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Lubrikation: Was Frauen brauchen, um feucht zu werden

Lubrikation ist das Feuchtwerden der Frau bei sexueller Erregung. Wie es funktioniert und wann Probleme auftreten.

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Lubrikation mag kompliziert klingen, ist aber nichts anderes als der Fachbegriff für das Feuchtwerden der Frau bei sexueller Erregung. Doch wie funktioniert feucht werden überhaupt? Und was sind die Ursachen, wenn es beim Sex mal an der Lubrikation scheitert? Das alles und was dir helfen kann, eine eventuelle Scheidentrockenheit zu überwinden oder zu verhindern, erfährst du hier.

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Feucht werden: Was ist "Lubrikation"?

Was unter dem Begriff Lubrikation verstanden wird, hast du schon in der Einleitung erfahren. Das Wort leitet sich von 'lubricare' ab. Das kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "schlüpfrig/glatt machen". Allerdings ist die Vagina immer feucht, wie auch Josefine Britz und Iris Schmitt in ihrem Buch "V - Alles über das weibliche Geschlecht" betonen. "Die Innenseite der Vagina ist mit einer feuchten Schleimhaut bedeckt, die bei sexueller Erregung noch feuchter wird" bzw. Vaginalsekret (ein sogenanntes modifiziertes Plasma-Transsudat, also ein aus Gewebe austretender Stoff nicht entzündlicher Ursache) absondert. Das ist dann das, was unter "feucht werden" bzw. Lubrikation eigentlich verstanden wird.

Eine zusätzliche Rolle spielen die Bartholin-Drüsen, die im Gegensatz zur Schleimhaut tatsächlich ein Sekret absondern. Der Name "Vaginalsekret" ist also ein stückweit irreführend, da der Großteil ein Transsudat ist.

Zusätzlich zum Vaginalsekret während der Lubrikation gibt es den normalen Ausfluss aus der Scheide, der durchsichtig oder weißlich ist. Er ist ein Zeichen der Geschlechtsreife der Frau. In der Mitte des Zyklus ist er eher durchsichtig und dünnflüssig, während er kurz vor und nach der Menstruation eher weißlich und zähflüssig ist. Dieser ist dir vielleicht als Zervixschleim bekannt. Hergestellt wird er von Drüsen im Gebärmutterhals, hat aber mit der Lubrikation an sich nichts zu tun.

Weiterer, anderer Ausfluss kann unter anderem infolge von Infektionen auftreten. Hierbei spielen Farbe, Geruch und Konsistenz eine Rolle. Mehr dazu liest du hier:

Feuchtwerden: Wie funktioniert die Lubrikation?

Die Vaginalschleimhaut besteht aus ca. 28 Zellschichten. "Sie haben viel weniger Keratin als die Vulvazellen, wodurch sie nicht ganz so wasserabweisend sind. Deshalb tritt immer ein wenig Flüssigkeit aus dem Blutkreislauf zwischen den Zellen aus und wird zu Vaginalsekret", schreibt Dr. med. Jen Gunter in ihrem Buch "Die Vulva Bibel". Das Vaginalsekret soll bei vaginaler Penetration die Reibung verringern und somit Verletzungen der Schleimhaut verhindern. Diese können zwar trotzdem auftreten, allerdings nicht so häufig wie bei einem Lubrikationsmangel bzw. der Scheidentrockenheit.

Um auch wirklich immer bereit zu sein, geht die Erneuerung einer Zellschicht schnell vonstatten - sie dauert lediglich 96 Stunden. Das ist einfach schon der Art, wie wir Sex haben, geschuldet: jede Art von Reibung zerstört die oberste Zellschicht, weswegen schnelle Erneuerung gefragt ist. Gunter merkt an, dass es sonst mit der menschlichen Fortpflanzungsfähigkeit nicht weit her wäre. Die oberste Zellschicht löst sich alle 4 Stunden ab und nährt mit dem darin enthaltenen Glykogen so die Bakterien, die für die Scheidengesundheit wichtig sind. Außerdem sind das die ersten Zellen, auf die sich ungewollte Bakterien stürzen. Sie werden dann direkt als vaginaler Ausfluss wieder herausgeschwemmt.

Außerdem eine Rolle spielen die sogenannten Bartholin-Drüsen (med. Glandula vestibularis major), die beidseitig neben der Scheidenöffnung zu finden sind. Das Vaginalsekret aus ihnen hält die Öffnung zusätzlich feucht. Lubrikation ist letztlich nichts anderes als das Bestreben des Körpers, die Scheide stets feucht zu halten. Je nach Situation - also bspw. während des Zyklus oder der sexuellen Erregung - ändert sich die Zusammensetzung der Flüssigkeit in der Scheide. Die kleinen Vorhofdrüsen (med. Glandula vestibularis minor) dienen ebenfalls dem Zweck der Lubrikation.

Zusätzlich gibt es die Paraurethraldrüsen (auch Skene-Drüsen genannt; med. Glandulis paraurethralis). Sie befinden sich beidseitig der Harnröhre und erfüllen die Funktion, die die Prostata beim Mann hat. Ihre genaue Funktion ist nicht bekannt, oft wird aber ein Zusammenhang mit dem weiblichen Orgasmus, aber auch der Scheidenfeuchtigkeit vermutet. Hier ist weitere Forschung vonnöten.

