Vorsicht!

Wann du Kartoffeln nicht mehr essen darfst

Darf man Kartoffeln essen, wenn sie bereits keimen? Darf ich Kartoffeln im Kühlschrank lagern oder sind sie dann nicht mehr essbar? Wir klären über die sieben Warnsignalen auf. Wenn du sie auf Kartoffeln entdeckst, solltest du diese besser entsorgen.

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Kartoffeln bestehen zu fast 80 Prozent aus Wasser. Der Rest des Erdapfels glänzt mit Vitaminen (etwa Vitamin C, B1, B2, B6) und Mineralstoffen (Magnesium, Kalium, Kalzium, Phosphor, Eisen). Grund genug, sie zu essen - aber RICHTIG! Denn es gibt ein paar Umstände, bei denen wir lieber die Finger von ihnen lassen sollten. Wir zeigen dir sieben Hinweise, auf die du achten solltest. 

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Wenn sie im Kühlschrank gelagert wurden

Die britische Food Standards Agency warnt davor, Kartoffeln im Kühlschrank aufzubewahren. Denn im Kühlschrank verwandelt sich die in Kartoffeln enthaltene Stärke in Zucker. Werden die Kartoffeln nun gebacken oder frittiert, verbindet sich eben dieser Zucker mit der Aminosäure Acrylamid. Diese erhöht das Risiko an Krebs zu erkranken, wie Versuche mit Nagetieren gezeigt haben. Idealerweise sollten wir Kartoffeln also an dunklen, trockenen, kühlen (am besten 4 - 6 Grad) Orten lagern, statt im Kühlschrank.

Tipp: Die Kartoffeln am besten in Leinen-, Jute- oder Netzbeuteln aufbewahren! In Folienbeuteln faulen sie dagegen sehr schnell.

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Wenn sie lange Keime haben oder grüne Stellen aufweisen

Angekeimte Kartoffeln schmecken nicht gut und haben schon viele Inhaltsstoffe verloren. Sind die Keime grün, ist es ein Zeichen von hohem Solaningehalt - eine giftige chemische Verbindung, die unter anderem zu Übelkeit, Benommenheit, Nierenentzündungen und Herzrhythmusstörungen führen kann (tödliche Dosis: ab 400 mg). Bei Temperaturen zwischen sieben und zehn Grad Celsius bleibt die Qualität der Kartoffeln erhalten - das Auskeimen bleibt aus. Erst ab etwa 12 bis 14 Grad beginnen Kartoffeln zu keimen.

Tipp: Beträgt die Länge des Keims nur etwa einen Zentimeter, verändert sich der Solaningehalt der Knolle nur gering (letzte Chance die Kartoffeln zu essen! Zunächst die Stellen aber wegschneiden, weil sie bitter schmecken). Sind die Keime schon über 10 Zentimeter lang, sind sie nicht mehr zum Verzehr geeignet. Das gleiche gilt für grüne Knollen, die zu viel Licht ausgesetzt wurden.

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Wenn sie ungeschält sind

Die Bundesanstalt für Kartoffelforschung empfiehlt, keine Kartoffelschalen zu essen. Der Grund: Bei längerer Lagerung ist der Solaningehalt (s.o.) in der Schale erhöht. Und: Oft werden Kartoffeln mit Pestiziden bespritzt, um Schädlinge fernzuhalten.

Tipp: Wer auf die Kartoffelschale nicht verzichten möchte, sollte darauf achten, dass die Kartoffeln vom Bio-Bauern kommen und frisch geerntet sind. Vor der Zubereitung sehr gründlich gewaschen, kann man sie auch mit Schale genießen.

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Wenn sie unappetitlich riechen

Verdorbene Kartoffeln riechen süßlich-penetrant und muffig. Gute Knollen erkennt man dagegen am angenehm-erdigen Geruch.

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Wenn sie nasse Stellen aufweisen

Sind die Kartoffeln stellenweise nass, ist es ein Zeichen dafür, dass sie von Pilzen und Bakterien (etwa Erwina caratovora) befallen sind - und somit ein Fall für den Mülleimer!

Tipp: Bei der Lagerung darauf achten, dass Kartoffeln nicht mit Salzen in Berührung kommen, da diese Wasserdampf anziehen. Die Feuchtigkeit kann auf die Kartoffel übergehen und Nassfäule begünstigen.

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Wenn sie keine '(innere) Schönheit' aufweisen

Sind die Knollen fleckig, sind sie mit Schorf befallen. Die braunen, korkartigen Flecken sind rissig und überziehen die Kartoffel. Schwarzfleckigkeit (wird durch Druck verursacht; die Kartoffel verfärbt sich an der bestroffenen Stelle grau, wird blau, dann schwarz) und „innere“ Mängel (etwa Hohlherzigkeit - braun umrandete Hohlräume im Knolleninneren -, Eisenfleckigkeit - rostbraune Fleck durch Virusinfektion und Wachstumsstörung ausgelöst -, Glasigkeit - das Kartoffelinnere ist sehr hell und weist eine wässrige, glasige Konsistenz auf, bedingt durch Störung im Stärkehaushalt) sind erst beim Anschnitt sichtbar.

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Wenn sich rohe Zwiebeln im Kartoffelsalat befinden

Zwiebeln sind nie keimfrei. Deswegen können sie Lactobazillen, Hefen oder Schimmelpilze enthalten, die sich auf der feuchten Oberfläche einer klein geschnittenen Zwiebel gut vermehren können - insbesondere, wenn der Salat bei Temperaturen über 7 Grad aufbewahrt wird.

Tipp: Wer nicht auf rohe Zwiebeln im Kartoffelsalat verzichten möchte, sollte sie erst unmittelbar vor dem Verzehr untermischen und Zitronensaft oder Essig hinzufügen! Das sorgt für einen sauren pH-Wert, der das Keimwachstum hemmt.

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