Frauen-Gesundheit

Alkohol während der Periode: Das spricht dagegen!

Trinkst du auch während deiner Periode Alkohol? Wir haben hier 5 Gründe für dich, warum das ist keine gute Idee ist.

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Die Menstruation nervt. Du fühlst dich unwohl, hast Heißhunger auf Süßes und, wenn du Pech hast, auch noch Schmerzen. Du denkst: Da vertreibe ich die miese Laune doch mal mit einem schönen Glas Rotwein oder einem guten Drink? Doch genau das kann das Falsche sein. Es gibt fünf gute Gründe, die dagegen sprechen, während der Menstruation Alkohol zu trinken.

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Alkohol beeinflusst deinen Hormonhaushalt und Zyklus

Mal dauerte er 28 Tage, dann wieder 25, dann 21 Tage? Wenn dein Zyklus nicht regelmäßig ist, kann das unterschiedliche Gründe haben. Möglicherweise liegt es daran, dass du Alkohol trinkst, während du deine Periode hast. Denn Alkohol kann vorübergehend die Testosteron- und Östrogen-Level deines Körpers beeinflussen und damit auch die Zykluslänge verändern, die Länge der Periode allerdings nicht.

Die Gynäkologin Dr. med. Elena Leineweber sagt, dass Alkohol die Regelblutung weder signifikant verlängere noch verkürze. "Für eine blutverdünnende Wirkung müsste man große Mengen konsumieren."

Alkohol verschlimmert Schmerzen und PMS

Leidest du sowieso schon unter starken Krämpfen während der Menstruation? Dann versuche bloß nicht, die Krämpfe mit Alkohol zu ertränken. Denn am nächsten Tag wird es umso schlimmer. Der Grund: Alkohol entzieht dem Körper Flüssigkeit, daher fallen die Schmerzen am nächsten Tag noch stärker aus.

Doch auch vor der Periode Alkohol zu trinken, wirkt sich unangenehm auf deinen Zyklus aus: "Wenn man in der zweiten Zyklushälfte viel Alkohol konsumiert, kann einem das viel mehr PMS-Beschwerden verursachen", erklärt die Gynäkologin Dr. med. Elena Leineweber. "Alkohol hat einen großen Einfluss auf den gesamten Hormonstoffwechsel, vor allem auf den Serotoninstoffwechsel, der wiederum von den Sexualhormonen beeinflusst wird. Das führt dann dazu, dass man sich anders fühlt und möglicherweise PMS und Periodenschmerzen stärker wahrnimmt", erklärt die Expertin.

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Alkohol verstärkt Stimmungsschwankungen

Meistens reicht das Hormonchaos schon aus, um für eine merkwürdige Stimmung zu sorgen. Wenn du dann aber noch Alkohol trinkst, verstärkst du diesen Effekt um ein Vielfaches. Denn die Drinks wirken sich auf das Östrogen aus, das unsere Stimmung beeinflusst. Meistens werden wir dann leider noch emotionaler.

Alkohol senkt deinen Magnesiumspiegel

Der Magnesiumspiegel verringert sich ohnehin während des Zyklus bei Frauen. Wenn du während deiner Periode noch zusätzlich Alkohol trinkst, wird das noch deutlich schlimmer. Denn Alkohol erhöht den Magnesiumbedarf. Wenn du zu wenig von dem Mineral im Körper hast, reduziert sich dein Blutzucker und du hast noch mehr Lust auf Süßes.

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Alkohol schränkt deine Fruchtbarkeit ein

Alkohol beeinflusst den Menstruationszyklus allerdings auch noch auf eine andere Weise. Durch einen hohen Alkoholkonsum wird die Fruchtbarkeit eingeschränkt. Wer schwanger werden möchte, sollte also auf Alkohol verzichten.

Dies wies eine Studie der Epidemiologin Prof. Kira Taylor und ihrer Kolleg*innen von der University of Louisville in Kentucky nach: 

  • "Hoher Alkoholkonsum (mehr als 6 alkoholische Getränke pro Woche) verringert die Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis im Vergleich zu Nicht-Trinkerinnen zu jedem Zeitpunkt des Zyklus signifikant.

  • Während der Lutealphase hat schon gemäßigter Alkoholgenuss (bis zu 3 Gläser Wein oder 3 Dosen Bier pro Woche) eine empfängnishemmende Wirkung - die Chance auf eine Empfängnis sank in der Studie um 40%.

  • Zum Zeitpunkt des Eisprungs reduzieren hoher Alkoholkonsum und auch Binge-Drinking (4 oder mehr alkoholische Getränke pro Tag) die Chancen auf eine Empfängnis um 54%."

Die Gründe dafür sahen die Wissenschaftler entweder darin, dass Alkohol den Eisprung so weit beeinträchtigen könnte, dass zum entsprechenden Zeitpunkt kein Ei zur Befruchtung bereitstehe oder darin, dass es sein könnte, dass der Alkohol die Einnistung des Eis in der Gebärmutter verhindere.

Dr. med. Elena Leineweber - Foto: Dr. med. Elena Leineweber

Unsere Expertin

Dr. med. Elena Leineweber ist Fachärztin für Gynäkologie, gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin in der Praxis Dres. Leineweber in Lippstadt. Als @doctor_ela ist sie in den sozialen Medien als Medical Content Creator aktiv.

Außerdem ist sie Spezialistin für Diagnostik und Therapie von unerfülltem Kinderwunsch oder wiederholten Fehlgeburten, aber auch von hormonellen Erkrankungen, Behandlung von Frauen in der Menopause und Transgendertherapie. Zusätzlich bildet sie sich in Sportmedizin weiter.

Quellen