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Die Konsistenz, der Geruch und die Menge des Vaginalsekrets verändern sich mit veränderten Hormonsituationen des Körpers, also bspw. während Schwangerschaft und Stillzeit oder in der Menopause. An der Konsistenz lässt sich zum Beispiel ablesen, wie es um die Empfängnisbereitschaft der Frau steht.

Doch wie kommt es überhaupt zu sexueller Erregung? Hier kommt es auf ein Zusammenspiel von Kopf und Körper an. Der eigentliche Vorgang der Lubrikation ist eindeutig, doch um überhaupt an diesen Punkt zu gelangen, musst du dich natürlich auch auf die Situation einlassen, um die Feuchtigkeit als Folge der Erregung zu spüren.

Dr. Jen Gunter schreibt über das sogenannte Basson-Modell, das der Erregung erstmals Grundvoraussetzungen stellte: "Dieses Modell geht davon aus, dass eine befriedigende sexuelle Erregung nicht unbedingt mit einer heftigen spontanen Erregung beginnt, sondern Aspekte enthält, die, so berichten es Frauen, zur sexuellen Erregung und Befriedigung beitragen, also Gefühle der Sicherheit, des Begehrtwerdens oder einfach ein wohliges Gefühl." Letztlich spiele also auch Nähe und Verbundenheit eine Rolle, bevor es zur wirklichen Erregung und somit zum Feuchtwerden der Scheide einer Frau komme. Die Erregung sei das "Ergebnis einer komplexen Interaktion mit vielen körperlichen und emotionalen Stimuli, sie kann spontan sein, aber auch reaktiv".

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Ich werde nicht feucht: Ursachen für Lubrikationsmangel

Wenn du nicht feucht wirst, kann das ein Problem sein, denn Scheidentrockenheit kann zu Schmerzen beim Sex durch vermehrte Reibung, Schwierigkeiten beim Einführen von Tampons, einem Penis & Co., Vaginismus, aber auch Verletzungen an der Schleimhaut und letztlich zu Infektionen und in Konsequenz zu einer Verringerung deiner Libido führen. Der durch die Schmerzen eingeschränkte Geschlechtsverkehr kann letztlich auch eine Beziehung gefährden.

Ist medizinisch alles in Ordnung, ist häufig mangelnde sexuelle Erregung der Grund dafür, dass die Scheide nicht feucht wird. Hier kann natürlich Gleitgel als Hilfsmittel genommen werden, aber es stellt sich auch die Frage, warum es an der Lubrikation vielleicht noch hapert. Es ist einfach auch so, dass viele Frauen sich wirklich komplett wohlfühlen müssen, um ausreichend feucht zu werden. Und das ist nicht immer so einfach, wie wir uns das vielleicht wünschen.

Ursachen für mangelnde Lubrikation können zum Beispiel Entzündungen im Genitalbereich oder auch Östrogenmangel in den Wechseljahren (als Symptom der sog. Vaginalen Atrophie) oder der Menopause (dem Zeitpunkt der letzten Monatsblutung) sein. Diese körperlichen bzw. medizinischen Ursachen für den Lubrikationsmangel können vorübergehend sein, aber auch anhaltend. Daher solltest du in diesen Fällen frühzeitig ärztliche Hilfe suchen.

Hormonelle Verhütung

Die Pille oder ein Vaginalring sind durch das Eingreifen in die Hormonstruktur der Frau zuverlässige Verhütungsmittel - allerdings auch mit Nebenwirkungen. So können auch junge Frauen durch die Wirkmechanismen der hormonellen Verhütung unter Lubrikationsmangel leiden.

Häufiger Tamponwechsel

Wechselst du während deiner Periode sehr oft den Tampon, hilft das dem vaginalen Feuchtigkeitshaushalt nicht. Der Tampon saugt auch die eigentlich wichtige Feuchtigkeit auf und sorgt für eine trockene Vagina.

Östrogenmangel in den Wechseljahren/Urogenitales Menopausensyndrom

Der Mangel an Östrogen sorgt dafür, dass die Schleimhaut im Gebärmutterhals und die oberste Zellschicht der Vagina (Epithel) dünner werden, da sie weniger durchblutet werden. Das reduziert die sexuelle Erregbarkeit und gleichzeitig die Lubrikation. Weitere Symptome neben Scheidentrockenheit sind laut PTAheute vaginaler Juckreiz, Ausfluss und Schmerzen beim Sex. Ein großes Problem: Diese sind noch stärker als bei jungen Frauen, die "nur" unter der Scheidentrockenheit leiden.

Rauchen & Alkohol

Raucherinnen und Frauen, die viel Alkohol konsumieren, können früher in die Wechseljahre kommen - somit gelten Alkohol & Tabakerzeugnisse als Risikofaktor für vaginale Atrophie und ihre Folgen, wie Wissenschaftler*innen der Stony Brook University in New York im "American Journal of Obstetrics & Gynecology" darlegen.

Stillzeit

Ein niedriger Östrogenspiegel tritt auch in der Stillzeit auf. Daher kann es auch in diesem Fall dazu kommen, dass du nicht feucht genug bist, um ohne Schmerzen Sex zu haben.

Untergewicht

Wenn du Untergewicht hast, kann ein niedriger Östrogenspiegel mit den genannten Folgen auftreten. Dann bleibt u.U. auch deine Periode aus.

