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Samira Mousa und ihr Leben mit Multipler Sklerose

Samira Mousa ist 30 Jahre alt und hat Multiple Sklerose, auch MS genannt. Wie ist ein Leben mit der Autoimmunerkrankung und kann man überhaupt noch ein normales Leben führen? Ja, kann man! Wir haben mit ihr gesprochen und viel von Samira gelernt. Aber lies selbst …

Samira Mousa hat Multiple Sklerose.
Samira Mousa hat Multiple Sklerose. Foto: Erik Schütz/GoodBY
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Ein Leben mit Multipler Sklerose. Etwas, wo sich nur die Allerwenigsten von uns überhaupt etwas drunter vorstellen können und wenn wir mit uns selbst ehrlich sind, dann sind die meisten davon auch mehr Vorstellungen, die aus irgendwelchen Extremfällen entstanden sind. Doch was es wirklich bedeutet mit einer Autoimmunerkrankung zu leben, wissen nur die Betroffenen. Eine von ihnen ist die 30-jährige Samira Mousa. Mit ihrer Diagnose und der Krankheit lebt sie schon mehrere Jahre.

„Lass dich nicht unterkriegen, sei frech und wild und wunderbar!“

Samira Mousa führt ein selbstbestimmtes Leben, ist ausgeglichen und zufrieden. Bis sie dort angekommen ist, war es allerdings ein langer Weg, auf dem die junge Frau viel über sich selbst, ihre Träume und die Krankheit Multiple Sklerose gelernt hat. Aber anfangs auch gegen ihren eigenen Körper kämpfte –„Ich stresste mich, ich sagte unglaublich anstrengenden Jobs zu. Nimm das Körper!“ * – bis sie ihn schließlich lieben und schätzen lernte.

* aus „Aktiv leben mit Multipler Sklerose“

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Samira Mousa und ihre Begegnung mit MS

Workaholic – dieses Wort beschreibt Samira Mousa 2013 ziemlich gut. Sie arbeitet viel, macht zahlreiche Überstunden und lernt für ihren Abschluss als Veranstaltungskauffrau, um in der Musikindustrie voll durchzustarten. „Ich trieb keinen Sport, rauchte, lebte für die Nacht und genoss all dies in vollen Zügen. Nur manchmal wunderte ich mich über hartnäckige Schwindelepisoden, wenn ich besonders viel um die Ohren hatte“, beschreibt sie ihr Leben in ihrem Buch „Aktiv leben mit Multipler Sklerose“. Bis im November 2013 schob sie solche Beschwerden einfach auf den Stress, so wie es jeder gerne mal macht.

Dann bekam sie unerklärliche Schmerzen im Auge, doch ihre ersten Gedanken galten der Arbeit. „‘Wann kann ich wieder ins Büro?‘ War so ziemlich das erste, woran ich dachte. Ich wusste ja nicht, was los ist und wie lange es dauern würde und wollte schnell wieder arbeiten. Von MS hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts gewusst und auch keine Ahnung, was das ist“, erzählt Samira Mousa.

Multiple Sklerose: Die Krankheit mit den tausend Gesichtern

Von MS habe ich schon oft gehört und mich vor dem Gespräch mit Samira natürlich auch damit beschäftigt, aber erst bei der Recherche ist mir wirklich klar geworden, wie wenig ich eigentlich darüber weiß.

Rollstuhl, Hilflosigkeit, Pflegefall – genau das sind die Begriffe, die sich vor meinen Augen bilden, bei den Recherchen. Aber das muss nicht sein, meist sind das sogar Extremfälle.

Bei Multipler Sklerose handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Es ist eine chronische** Entzündung des zentralen Nervensystems, also des Gehirns und Rückenmarks, die nicht ansteckend ist. Bei MS greift das eigene Immunsystem die Nervenfasern an. Die ersten Symptome treten meist zwischen 20 bis 40 Jahren auf. Symptome sind so unterschiedlich wie die Betroffenen selbst. Von starken Müdigkeitserscheinungen (Fatigue), über kognitive Einbußen zu Blasen- und sexuellen Funktionsstörungen bis zu einer Depression sowie vielen weiteren Symptomen ist sehr viel dabei. In Samiras Fall sind es hingegen Schwindel, Taubheitsgefühle und Sehstörungen. Das Beispiel zeigt, die Auswirkungen sind von Patient zu Patient komplett unterschiedlich. Oder wie Samira es ausdrückt: „Jede MS ist anders, aber keine Garantie für den Rollstuhl.“

** medizinische Definition: langsam oder lange dauernd

Aus der Not heraus hat sich Samira Informationen über MS im Netz zusammengesucht, denn im Krankenhaus hatten die Ärzte keine Zeit, um sie richtig aufzuklären. Ihr Fazit: Die Quellen, die sie gefunden hat, waren nicht selektiv. Sie fand nur Extremfall an Extremfall.

Einer der Gründe, warum sie 2017 mit ihrem Blog „chronisch fabelhaft“ online ging. Denn Samira wollte Betroffenen genau das geben, was sie sich zu Beginn ihrer Diagnose selbst gewünscht hätte: Eine Seite, die Mut macht und Hilfe gibt. Denn jede MS verläuft anders und ein selbstbestimmtes Leben zu führen, ist oft kein Problem.

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Sechs Jahre nach der Diagnose

Samira Mousa ist mit sich selbst im Reinen. Mit ihrem Blog und ihrer Agentur macht sie genau das, was sie möchte: Menschen direkt unterstützen. Momentan lebt sie in Thailand – nur vorübergehend. Das nächste Ziel steht noch nicht fest. Nur, dass sie den Sommer in Berlin verbringt.

Über die Jahre hat sie gelernt, auf ihren Körper zu hören. Symptome einer Erschöpfung, Erkältung oder oder oder, sie werden nicht mehr unterdrückt, sondern Samira hört ihnen zu und reagiert dementsprechend. Selbstfürsorge, wie sie eigentlich jeder von uns betreiben sollte.

Wer jetzt jedoch denkt, dass sie ihren Körper nicht mehr an seine Fitnessgrenzen bringt oder sich Sachen verbietet, der irrt gewaltig. Joggen, Fitness, Tabata, aber auch Tauchen sind ihr Ausgleich zum Alltag. „Warum sollte ich nicht so fit wie möglich sein?“, fragt mich Samira. Ich bin da ganz bei ihr, denn wo der eine Yoga zur Entspannung braucht, treibt der andere seinen Puls lieber im Studio in die Höhe oder in meinem Fall auf der Judomatte.

Samira ist glücklich und ausgeglichen – mit Autoimmunerkrankung! Etwas, was sie vielen vermeintlich gesunden Menschen voraus hat. Woran aber jeder von uns arbeiten kann.

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Samira Mousas Wunsch für die Zukunft

Einen Wunsch hat Samira dennoch: gesellschaftliches Umdenken. Dass chronisch Kranken mit Interesse begegnet wird und nicht mit Angst vor Ansteckung und Vorurteilen.

Etwas das eigentlich selbstverständlich sein sollte, denn auch eine Krankheit sollte jemanden nicht zum Menschen zweiter Klasse machen.

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