Chronische Unzufriedenheit

Jammern macht krank - umso wichtiger etwas dagegen zu tun

Wir kennen doch alle diesen einen Menschen, der nicht aufhören kann zu jammern. Die chronische Unzufriedenheit strapaziert dabei nicht nur die Geduld der Mitmenschen, sondern macht auch krank. Unsere Tipps helfen, die Jammeritis zu bekämpfen.

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Jeder von uns hat doch diese eine Person im Freundeskreis, die permanent jammert. Erzählt man diesem Menschen, dass es einem gerade nicht gut geht, geht es ihm noch schlechter. Jedes Gespräch in Richtung Befindlichkeit wird von dieser Person zum Wettstreit um die Frage "Wem geht es am schlechtesten?" gemacht und natürlich hast du nie die Chance zu gewinnen. Bei ihr ist alles immer tausendmal schlimmer und sie wird auch nicht müde davon zu erzählen - du allerdings schon. Irgendwann hat man einfach keine Nerven mehr, sich die permanente Jammeritis anzuhören und beendet irgendwann die Freundschaft.

Jammern schädigt das Gehirn

Jammern macht auf Dauer also einsam, aber das ist noch nicht alles, denn chronische Unzufriedenheit schädigt das Gehirn. In einer Studie der Stanford University haben Wissenschaftler herausgefunden, dass permanentes Beschweren den Hippocampus verkleinert. Das ist die Region des Hirns, das für unser Gedächtnis verantwortlich ist. Chronische Jammeritis lässt uns also vergesslicher werden. Im schlimmsten Fall kann die nervige Angewohnheit sogar Alzheimer begünstigen, denn bei der häufigsten Form der Demenz wird der Hippocampus mit als erstes angegriffen.

Jammern macht krank

Wer etwas zu jammern hast, ist unzufrieden - und das löst Stress aus, vor allem wenn wir uns richtig über etwas aufregen: Wir werden unruhig, bekommen Herzrasen und fangen an zu zittern. Das Hirn schüttet das Stresshormon Cortisol aus und Körper und Psyche sind in Alarmbereitschaft. Der angespannte Zustand ist eine große Belastung für unsere Psyche und auch für unseren Körper. Wenn unser Stresslevel konstant hoch ist, kann das Krankheiten wie Fettleibigkeit, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen.

Tipps gegen chronische Jammeritis

Zum Glück muss niemand ein chronischer Jammerlappen sein beziehungsweise blieben, denn mit den folgenden Tipps kann jeder zu einer positiveren Lebenseinstellung gelangen:

  1. Beobachte dich selbst. Jammerst du viel oder nur, wenn dich etwas sehr stark belastet? Wer sich ab und zu mal Luft machen muss, darf das natürlich tun. Das kann richtig befreiend sein. Beschwerst du dich aber ständig über alles, ist es sinnvoll an der inneren Einstellung zu arbeiten.
  2. Übe dich in Akzeptanz. Es ist nicht leicht, aber machbar: Gewisse Dinge sind einfach nicht zu ändern, also nützt es auch nichts, sich die ganze Zeit darüber zu echauffieren. Ja, schlechtes Wetter nervt und eine Erkältung zu haben ist auch doof, aber da muss man dann einfach durch. Meditation ist eine gute Möglichkeit, um mehr Akzeptanz zu üben.
  3. Nimm die Dinge in Angriff, die dich stören. Im Gegensatz zu den Sachen, die nicht zu ändern sind, kannst du manche Dinge sehr wohl ändern. Es nervt dich keine Zeit mehr für dich selbst zu haben, weil du dich beruflich und privat mit Terminen überdeckst? Dann nimm dir bewusst einen Abend für dich selbst als regelmäßigen Termin. Beschwerst du dich häufig, dass du dich zu wenig bewegst, suche dir einen Sport, der dir auch wirklich Spaß bringt, anstatt dich einmal im Fitnessstudio zu quälen, wenn das nicht dein Ding ist und anschließend nur noch stilles Mitglied zu sein.
  4. Sei dankbar für alles, was du hast. Es klingt vielleicht ein wenig plakativ, ist aber sehr wirksam: Schreibe dir eine Liste mit Dingen, für die du dankbar bist, beispielsweise deine schöne Wohnung, deine Freunde, deinen Job, etc. Wenn du bemerkst, dass du in den Jammer-Modus verfällst, denke an all die Dinge auf deiner Liste. So kannst du dir sagen: "Ja, diese eine Sache läuft gerade echt gar nicht gut in meinem Leben, aber es gibt so viele Dinge, die mein Leben bereichern."

Verstehe uns nicht falsch: Wir jammern uns alle gerne mal gegenseitig die Ohren voll. Es geht einzig und allein um die Frequenz, denn dann entsteht eine negative Gedankenspirale, die einen schnell nach unten ziehen kann. Wir hoffen unsere Tipps gegen das Jammern helfen dir.

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