Brustkrebs-Medikamente & andere hormonverändernde Präparate

Eine Nebenwirkung von Brustkrebsmedikamenten und anderen, die bestimmte Hormone regulieren, kann ein verminderter Östrogenwert sein. Auch Chemo- & Strahlentherapien des Beckens, aber auch die Entfernung der Eierstöcke kann eine Rolle spielen.

Weitere Medikamente

Bestimmte Medikamente wie Antidepressiva oder Antibiotika können einen Einfluss auf die Befeuchtung der Scheide haben und zu einer Störung führen, wie Goedele Liekens in "Das Vaginabuch" schreibt. Aber Achtung: Bevor du ein Medikament aus bloßem Verdacht absetzt, solltest du immer mit den behandelnden Ärzt*innen sprechen.

Angst vor Schmerzen

Hast du die Schmerzen beim Sex oder in einer anderen Situation mit deiner Vagina erlebt, können auch psychische Gründe dafür sprechen - kurz gesagt: Angst. Wenn du Angst hast, dass du Schmerzen beim Sex oder der Masturbation haben könntest, kann es sein, dass dein Kopf in puncto Erregung nicht mitspielt - und infolgedessen auch dein Körper.

Diverse Krankheiten

Diverse Krankheiten können für Scheidentrockenheit sorgen und dich so extrem nerven. So können eine bakterielle Vaginose, eine Infektion mit Scheidenpilz oder HPV-Viren dazu führen. Aber auch Diabetes mellitus, Endometriose und Multiple Sklerose (MS) führen laut PTAheute häufig zu vaginaler Trockenheit. Sie ist zudem Symptom von Bluthochdruck, mit dem Sjögren-Syndrom aber auch als Symptom einer Autoimmunerkrankung, die in der Regel in der Wechseljahren auftritt.

Weitere psychische Gründe

Es gibt noch viele andere psychische Ursachen für einen Lubrikationsmangel. Wenn du also partout nicht feucht genug wirst, um angenehmen Sex zu haben, können auch weitere psychische Hemmnisse dafür verantwortlich sein, zum Beispiel Stress, eine traumatische Erfahrung oder einfach, dass du aufgrund emotionaler Überlastung, Nervosität oder geistiger Erschöpfung einfach nicht abschalten kannst.

Diese Probleme gibt es, allerdings ist es wie gesagt meistens die fehlende Erregung, die dazu führt, dass zu dich zu trocken fühlst. Höchste Zeit also, sich damit zu befassen, was Frauen für eine erfüllende Sexualität mit einer guten Lubrikation brauchen.

Folgen von Scheidentrockenheit

Folgen einer trockenen Scheide sind vermehrte Infektionen wie bspw. eine bakterielle Vaginose. Scheidenpilze oder Blasenentzündungen können häufiger als gewöhnlich auftreten. Daher ist es wie gesagt wichtig, frühzeitig mit deiner Gynäkologin*deinem Gynäkologen zu sprechen und in Behandlung zu gehen.

13 Dinge, die Frauen brauchen, um beim Sex feucht zu werden

Um feucht zu werden, braucht Frau eine Menge - oder auch nicht, denn sie braucht einfach das für sie Richtige. Das ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Ein paar Tipps und Ideen, wie du eine feuchte Vagina bekommst, haben wir für dich gesammelt. Wichtig ist, dass du weißt, was dich erregt und das dann beim Sex auch so kommunizierst. So lässt sich fehlende Feuchtigkeit oft schon überwinden.

1 | Klick im Kopf

Das Wichtigste für guten Sex ist der Klick im Gehirn: egal ob als Single oder in einer Beziehung - guter Sex beginnt im Kopf. Wenn du es schaffst, dich gedanklich auf sexuelle Stimulation einzulassen, ist der erste Schritt zum Feuchtwerden bei der Frau schon getan. Die Lubrikation der Vagina beginnt in dem Moment, in dem du als Frau dich gedanklich auf Sex einlassen kannst.

Der Klick im Kopf kann durch viele Reize ausgelöst werden, jede Frau kann sich durch ganz unterschiedliche Dinge und Momente lustvoll angesprochen fühlen – einige Beispiele:

  • erotische Bilder oder Videoszenen, zufällig irgendwo aufgeschnappt oder gezielt gesucht

  • ein zärtlicher Kuss des Partners*der Partnerin, sein*ihr frischer Geruch direkt nach dem Duschen

  • die Wärme eines menschlichen Körpers

  • das sexy Gefühl in einem neuen Kleid, das uns super aussehen lässt

  • der Reiz des Unbekannten beim Flirt mit einem Fremden*einer Fremden

  • eine starke emotionale Verbundenheit zum Partner*zur Partnerin, beispielsweise nach einem schönen gemeinsamen Erlebnis, wie etwa einem tollen Konzert oder einem entspannten Restaurant-Besuch

Gerade für Beziehungen ist es aber auch wichtig, sich bewusst zu machen, dass die Lust auf Sex ganz gezielt geweckt werden kann und oft muss. Der Schlüssel dazu ist für viele Paare körperlicher Kontakt. Schon eine lange, wortlose Umarmung, bei der wir einfach nur die Nähe eines geliebten Menschen genießen dürfen, ohne irgendetwas tun zu müssen, kann eine sachte Lust auf Sex auslösen.

