Gebärmutterausschabung: Alles zu dem Eingriff und in welchen Fällen er notwendig ist
Eine Gebärmutterausschabung wird auch als „Kürettage“ oder „Abrasio uteri“ bezeichnet. Hier erfährst du mehr zu dem Eingriff und in welchen Fällen er notwendig ist.
Eine Gebärmutterausschabung gilt als Routineeingriff und ist einer der am meisten durchgeführten Eingriffe von Frauenärzten. Dabei kann sie sowohl aus diagnostischen als auch therapeutischen Gründen notwendig sein: Sie kann also vorgenommen werden, um ein Problem beziehungsweise eine Krankheit zu bestimmen oder zu behandeln.
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Gründe für eine Gebärmutterausschabung
Eine Kürettage kann in verschiedenen Fällen notwendig werden:
1. Entnahme der Schleimhaut zu diagnostischen Zwecken
In diesem Fall dient die Ausschabung der Gebärmutter nicht der Behandlung einer Krankheit oder eines Problems, sondern nur der Diagnose: Das bei dem Eingriff entnommene Gewebe der Gebärmutterschleimhaut wird im Labor untersucht, um Gründe für Beschwerden zu finden.
2. Blutungsstörungen
Bei zu starken, zu langanhaltenden Blutungen oder bei Blutungen, die außerhalb der Monatsblutung auftreten (Zwischenblutungen) wird eine Ausschabung der Gebärmutter vorgenommen, um das jeweilige Problem zu beheben.
3. Nach einer Fehlgeburt
Nach einer Fehlgeburt ist eine Gebärmutterausschabung in der Regel notwendig. Der gestorbene Embryo und die Plazenta müssen aus der Gebärmutter herausgeholt werden, um gefährliche Komplikationen zu verhindern.
4. Nach einer Geburt
Auch nach einer gut verlaufenen Geburt kann eine Kürettage notwendig sein, wenn sich noch Reste der Plazenta in der Gebärmutter befinden. Sie kann sich andernfalls nicht wieder richtig zusammenziehen.
5. Bei einer Abtreibung
Ein Schwangerschaftsabbruch erfolgt in der Regel durch eine Gebärmutterausschabung – genauer gesagt: durch eine Saugkürettage, bei der Embryo und Plazenta aus der Gebärmutter entfernt werden.
6. Nach den Wechseljahren
Auch nach der Menopause kann es zu Blutungen kommen – das kann verschiedene, sowohl harmlose als auch ernsthafte Ursachen haben. In einigen Fällen kann eine Ausschabung der Gebärmutter die Probleme beenden.
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Was passiert bei einer Ausschabung der Gebärmutter?
Bei einer Gebärmutterausschabung wird die Gebärmutterschleimhaut oder Teile davon durch einen Gynäkologen in einem operativen Eingriff entfernt. Dabei werden mit verschiedenen Instrumenten Scheide und Muttermund so geöffnet, dass der Arzt die abzutragenden Schleimhäute der Gebärmutter sehen kann. Die Ausschabung selbst wird mit einer Kürette (einer Art chirurgischem Löffel), die über die Vagina in die Gebärmutter eingeführt wird, vorgenommen. Der Eingriff dauert nur ca. fünf bis zehn Minuten und findet in der Regel unter einer kurzen Vollnarkose statt.
Obwohl eine Entfernung der Gebärmutterschleimhaut drastisch klingt, sollte man sich bewusst machen, dass der Körper den Zustand auch natürlicherweise gewöhnt ist: Die Schleimhaut wird jeden Monat in Form der Periode vom Körper ausgestoßen und anschließend wieder aufgebaut.
Welche Risiken gibt es bei einer Kürettage?
Nach einer Ausschabung der Gebärmutter besteht die Gefahr von Blutungen, Schmerzen oder auch Infektionen. Allerdings ist das Risiko, dass derartige Komplikationen auftreten, eher gering, weshalb der Eingriff routinemäßig und in der Regel ambulant, sprich ohne stationären Aufenthalt durchgeführt werden kann.
Treten nach einer Gebärmutterausschabung Symptome wie starke Schmerzen oder Blutungen, eitriger und übelriechender Ausfluss, Fieber oder Schwäche auf, sollte umgehend ein Frauenarzt aufgesucht werden.
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Nach dem Eingriff: Wie lange dauert die Rückbildung der Schleimhaut?
Nach dem Eingriff können leichte Blutungen und leichte Unterleibsschmerzen auftreten – etwa vergleichbar mit Menstruationsbeschwerden. In der ersten Zeit nach der Ausschabung ist der Muttermund durch den Eingriff noch etwas geöffnet: Deswegen sollte man für drei Wochen auf Sex, Baden oder Schwimmen sowie auf Tampons und Saunabesuche verzichten. Ungefähr eine Woche lang sollte man sich außerdem auch insgesamt körperlich schonen, eine Sportpause von ca. zwei Wochen ist außerdem ratsam.
Der Körper wird die Schleimhaut wie nach einer Monatsblutung selbst wieder aufbauen. Allerdings kann es nach einer Gebärmutterausschabung vier bis acht Wochen dauern, bis die nächste Periode eintritt.
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