Tampons, Blutungen und Co.

Sind Hämorrhoiden zyklusabhängig? Diese Auswirkungen hat die Periode

Erfahre hier, ob Hämorrhoiden durch die Periode auftreten können und falls ja, was dagegen hilft.

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Jede*r von uns hat sie, doch spricht keine*r über sie: Hämorrhoiden. Wir räumen mit dem Tabu-Thema auf und verraten dir, ob ihr Auftreten zyklusabhängig ist oder nicht!

Was sind Hämorrhoiden?

Hämorrhoiden. Allein das Wort bereitet vielen Frauen schon ein unangenehmes Gefühl. Dabei hat sie jede*r von uns, denn bei Hämorrhoiden handelt es sich zunächst einmal schlichtweg um die normalen Gefäßpolster aus Venen und Adern. Diese dienen am Ende des Mastdarms dem Feinverschluss unseres Afters – und sind damit prinzipiell nützlich. Erst wenn die Hämorrhoiden anschwellen und sich daraufhin nach außen stülpen, werden sie für uns zum schmerzhaften Problem.

Hämorrhoiden zyklusabhängig: Besteht da ein Zusammenhang?

Das Hämorrhoidalleiden ist eine sehr häufige Erkrankung: Mehr als die Hälfte aller Erwachsenen bereiten die Hämorrhoiden mindestens einmal in ihrem Leben Beschwerden, doch fast keine*r spricht unbefangen über ihr*sein Leiden. In Deutschland sind laut dem Bundesministerium für Gesundheit etwa vier Prozent der Deutschen jährlich wegen vergrößerter Hämorrhoiden in ärztlicher Behandlung.

Vorzustellen sind sich die Gefäßpolster wie Krampfadern – und wie bei ihnen sind Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer. Hauptursache für vergrößerte Hämorrhoiden ist nämlich eine Bindegewebsschwäche. Laut dem Bundesministerium für Gesundheit können diese deshalb bei Frauen auch nach einer Schwangerschaft und Geburt auftreten. Das liegt an der körperlichen Belastung und dem erhöhte Druck auf die Beckenregion, so das Saudi German Hospital. Doch auch Übergewicht, Bewegungsmangel, Verstopfung, häufiger Durchfall und die Ernährung spielen eine Rolle.

Eine weitere Ursache für Hämorrhoiden bei Frauen sind hormonelle Schwankungen, wie durch den Menstruationszyklus: Die Expert*innen des Saudi German Hospitals erklären, dass Veränderungen des Hormonspiegels während der Menstruation und der Schwangerschaft die Integrität der Blutgefäße beeinträchtigen und sie anfälliger für Schwellungen und Hämorrhoidenbildung machen könnten.

Unechte Hämorrhoiden: Perianalvenenthrombose

Laut dem Marien Hospital Witten sind Frauen während der Regelblutung und nach der Entbindung allerdings auch besonders oft von den unechten Hämorrhoiden (Perianalvenenthrombose) betroffen. Eine Perianalvenenthrombose sei eine Schwellung am Afterrand: "Die Schwellung wird durch ein oder mehrere Blutgerinnsel (Thrombose) ausgelöst, die die Venen am Afterrand verstopfen. Die Größe des Blutgerinnsels kann stark variieren: von kirschkerngroß bis pflaumengroß. Perianalvenenthrombosen werden oft mit Hämorrhoiden verwechselt", so das Marien Hospital Witten.

In der Regel würde sich eine Perianalvenenthrombose innerhalb von wenigen Tagen von selber zurückbilden. Der Heilungsprozess könne ähnlich wie bei Hämorrhoiden durch schmerzstillende Salben oder Zäpfchen unterstützt werden.

Hämorrhoiden während Periode: Was kann ich dagegen tun?

Vergrößerte und nach außen gestülpte Hämorrhoiden verursachen unangenehme Beschwerden. Es juckt und brennt, der Stuhlgang wird zur Tortur. Wenn die Gefäße bei zu großem Druck platzen, kommt es zudem zu Blutungen. Es ist also klar, dass jede*r Betroffene die Symptome so schnell wie möglich wieder loswerden möchte. Doch wie?

Hier kann die Zaubernuss helfen, die genauso magisch wirkt, wie sie klingt. Die in ihrer Hamamelisrinde enthaltenen Gerbstoffe haben eine entzündungshemmende Wirkung und sorgen für schnelle Linderung. Des Weiteren bilden die pflanzlichen Wirkstoffe eine Schutzschicht am After, stillen Juckreiz und Blutung und wehren Bakterien ab – ein Wundermittel also!

Zu erhalten ist das Präparat als Salbe oder Zäpfchen in der Apotheke. Zaubernuss-Kompressen können laut den MSD Manuals ebenfalls helfen. Nach kurzer Zeit würden die Schmerzen und Schwellungen normalerweise zurückgehen.

Weiterhin können Sitzbäder und Ringelblumensalbe, sowie eine ballaststoffreiche Ernährung, die die Verdauung fördert und unangenehmes Pressen vermeidet, helfen.

Es wurden außerdem spezielle Produkte entwickelt, die mit dem Wirkstoff Lidocain gegen Brennen und Juckreiz helfen. Die Hämorrhoiden-Tampons werden bei geschwollenen Hämorrhoiden in den After eingeführt, wo sie vor Ort wirken können.

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Wann muss ich zum Arzt?

Hämorrhoiden lassen sich nicht gedanklich verdrängen. Unbehandelt verschlimmern sie sich sogar. Spätestens jetzt, nachdem wir wissen, dass die Gefäßpolster etwas ganz Natürliches sind, sollten wir uns nicht mehr vor dem Gang zur Ärztin oder zum Arzt scheuen. Ihr könnt euch sicher sein: Für Mediziner*innen sind geschwollene Hämorrhoiden mehr als alltäglich und kein Grund zur Scham. Klingen die Beschwerden nach Eigenbehandlung nicht ab, sollte ein Termin bei der Hauärztin oder dem Hausarzt oder Proktolog*in vereinbart werden. Diese*r hat verschiedene Möglichkeiten: Sie*Er kann überschüssiges Gewebe mittels Ultraschalls, Kälte oder Erwärmung veröden.

Hämorrhoiden zyklusabhängig: So kannst du dem einfach vorbeugen

Auch wenn du nun weißt, dass Hämorrhoiden ganz normal und damit eigentlich kein Tabu-Thema sind, wünscht sich trotzdem keine*r die vergrößerten Gefäßpolster. Zur Vorbeugung kann Beckenbodentraining helfen! Deswegen nehmen wir uns diesem Workout sogar gerne an: Zehnmal täglich den Schließmuskel einige Sekunden kräftig anspannen und anschließend wieder lockern.

(ww4)