Die Münchner Buchautorin Susanne Wendel schreibt in ihrem Buch „Gesundgevögelt in 12 Wochen“ sehr treffend: „Je mehr Körperkontakt, desto stärker die Beziehung. Wenn Paare länger zusammen sind, lässt häufig das Bedürfnis, den anderen anzufassen, zu küssen und den eigenen Körper an den des anderen zu drücken, nach. Man macht das nicht mehr 'automatisch' und wenn man es nicht bewusst tut, passiert irgendwann gar nichts mehr. Leidenschaft, Erotik und sexueller Antrieb werden in festen Beziehungen von selbst weniger, wenn man nichts dafür tut. Habe ich im Buch 'Guter Sex trotz Liebe' von Ulrich Clement gelesen. Die große Gefahr für Paare, die sich nur noch selten berühren: Sie verlieren die emotionale Verbindung.“

Genau diese emotionale Verbindung ist aber elementar wichtig für guten Sex mit ausreichender Lubrikation. Also: Umarmt euch, streichelt euch, küsst euch ganz bewusst!

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2 | Frieden mit Psyche und Körper

Viele Frauen sind gnadenlos mit sich selbst, finden ihren Körper hässlich und verurteilen sich selbst dafür, dass sie keine Lust auf Sex haben, obwohl sie doch müssten.

Es ist kein Wunder, dass das so ist, denn die meisten Unternehmen verdienen ihr Geld genau damit, uns Menschen tagtäglich diverse Mängel zu suggerieren, die wir dann natürlich am besten durch den Kauf eines Produkts beheben sollen. Dazu das ständige Vergleichen mit Freund*innen und Bekannten, von denen viele sich und ihr Liebes- und Sexleben immer besser darstellen, als es in Wirklichkeit ist.

Und dann der ewige Vorwurf der Frigidität an Frauen, die nicht auf Fingerschnips sexuell erregt und bereit zum Geschlechtsverkehr sind. In den allermeisten Fällen ist das einfach Blödsinn. Manche Frauen brauchen vor allem Zeit, Ruhe und einen Partner*eine Partnerin, der*die weiß was er*die tut, damit bei ihnen Lust entstehen kann, andere hingegen macht ein Quickie an.

Was die Selbstverurteilung angeht, so ist das Zauberwort: Gnade.

Sei gnädig mit dir selbst und deinem Körper. Du bist okay, wie du bist. Schließe Frieden mit Narben und Dellen, die Zeichen dafür sind, was du schon alles erlebt und erlitten hast. Niemand hat dir zu sagen, dass du nicht genug bist - weder ein Mann noch die Familie oder Freunde. Wer dir erzählt, du "solltest" dies nicht und "darfst" das doch nicht und "kannst" doch nicht was auch immer, denkt an sich selbst und hat keine Vorstellung davon, wie es ist, du zu sein. Du musst dich diesen Normen und Wertvorstellungen, wie etwas zu sein hat, nicht unterwerfen.

Falls du dich aber nicht gut fühlst, kannst du natürlich trotzdem etwas tun, verboten ist das nicht:

  • Sport treiben: Wer regelmäßig trainiert, fühlt sich manchmal wohler in seinem Körper. Außerdem fördert Sport die Libido. Es sollte aber nicht zum Zwang werden.

  • Nutze Spa-Angebote, um dich zu verwöhnen. Wenn das zu teuer ist, gönne dir hin und wieder etwas Schönes, das dir Spaß macht und dich zufriedenstellt. In dieser Hinsicht steht dir offen, was dir gefällt.

Gönn' dir Gutes und dein Körper und deine Seele werden offen für Gutes sein. Und gut ist in diesem Fall nicht, was als gut gilt, sondern das, was dir wirklich gut tut. Du kannst auch mal Dinge tun, die du dich bisher nicht getraut hast.

3 | Zärtlichkeit & Massagen

Für viele Paare bedeutet Sex: Er streichelt sie ein bisschen untenrum, sie massiert etwas seinen Penis, dann kommt der Sex, der nach wenigen Minuten vorbei ist. Solange das Spaß macht, ist das völlig in Ordnung, aber es kann natürlich passieren, dass der alte Trott dich irgendwann nicht mehr so richtig abholt.

Bei "gutem" Sex ist der Weg das Ziel. Es geht auch um einen schönen Orgasmus, aber nicht nur. Streichelt euch, massiert euch gegenseitig mit Massageöl, erkundet jede Stelle des geliebten Körpers, nehmt euch die Zeit und drängt euch nicht selbst. So können verspannte Muskeln sich lockern und gestresste Köpfe die Ruhe finden, die es oft braucht, um bereit für Sex zu sein. Die Lubrikation kommt manchmal dann wie von selbst.

Vergesst die einseitige Konzentration auf die Geschlechtsteile! Selbst die Finger oder die Füße sachte zu massieren, kann zu erotischen Höhenflügen führen. Den ganzen Körper zu verwöhnen ist ein ganz wichtiges Geheimnis für fantastischen Sex, bei dem Frauen gut feucht werden und die Männer eine stabile Erektion aufbauen können.

