Gemeinsamer Orgasmus: So kommt ihr gleichzeitig zum Höhepunkt

Wir kennen es alle aus Filmen. Und ja, ich meine nicht nur Pornos, sondern echte Spielfilme: Das Paar kommt gleichzeitig zum Orgasmus. Meistens werden dabei Mann und Frau gezeigt. Und zum Höhepunkt kommt es allein durch die Penetration des Mannes … Come on! Mit der Realität hat das wenig zu tun. Immerhin erleben nur 3 % aller Paare regelmäßig einen gemeinsamen Orgasmus.

Dennoch ist der Wunsch vieler Paare groß, gemeinsam zu kommen. Doch ist ein gemeinsamer Orgasmus wirklich so erstrebenswert? Was dafür und dagegen spricht und welche Tipps euch helfen, einen gemeinsamen Orgasmus zu erleben.

Sicher, es ist eine schöne Vorstellung, gleichzeitig mit dem*der Partner*in beim Sex zu kommen. Schließlich ist der Orgasmus ein unbeschreiblich schönes Gefühl – noch schöner also, wenn man es direkt in dem Moment mit dem*der Partner*in teilen kann.

So die Theorie. Doch wie sieht es mit der Praxis aus? Die wenigsten Paare kommen gleichzeitig. Grund dafür ist, dass vor allem Männer schneller kommen als Frauen. Wer also unbedingt einen gemeinsamen Orgasmus erleben will, der ist vermutlich vor einige Herausforderungen gestellt.

Mit der romantischen Vorstellung wie aus dem Film hat das dann nicht mehr so viel zu tun. Als Frau fühlst du dich womöglich unter Druck gesetzt, genauso schnell zum Höhepunkt zu kommen wie der Mann. Und als Mann fürchtest du stets, zu früh zu kommen.

Was also könnt ihr tun? Hier findet ihr Tipps, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, einen gleichzeitigen Höhepunkt zu erleben. Aber ihr erfahrt auch, welche Vorteile es haben kann, wenn ihr darauf verzichtet.

Offene Kommunikation

Ein gemeinsamer Höhepunkt bleibt eher aus, wenn ihr es nicht schafft, ehrlich über eure Erwartungen, Vorlieben, Erfahrungen und Ängste zu sprechen.

Auch hilft es, während ihr Sex habt zu kommunizieren, wie nah oder weit entfernt ihr gerade vom Orgasmus seid. Durch kurze Pausen oder Fokus auf ein*e Partner*in kann der andere kurz entspannen bzw. stärker erregt werden.

Orgasmus-Trick: Gleitgel

Ein praktischer Trick, um euer unterschiedliches Tempo (in Bezug auf das Erreichen des sexuellen Höhepunkts) aneinander anzupassen, ist Gleitgel. Die hohe Feuchtigkeit führt zu weniger Reibung am Penis und damit kommt der Mann langsamer zum Orgasmus. Für die Frau hingegen ist es ein Hilfsmittel, um schneller zu kommen.

Gemeinsamer Orgasmus: Mehr als nur Penetration

Ein Grund, wieso gerade Mann und Frau schwer gleichzeitig kommen, sind die unterschiedlichen Bedürfnisse des Körpers. Während dem Mann die Penetration ausreicht, um zum Orgasmus zu kommen, braucht es für viele Frauen mehr. Denn ca. zwei Drittel aller Frauen kommen allein durch die Penetration gar nicht erst zu einem vaginalen Orgasmus.

Während der Penetration bietet es sich an, Hand anzulegen oder ein Sex-Toy zu benutzen. Durch die klitorale Stimulation kann die Frau leichter kommen.

Im Video: 6 Sexstellungen für Frauen, die mehr als Penetration für einen Orgasmus brauchen

Doch was, wenn es nicht klappen will mit dem gemeinsamen Orgasmus? Kein Grund, panisch zu werden! Es bietet schließlich auch einige Vorteile, nacheinander zu kommen.

Wenn ihr nicht gleichzeitig kommt, so hast du die Möglichkeit, dein*e Partner*in bei seinem*ihrem Orgasmus zu beobachten. Wenn ihr hingegen gemeinsam kommt, seid ihr beide vielmehr mit eurer eigenen Lust beschäftigt. Es kann aber sehr intim und gleichzeitig erregend sein, wenn du wirklich mitbekommst, wie er*sie kommt.

Wer nicht darauf aus ist, gemeinsam zum Höhepunkt zu kommen, der ist außerdem viel entspannter und kann den Sex vermutlich mehr genießen. Schließlich gibt es nichts Schlimmeres, als sich beim Sex unter Druck gesetzt zu fühlen. Da kann man es auch gleich lassen.

Außerdem sollte man nicht außer Acht lassen, dass Männer und Frauen einen Orgasmus ganz anders erleben. Der Samenerguss des Mannes dauert nur ein paar Sekunden, während es beim weiblichen Orgasmus zu einem längeren Zusammenziehen im Beckenbereich kommt und sie multiple Orgasmen bekommen kann. Für die Frau kann es also noch intensiver sein, wenn der Mann nicht direkt stoppt.

Wie und wann wer zum Orgasmus kommt, sollte zweitrangig sein. Viel wichtiger ist doch, dass jeder überhaupt auf seine Kosten kommt. Sprecht also offen darüber, was euch zum Höhepunkt bringt und welche Berührungen welche Wirkung haben. Mit diesem Wissen kann es dann letztendlich doch gelingen, gemeinsam zu schreien: „Ich komme!“

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