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Lungenentzündung: Anzeichen, Ursachen und Heilung

Eine Lungenentzündung kann gefährlich werden. Wir verraten dir alles über Anzeichen, Ursachen und Heilung der Krankheit.

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Ist das Lungengewebe entzündet, sprechen Ärzte von Pneumonie, also einer Lungenentzündung. Grund dafür sind häufig Bakterien, Viren oder Pilze, die eine Infektion verursachen.

Pro Jahr erkranken bis zu einer halben Million Menschen in Deutschland an dieser Volkskrankheit. Etwa 30 Prozent der Patienten benötigen eine Krankenhausbehandlung.

Diagnose einer Lungenentzündung

Verklebte Luftbläschen (Alveolen), Rasselgeräusch beim Abhören mit dem Stethoskop und schlecht belüftete Areale der Lunge (im Röntgenbild sichtbar) deuten auf eine Lungenentzündung hin. In schwierigen Fällen kann auch Blutabnahme, eine Ultraschall-Untersuchung (Sonographie), Lungen-Computertomographie (CT), Urinprobe oder sogar Lungenbiopsie zur eindeutigen Diagnose nötig sein.

Was sind die Ursachen einer Lungenentzündung?

Es gibt verschiedene Formen von Lungenentzündungen. In der Regel sollten sie anhand ihres Auslösers unterschieden werden, also nach Art des Erregers. Das sind beispielsweise Bakterien, Viren, Pilze, Würmer, zellwandlose Bakterien ("Mykoplasmen") oder Urtierchen (also Einzeller, "Protozoen").

Allerdings kann auch eingeatmeter Staub (z.B. berufsbedingt), Gas oder ionisierende Strahlen (z.B. bei einer Krebsbehandlung) eine Lungenentzündung verursachen.

Da der ursächliche Erreger jedoch häufig nicht exakt nachgewiesen werden kann, unterteilt man Lungenentzündungen grob in zwei Arten:

  • Typische Lungenentzündungen werden durch Bakterienarten ausgelöst (für rund 90 % aller Lungenentzündungen sind Bakterien verantwortlich)
  • Atypische Lungenentzündungen von Viren, Pilzen, Parasiten und anderen Erregern

Manchmal spricht man auch von einer dritten Art der Lungenentzündung, der sogenannten Bronchopneumonie. Sie kann sich aus einer Bronchitis entwickeln (Folgeerkrankung).

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Was sind die Anzeichen für eine Lungenentzündung?

Symptome einer typischen Lungenentzündung sind plötzlich auftretender Husten (mit eitrigem Schleimauswurf), Atemnot und Sauerstoffmangel. Hinzu kommt hohes Fieber mit Schüttelfrost, Brustschmerzen und ein erhöhter Puls (bis zu 120 Schläge pro Minute). Zudem kann sich Flüssigkeit in der Pleuralhöhle (einem Spalt zwischen Lungen- und Rippenfell) ansammeln. Die Symptome entwickeln sich innerhalb von zwölf bis 24 Stunden.

Bei einer atypischen Lungenentzündung kommt der Husten dagegen schleichend. Der Auswurf ist klar ("unproduktiver Husten", also ohne Eiter), das Fieber schwach. Hinzu kommen Kopf- und Gliederschmerzen.

Bei Kindern (klassische Risikogruppe von Lungenentzündungen) ist der Husten meist quälend. Kinder neigen zusätzlich zu Nasenflügelatmung, erhöhter Atemfrequenz und ggf. Kreislaufschwäche.

Ist eine Lungenentzündung ansteckend?

Lungenentzündungen, die von Bakterien ausgelöst werden, werden am häufigsten durch Tröpfcheninfektionen - also etwa Husten, Küssen oder Niesen - übertragen.

In vielen Fällen kann das Immunsystem gesunder, erwachsener Menschen eine kleine Menge der Keime selbst bekämpfen. Wer kein vollständig entwickeltes Immunsystem hat (z.B. Säuglinge) oder ein schwächelndes Immunsystem hat (z.B. ältere Menschen) ist dagegen anfällig(er) für Lungenentzündungen. Auch Menschen mit sogenannten Grundkrankheiten (z.B. Diabetes, Alkoholismus, Tumor, AIDS) sind stärker gefährdet.

Wie behandelt man eine Lungenentzündung?

In der Regel werden Lungenentzündungen mit Antibiotika behandelt - vorausgesetzt, der Verursacher ist ein Bakterium (da Viren nicht auf Antibiotika ansprechen!). Hinzu kommen meist noch andere Arzneien, welche die lästigen Symptome mildern, etwa Fiebersenker, Hustenstiller oder schleimlösende Hausmittel und Medikamente.

Wird die Lungenentzündung von Viren verursacht, ist eine Therapie mit Virostatika nötig, häufig im Krankenhaus. Wenn nötig, werden Klopfmassagen und Atemgymnastik mit dem Patienten durchgeführt, um ihm das Atmen zu erleichtern.

Eine Krankenhausbehandlung ist notwendig, wenn große Teile der Lunge entzündet sind, der Patient zur Risikogruppe gehört oder Komplikationen auftreten (z.B. ausgelöste Blutvergiftung).

Für jede Form der Lungenentzündung gilt: Bettruhe einhalten und viel trinken!

Bei guter Behandlung ist eine Lungenentzündung nach zwei bis drei Wochen auskuriert. Dauert eine Lungenentzündung mehr als sechs bis acht Wochen, spricht man von einer chronischen Erkrankung.

Wie kann man einer Lungenentzündung vorbeugen?

Um einer Lungenentzündung vorzubeugen wird häufig dazu geraten:

  • nicht Rauchen
  • bei Berufen mit Staubbelastung Atemmasken tragen
  • Pneumokokken-Impfung (vor allem für ältere Menschen, Kinder, alkoholkranke Menschen und Menschen mit schwachem Immunsystem)
  • schnelle Behandlung von Krankheiten, die Lungenentzündungen nach sich ziehen könnten (z.B. Bronchitis, s.o.)

Ist eine Lungenentzündung gefährlich?

Heute können Lungenentzündungen gut behandelt werden - vorausgesetzt, sie werden früh genug therapiert. Wird eine Lungenentzündung nicht früh genug oder falsch behandelt, kann es zu Komplikationen führen. Dazu gehören etwa Lungenabszesse, Eiteransammlungen, Lungenversagen, Blutvergiftung (Sepsis) oder SIRS (Systematisches inflammatorisches Response-Syndrom; die Entzündung verbreitet sich von der Lunge aus in den ganzen Körper). Nur in 0,5 Prozent der Fälle führt eine alleinige Lungenentzündung heute noch zum Tod.

Weltweit ist Lungenentzündung dennoch die häufigste Infektionskrankheit. Laut Schätzungen ist sie für rund 15 Prozent aller Todesfälle bei Kindern (unter 5 Jahren) verantwortlich. Es ist daher wichtig bei den ersten Anzeichen der Krankheit einen Arzt zurate ziehen, da so die Heilungschancen erhöht werden können.

(ww7)

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