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4 | Eine schöne Umgebung

In einem dreckigen Bett mit muffelnder Bettwäsche und unaufgeräumten Klamotten ist nicht für alle Raum für Erotik. Klar, ein zerwühltes Bett kann anmachen, aber sobald es stinkt, ist es nicht mehr unbedingt anziehend. Wichtig ist, die Umgebung so gestalten, dass du Lust bekommst. Klar, es kann auch mal sein, dass der Ort völlig egal ist - aber zumindest in deinem eigenen Zuhause solltest du dich wohlfühlen können, um richtig auf Touren zu kommen.

5 | Die richtige Technik & Selbstbewusstsein des Mannes

Ein Mann oder eine Frau, der*die beim Sex weiß, weiß, wie man eine Frau stimulieren kann, ist Gold wert. Es nützt ja nichts, wenn die Person einfach nicht weiß, welche Berührungen sich die Frau wünscht, mit der sie im Bett ist. Dabei ist so viel mehr möglich - also hilf im Zweifel mit und zeige, was du gerne willst. Denn nur, wenn es dir gefällt, kann auch Lubrikation stattfinden. Wer dazu nicht bereit ist, ist vielleicht auch nicht der richtige Partner*die richtige Partnerin.

Wer sich als Mann guten Sex wünscht, aber nicht weiß, wie er seine Frau erregen kann, der hat heute wirklich gute Möglichkeiten, das zu lernen. Ob Videos im Internet, Workshops bei Sex-Experten,Therapeuten oder einen Sex-Ratgeber wie etwa „Der ultimative Sex für Männer“ von Dr. Charlotte Labouche oder "Das G-Punkt Handbuch für Sexgötter" von Yella Cremer – es gibt wirklich gute Möglichkeiten, zu lernen, wie eine Frau gestreichelt, geküsst, gefingert oder geleckt werden will. Und ansonsten: Fragen stellen. Wie hieß es schon in der Kindheit? "Wer nicht fragt, bleibt dumm..."

6 | Konkrete Ansagen für die besten Berührungen

Sexuelle Erregung ist nicht alleine der Job der Männer. Mann und Frau können sich am besten zu gutem Sex verhelfen, wenn sie klar kommunizieren, was sie beim Sex mögen. Deutliches Stöhnen, liebevolles Lob wie „Jaaa, das fühlt sich gut an!“ oder auch ganz konkrete Anweisungen wie etwa „Ja, genau da, und jetzt bitte kreisen“ können echte Orgasmus-Wunder möglich machen.

Dennoch sollst du dich nicht gezwungen fühlen, Dinge zu tun, die dir eigentlich widerstreben. Nicht jede Frau stöhnt gerne laut - aber wenn, ist das völlig normal und total okay. Da sind alle Menschen anders. Wichtig ist, dass du dich fallen lassen kannst und dich wohlfühlst.

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7 | Gleitgel & Sextoys

Gleitgel ist als Hilfe bei mangelnder Lubrikation, aber auch einfach als Aufpepper im Bett vollkommen normal und okay. Also: Unterstützend kannst du immer auf Gleitgel zurückgreifen. Inzwischen gibt es auch Bio-Gleitgel. Du kannst spezielle Gleitmittel auch im Drogeriemarkt einfach erfragen - die Mitarbeiter*innen reagieren darauf nicht komisch, sondern zeigen dir die Produkte wie jedes andere auch.

Wer Sexspielzeug hinzunehmen möchte, das aus Silikon besteht, sollte auf wasserbasiertes Gleitgel setzen. Das zieht etwas schneller in die Haut ein, kann dafür aber bedenkenlos mit Silikon-Toys kombiniert werden. Wichtig ist es, die Toys nach dem Gebrauch zu reinigen und zu desinfizieren. Mehr dazu später.

8 | Eine positive Grundstimmung

Wenn es beim Sex nicht klappt, liegt oft auch in der alltäglichen Beziehung etwas im Argen. Sexuelle Lust kann nicht wirklich gut entstehen, wenn er oder sie seinem Mann oder seiner Frau grollt, etwa weil er das Gefühl hat, im Alltag viel zu sehr auf sich allein gestellt zu sein, wegen eines Streits oder was auch immer.

Besonders Frauen leiden oft unter dem Gefühl oder auch der Realität, sich ständig um alles alleine kümmern zu müssen: Kinder, Hausputz, Rechnungen, Job, Geburtstagsgeschenke besorgen ... Für einen Mann, der sich fragt, warum seine Frau so schwer zu erregen ist und so wenig Lust auf Sex hat, könnte es durchaus lohnenswert sein, sich im gemeinsamem Alltag etwas mehr zu engagieren.

Fazit: Eine positive Grundstimmung in der Partnerschaft erhöht die Chancen für sexuelle Erregung und guten Sex enorm!

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9 | Potenzmittel für Frauen

Es gibt inzwischen einige Potenzmittel für Frauen, die die Durchblutung der Geschlechtsorgane fördern und die Frau empfänglicher für sexuelle Reize machen sollen.

Wer mit allen anderen Möglichkeiten zur Förderung der Lubrikation nicht weiter kommt, kann zumindest mal ärztlichen Rat einholen. Bei der Anwendung sollest du höchste Vorsicht walten lassen. Von einer langfristigen Anwendung wird zudem dringend abgeraten.

