Nach der Geburt

Neugeborenengelbsucht: Die Ursachen und was hilft

Unter einer Neugeborenengelbsucht leiden viele Babys nach der Geburt. Wir erklären dir die Ursachen und was dagegen hilft.

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Mehr als die Hälfte aller Babys leiden unmittelbar nach der Geburt unter einer Neugeborenengelbsucht, wie der Verband der Kinder- und Jugendärzte e.V. berichtet. Besonders häufig sind Frühchen betroffen.

Aber woher kommt es, dass so viele Neugeborene unter Gelbsucht leiden und wie was hilft dagegen? Wir klären auf.

Ursachen der Neugeborenengelbsucht

Bei der Gelbsucht bei Babys handelt es sich nicht um eine Infektionskrankheit wie bei der „richtigen“ Gelbsucht Hepatitis. Stattdessen handelt es sich bei dieser Form um eine Anpassungsstörung der Leber, die in den ersten Lebenstagen auftreten kann.

Der Grund: Nachdem ein Baby geboren ist, hat es eine hohe Zahl an roten Blutkörperchen. Diese werden nach der Geburt jedoch nicht mehr benötigt und zerfallen. Der rote Blutfarbstoff Hämoglobin wird innerhalb dieses Prozesses zu dem gelben Gallenfarbstoff Bilirubin umgewandelt. Dieser wird wiederum in der Leber abgebaut. Allerdings ist die Leber eines neugeborenen Kindes noch nicht so weit entwickelt, dass sie den gesamten Farbstoff abbauen kann. Dadurch lagert sich das Billirubin in der Haut und in den Augäpfeln ab.

Was sind die Symptome der Gelbsucht bei Babys?

Die Haut und die Augäpfel nehmen durch den Farbstoff eine gelbliche Färbung an. Weitere Symptome sind eine bräunliche Urinfarbe und heller Stuhl.

Krankheitsverlauf der Neugeborenengelbsucht

Im Normallfall beginnt die Neugeborenengelbsucht zwei bis drei Tage nach der Geburt und hat am fünften Lebenstag den Höhepunkt erreicht.

Nach circa zehn bis 14 Tagen ist der Farbstoff abgebaut, sodass die Symptome langsam nachlassen und die gelbe Farbe der Augäpfel und der Haut verblasst.

Was hilft gegen die Neugeborengelbsucht?

Vorweg: Bei den meisten Neugeborenen ist diese Form der Gelbsucht völlig ungefährlich. Die Symptome verschwinden oft von selbst wieder.

Nur wenn der Bilirubin-Wert erhöht ist (ab einem Wert von 18mg/dl, drei Tage nach der Geburt), muss das Baby behandelt werden. In diesem Fall wird das Neugeborene mit speziellem, blauen Licht bestrahlt. Das blaue Licht macht den Farbstoff wasserlöslich, sodass er über den Urin abtransportiert werden kann. Damit die Netzhaut des Babys keine Folgeschäden durch das Licht erhält, werden ihm bei der Bestrahlung die Augen bedeckt.

Nur in ganz schwerwiegenden Fällen einer Neugeborenengelbsucht muss das Baby eine Bluttransfusion erhalten. Das ist aber nur sehr selten der Fall.

Welche Konsequenzen hat eine Neugeborenengelbsucht?

Werden die Bilirubinwerte jedoch nicht regelmäßig überprüft und sind dauerhaft erhöht, kann es zu einer Bilirubin-Enzephalopathie kommen, die Hirnschäden verursachen und sogar zum Tod führen kann.

Dies gilt aber wirklich nur für den schlimmsten Fall, wenn keine Überprüfung vorliegt und das Kind nicht behandelt wird. Im Normalfall ist eine Neugeborenengelbsucht völlig harmlos.

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