belohnungszentrum ganz „high“ wird von soviel Glück und wir das immer wieder erleben wollen.

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Lange Sexpause und plötzlich fremdverliebt!

Leidenschaft und Geborgenheit sind jedoch Gegenspieler, wenn es um spannende, neue Erfahrungen geht. Vor dem ersten Mal mit einer Person sind wir aufgeregt und erregt, weil in unserer Fantasie alles möglich ist. Wir wissen nicht, was wir miteinander erleben werden, wie sich die Berührung anfühlen wird – aber wir können uns vorstellen, wie unglaublich glücklich wir durch sie werden. Das Gehirn ist das größte Sexualorgan, heißt es, weil dessen Vorstellungskraft lässig sogar eine schlechte Performance im Bett in etwas Außergewöhnliches verwandeln kann. Je besser sich die Partner jedoch kennen, umso vertrauter werden die Berührungen. Sie sind immer noch wunderschön, nur spannend sind sie eben nicht mehr, weil wir wissen, was als nächstes passieren wird.

Ohne Sex fehlt den meisten Menschen etwas. Und auch Paare, die sagen, sie hätten eben einfach nicht mehr so viel Lust aufeinander, besitzen immer noch einen wirklich starken Sexualtrieb. Den bemerken sie im schlimmsten Fall, wenn sie sich urplötzlich fremdverlieben und die Leidenschaft mit einem gewaltigen Schlag zurück ins Leben drängt. In der Paarberatung ist das die Stelle, an der das Paar bemerkt, es hatte durchaus Lust – nur eben nicht aufeinander.

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Brauchen wir eine Sexualtherapie?

Keine Panik, bitte. Ein temporäres Panda-Syndrom ist kein Grund, zur Sexualtherapie zu gehen. Fast alle Paare, die länger als fünf bis sieben Jahre zusammen leben, kennen das Gefühl, Vertrautheit und Geborgenheit sind wichtiger (und schöner) als diese Nebensache der Welt, die manchmal etwas stressig daherkommt.

Es gibt zahlreiche Wege, wie man eingeschlafenes Liebesleben wieder erwecken und die Lust aneinander wieder entdecken kann. In Zoos wurden Panda-Paaren sogar Filme gezeigt, in denen andere Panda-Paare zur Sache kamen, um sie so zu motivieren. Viele menschlichen Panda-Paare versuchen das ähnlich. In deutschen Schlafzimmern braucht es aber wahrscheinlich nicht mehr Filme, nicht mehr Spielsachen, sondern mehr Fantasie und vor allem: weniger Stress!

Denn der macht uns so träge wie die Pandas. Um immer hektischer werdenden Welt draußen zu entkommen, flüchten Paare sich in ihre Arme und aufs Sofa und ziehen die Vorhänge zu. Sex hingegen belebt, macht mutig, erfüllt und bestätigt – eigentlich das allerbeste Mittel gegen Stress. Man muss sich allerdings auch ab und an dazu aufraffen.

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Autor: Eric Hegmann, Paarberater und Parship-Coach

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