Bitte bestelle nicht auf gut Glück vermeintliche Potenzmittel im Internet. Oftmals erhältst du nicht das, was du bestellt hast, die frei verkäuflichen Mittel sind häufig aus gutem Grund hierzulande nicht erlaubt und können auch gefährliche Wirkstoffe enthalten.

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10 | Ein Plan für mehr Sex

Wer sich nur immer wieder vornimmt, dies oder jenes für ein besseres Sexleben zu tun, der wird im Alltag oft feststellen müssen, dass die guten Vorsätze im allgemeinen Stress untergehen. Da kann es eine mögliche Lösung sein, wie die Münchnerin Susanne Wendel einen konkreten Plan zur Wiederbelebung des Sexlebens zu entwickeln.

Zusammen mit ihrem Mann hat sie einen konkreten 12-Wochen-Sex-Plan ausgearbeitet – darin enthalten: Feng-Shui fürs Schlafzimmer, ganz viel Entspannung, viel mehr bewusste Zärtlichkeit und körperliche Nähe im Alltag, schicke neue Bettwäsche, Tantra-Workshops, frivole Stunden im Dschungelraum eines Swinger-Clubs, die Entwicklung eines Sex-Profils, die Erkundung des eigenen Körpers und ein gemeinsamer Sex-Urlaub. Doch das sind nur einige Beispiele für einen individuellen Plan, den du nicht 1:1 umsetzen musst, sondern den ihr nach euren Vorlieben gestalten sollten - und dazu braucht es Ehrlichkeit. Ihre Erfahrungen hat Susanne Wendel in dem Buch „Gesundgevögelt in 12 Wochen“ aufgeschrieben.

Darin schreibt sie: „Wenn die Erotik sich nicht mehr von selbst einstellt, braucht man einen neuen Zugang zu Sex. Und neue Gewohnheiten. Denn 'zu müde' kann auch eine Gewohnheit sein. Wer nur Sex hat, wenn er 'sich danach fühlt', wird irgendwann keinen Sex mehr haben. Oder sagen wir mal so: Sex kann passieren, weil zwei Menschen bestimmte Gefühle haben. Muss aber nicht. Klug wäre, sich nicht von den Emotionen leiten zu lassen. Ich behaupte: Sex kann man auch einfach haben, ohne den ganzen emotionalen Überbau.

Die Phase der kompletten Lustlosigkeit nach der Geburt meines zweiten Kindes mit zweiundvierzig hat mir ziemlich zu schaffen gemacht. Meinem Partner auch. Ich habe zehn Monate lang gestillt und mein sexuelles Begehren war wie abgeschaltet. Mein sexueller Antrieb war weg und ich habe mich gefragt, wie ich jemals im Leben Lust auf Sex haben konnte. Noch in der Schwangerschaft war meine Lust ungebremst, ich habe damals sogar ein Fotoshooting mit Babybauch im Swingerclub gemacht. Es ist krass, was die Hormone mit einem machen können.

Man sollte Sex nicht von seinen Emotionen abhängig machen. Denn die ändern sich. Oft mehrmals am Tag. Doch die meisten Menschen tun genau das und wundern sich, dass sie keinen Sex mehr haben, wenn die Verliebtheit oder die Erotik in der Partnerschaft verschwindet. Mein Partner und ich, wir haben angefangen, unsere Zweisamkeit zu planen. Und wir haben entschieden, unser gemeinsames sexuelles Repertoire zu erweitern. Denn, ganz ehrlich: Ich möchte mehr als Null-acht-fünfzehn-Sex. Qualität vor Quantität.

Wenn wir schon nicht mehr viel Zeit füreinander haben, soll es wenigstens richtig gut sein. Wir haben eine Entscheidung getroffen und sind in Aktion gegangen. Die treibende Kraft war in diesem Fall ich, und mein Partner hat mitgemacht. Bei anderen Paaren mag das umgekehrt sein, dass die Männer die Sache forcieren. Fakt ist, es geht nur, wenn beide mitmachen. Wenn einer das Ganze dauerhaft abblockt, geht es nicht. Und dann – ganz ehrlich – sollte man sich fragen, inwieweit die Beziehung überhaupt tragfähig ist.“

11 | Zeit lassen vs. Quickie

Eine große Rolle beim Sex spielt oft die Zeit. Dabei ist es unerheblich, ob du es gerne lang magst oder auch mal gern einen Quickie hast. Die Frage ist: Was will ich gerade jetzt? Und muss Sex immer lang dauern? Die Antwort: Natürlich nicht, aber am Ende des Geschlechtsakts steht die Frage, ob alle Beteiligten bekommen haben, was sie gerne haben wollten.

Wenn du also gerne schnellen Sex hast - egal wo - dann ist das vollkommen okay. Gleichzeitig ist es auch ganz normal, wenn du lieber die lange Variante bevorzugst. Oder eben mal so, mal so. Wenn es aber bei der ständigen schnellen Nummer an mangelnder Lubrikation scheitert oder sie euch im Weg steht, solltet ihr euch vielleicht mal ein wenig mehr Zeit nehmen, um herauszufinden, was ihr dagegen tun könnt. Dabei kommt es nicht darauf an, möglichst schnell festzustellen, was es denn jetzt ist. Wichtig ist es, zu wissen, wie ihr die sexuelle Erregung erzeugt, die die Lubrikation anschiebt und daraus lernt. Dieses Wissen kann der Schlüssel sein, damit es auch mit dem Quickie so klappt, wie du es magst.

12 | Versöhnungssex oder kalte Schulter?

Wir haben es alle schon in Filmen gesehen und auch im echten Leben gibt es ihn: den Versöhnungssex. Der kann das Gewitter aus einem heftigen Streit (aus welchen Gründen auch immer) erstmal abregnen lassen. Beim Sex wird Oxytocin ausgeschüttet, was Stress reduziert und dich entspannt, weswegen es auch "Kuschelhormon" genannt wird.

Doch manchmal hat eine Frau einfach keine Lust, nach einer unschönen Situation mit ihm ins Bett zu gehen. Das ist völlig normal und kann einer Lubrikation natürlich im Wege stehen.

Ob mit oder ohne Versöhnungssex: Die Probleme verschwinden nicht von selbst, auch wenn sie noch so klein erscheinen mögen. Sprecht spätestens nach dem Sex miteinander - und ansonsten nach dem Streit, löst euer Problem. Denn nur eine funktionierende Beziehung kann Paaren auf Dauer ein erfülltes Sexleben bieten. Bei einer angeknacksten oder kaputten Beziehung wird das mit der Zeit nicht einfacher, sondern eher schlechter als besser.

13 | Pornos gucken

Pornos sind so normal wie grünes Gras auf der Wiese. Dennoch haben sie einen schlechten Ruf, was in erster Linie an der Fülle an sexistischen Filmen im Internet und Altherrenvorstellungen liegt, aber natürlich auch gewissen Wertevorstellungen geschuldet ist.

"Wie, du guckst Pornos?!" Jetzt mal Klartext: Pornos können helfen, Lust zu entwickeln, die Fantasie anzukurbeln, andere Stellungen entdecken. Und Pornos müssen nicht allein geschaut werden (was aber total okay ist, aber es sollte in der Beziehung kommuniziert werden). Wenn ihr zusammen Pornos schaut, kann es eurer Beziehung helfen - und falls ihr merkt, dass es nicht das Gelbe vom Ei ist, könnt ihr jederzeit abbrechen.

Bevor ihr jetzt aber auf die vor allem von Männern frequentierten einschlägigen Pornoseiten im Internet geht, nehmt euch ein wenig Zeit. Es gibt genügend Anbieter*innen, die pornografische Filme auf Augenhöhe bieten. Feministische Pornos gibt es zum Beispiel ebenso wie erotische Hörspiele und Hörbucher (z.B. bei femtasy).

Gesundgevögelt in 12 Wochen: In diesem Buch beschreibt die Münchnerin Susanne Wendel ihren Weg zurück zu gutem Sex.
Gesund gevögelt in 12 Wochen: In diesem Buch beschreibt die Münchnerin Susanne Wendel ihren Weg zurück zu gutem Sex. Foto: Goldegg Verlag

Du siehst, es gibt mehrere Möglichkeiten, diie Libido und damit auch die Lubrikation zu steigern.

Lubrikation: Diese Toys und Produkte können helfen

Wenn du noch ein wenig Hilfe möchtest, um wieder feuchter zu werden, kannst du immer auch auf Sextoys und Gleitmittel zurückgreifen. Die Auswahl an Lubrikations-Hilfsmitteln ist enorm groß und geht weit über das hinaus, was dir ein Drogeriemarkt in der Regel bietet.

Anwenden kannst du sie so, wie du magst - ob zur Masturbation oder mithilfe deines Partners*deiner Partnerin. Vor dem Sex zum Anturnen und als Lubrikationshilfe, während des Geschlechtsverkehrs als zusätzlichen Kick oder, um nach dem Sex einen Orgasmus herbeizuführen oder wenn du einfach noch weitermachen willst.

Es läuft einfach so, wie es für dich passt. Dabei sollte auch dem männlichen Part klar sein, dass eine Anwendung nach oder während des Sex keine Diskreditierung seiner Fähigkeiten sein soll - daher ist vielleicht auch ein Gespräch im Vorfeld hilfreich. Blockt er ab, solltet ihr ergründen, woran das liegt.

Sextoys

Hier gibt es verschiedenste Ansätze, doch am wichtigsten ist dieser Tipp: nicht die billigsten Geräte zu kaufen, da in Tests auch Schadstoffe nachgewiesen wurden und vielleicht nicht die hautfreundlichsten Materialien verwendet werden. Hier gilt das Credo: Mehr ist mehr. Ebenso wichtig: Die Geräte nach Gebrauch waschen und mit passenden Mitteln desinfizieren.

Vom klassischen Dildo oder Vibrator bis hin zu ausgefeilten Geräten wie Druckwellen-Vibratoren die beispielsweise gezielt die Klitoris stimulieren, findet sich alles. Da gibt es zum Beispiel den sogenannten Womanizer, aber auch seine etwas günstigere Ausgabe, den Satisfyer. Mehr dazu erfährst du hier.

Weitere Hilfe bieten Rabbit-Vibratoren, die den sogenannten G-Punkt und die Klitoris gleichzeitig stimulieren sollen. Sie sind quasi eine Kombination aus Druckwellen-Vibrator und klassischen Vibratoren, die eingeführt werden. Aber auch klassische Vibratoren oder Dildos können hilfreich sein - mehr dazu verraten wir dir hier.

Neben den Solo-Toys für die Frau gibt's auch Paarvibratoren, die euch gemeinsam schon mal vor dem eigentlichen Sex als Lubrikationshilfe oder auch einfach so Spaß bereiten können. Dabei kommen ganz unterschiedliche Techniken zum Einsatz, mehr lest ihr hier.

Bevor sich ein Mann beschwert, möchten wir dich darauf hinweisen, dass es natürlich auch noch Toys gibt, die dem Mann und seinem Penis helfen können. Sei es, um eine stabile(re) Erektion zu bekommen, länger zu können, zum Anturnen oder einfach als Masturbator. Mehr dazu erfahrt ihr hier.

Gleitgel

Neben all den schicken Spielzeugen gibt es natürlich auch das gute alte Gleitgel. Hier ist die Auswahl besonders vielfältig, dennoch sollte bei der Verwendung von Sextoys auf wasserbasiertes Gleitmittel geachtet werden. Ob das Bio-Gleitgel von Ritex, ein Klassiker von Durex mit oder ohne Duftnote - die Auswahl ist riesig. Wir haben uns in unserem ausführlichen Gleitgel-Artikel damit befasst.

Das Tabu brechen: Feuchtwerden als Reflex bei sexueller Gewalt

Nun gibt es leider auch Themen, die mit schlimmen Erfahrungen zusammenhängen - eines davon ist sexuelle Gewalt. Tragisch ist auch, dass diese Themen selten und bestimmte Aspekte davon fast nie besprochen werden. Darum wollen wir ein Tabu brechen und den Aspekt beleuchten, dass bei einer Frau, die sexuelle Gewalt erlebt, entgegen aller "Vorstellungen" auch Lubrikation eine Rolle spielt. Wie kann das sein?

Wird eine Frau vergewaltigt, kann sie tatsächlich feucht werden oder sogar Momente der Erregung spüren. Darüber gibt es auch Berichte. Eine Studie der University of Texas hat positive Stimulation und negative Stimulation untersucht und deren Ergebnisse stützen diese Berichte. Das heißt, dass diese Erfahrungen vermutlich vor allem darauf beruhen, dass der Körper den Genitaltrakt vor Verletzungen schützen möchte, was mit Lubrikation eher zu erreichen ist als bei Scheidentrockenheit. Die Sexualwissenschaftlerin Emily Nagoski vergleicht es mit dem Beißen in eine verschimmelte Frucht, wobei im Mund trotz Ekel zunächst die Speichelproduktion anläuft - einfach als Reflex. Unser Körper schützt sich in unaushaltbaren Situationen und reagiert auch mit einer Hormonausschüttung, um das Unerträgliche irgendwie erträglicher zu machen.

Dennoch können die Erfahrungen, in solch einer schrecklichen Situation - wenn auch nur für einen Sekundenbruchteil - Erregung zu spüren, traumatisch sein und zusätzliche Folgen haben. Es wird vermutet, dass zum Beispiel die Psyche diese Moment "schönt" und in der Erinnerung die Momente sexueller Gewalt als nicht mehr so schlimm erscheinen lässt, was laut Dr. Dunja Voos in einem Artikel auf "Medizin im Text" auch erklären könnte, warum sich Missbrauchsopfer oft schuldig fühlen, obwohl sie ganz sicher nichts falsch gemacht haben.

Wie du siehst, ist hängt das Thema Lubrikation nicht ausschließlich mit sexueller Erregung zusammen, sondern kann wahrscheinlich auch als körperlicher Reflex infolge sexueller Gewalt entstehen - als Versuch des Körpers, sich selbst so gut es geht zu schützen.

Quellen

  • Britz, Josefine/Schmitt, Iris (2021): V - Alles über das weibliche Geschlecht, Südwest Verlag, München, 1. Auflage

  • Gunter, Jen (2020): Die Vagina-Bibel; Südwest Verlag, München, 1. Auflage

  • Liekens, Goedele (2012): Das Vaginabuch, Wilhelm Heyne Verlag, München, 6. Auflage

  • Wendel, Susanne (2017): Gesundgevögelt in 12 Wochen: Praxisbuch für Paar und alle, die es wieder werden wollen; Goldegg Verlag, Berlin/Wien, 1. Auflage

  • Bichay, Celine (2021): Vaginale Atrophie - Jede Frau kann es betreffen; Erschienen in: PTAheute.de; https://www.ptaheute.de/wissen-am-hv/scheidentrockenheit/vaginale-atrophie-jede-frau-kann-es-betreffen

  • Ghandi, Jason et. al (2016): Genitourinary syndrome of menopause: an overview of clinical manifestations, pathophysiology, etiology, evaluation, and management; Erschienen in: American Journal of Obstetrics & Gynecology, Volume 215, Heft 6, S. 704-711; https://www.ajog.org/article/S0002-9378(16)30518-X/fulltext#%20

  • Lessels, Elisabeth (2012): Female sexual arousal response to implied sexual violence; https://repositories.lib.utexas.edu/handle/2152/18981

  • Voos, Dunja (2018; akt. 2022): Feuchtwerden (Lubrikation) als Reflex bei sexueller Gewalt: Warum sich Opfer schuldig fühlen; https://www.medizin-im-text.de/2021/58644/feuchtwerden-lubrikation-als-reflex-bei-sexueller-gewalt/

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