Tampons ade: Warum so viele Frauen Menstruationstassen lieben
Immer mehr Frauen verwenden während ihrer Periode lieber Menstruationstassen oder Menscups als Tampons - so funktionieren die Menstruationstassen.
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- So funktionieren die Menstruationstassen
- Wie führe ich eine Menstruationstasse ein?
- So wählst du die richtige Größe für deine Menstruationstasse
- Menstruationstassen für Frauen mit Beckenbodenproblemen
- Entleeren der Menstruationstasse
- Optimale Aufbewahrung für Menscups
- Bloß nicht daneben bluten: So gehen Sie auf Nummer sicher
- Hygiene bei Menstruationstassen
- 10 Vorteile von Menstruationstassen auf einen Blick
Menstruationstassen oder Menscups sind längst kein Geheimtipp mehr. Lange in der Öko-Ecke verortet trauen sich nun immer mehr Mädchen und Frauen diese Lösung für eine komfortable Monatshygiene auszuprobieren. So gibt es sie nicht nur im Internet sondern mittlerweile auch einige Ausführungen in Drogerien, Bio-Märkten, Apotheken, Reformhäusern oder auch Survival-Shops. Denn sie sind alltagstauglich aber auch ein praktischer, kleiner und umweltschonender Reisebegleiter.
So funktionieren die Menstruationstassen
Die Menstruationstassen oder -Cups sehen aus wie kleine Saugglocken oder Trichter mit einem leicht verstärken Ring an der Öffnung. Sie sind meist aus weichem medizinischen Silikon oder TPE und biegsam, sodass sie zum Einführen in die Scheide problemlos zusammen gedrückt werden können.
In der Scheide „ploppen“ sie mit der Öffnung Richtung Muttermund auf. Der Ring schmiegt sich bei der richtigen Größe und Festigkeit der gewählten Menstasse rundherum an die Scheidenwand, sodass das Regelblut im Cup aufgefangen wird. Eine passende Tasse lässt übrigens nichts vorbei, solange sie nicht voll ist. Nach einigen Stunden – je nach Stärke der Blutung und Größe der Cup – kann sie ganz einfach herausgezogen und in die Toilette entleert werden.
Die meisten Menscups haben zum leichteren Rausziehen eine kleine Kugel, einen Ring oder einen anderen Nippel an der Kuppe, die bei richtiger Passform etwas hinterm Scheideneigang leicht zu ertasten sind. Sanft daran ziehen und schon löst sich das Teil und kann rausgezogen werden. Anfangs ist das ein etwas komisches Gefühl, an das man sich aber schnell gewöhnt. Dann abspülen, wieder einführen, fertig!
Bei MeLuna (www.me-luna.eu) gibt es eine große Auswahl unterschiedlicher Modelle. Bekannte Hersteller sind aber auch Lunette, Mooncup, Yuuki, Divacup, OrganiCup, Ladycup oder Femmecup. Es gibt sie in verschiedenen Farben, Formen oder sogar Mustern und mit oder ohne Glitzer.
Wie führe ich eine Menstruationstasse ein?
Testen und üben am Anfang
Wie viele es aus der Jugend vielleicht noch von den ersten Versuchen mit Tampons kennen, muss man sich auch bei den Menstassen ein bisschen reinfummeln in die Sache. Aber lassen Sie sich nicht von Forenbeiträgen verunsichern, die teilweise so klingen, als ob man erst mal studieren muss, um alles richtig zu machen. Das Einführen ist auf jeden Fall einfach, wenn man keine Berührungsängste im Intimbereich hat.
Bei manchen klappt das Aufploppen des Cups in der Scheide nicht immer auf Anhieb. Einmal mit dem Finger um die Menscup rumgefühlt ist normalerweise alles schnell an der richtigen Stelle. Andere empfinden das Aufploppen offenbar als unangenehm. Wer eine weiche Tasse wählt, kann diesen Effekt aber minimieren.
So wählst du die richtige Größe für deine Menstruationstasse
Entscheidend ist, dass die Cup zur Frau passt. Und das klappt nicht immer beim Produkt der ersten Wahl.
Die richtige Größe und Form zu finden ist eine individuelle Sache, auch wenn es natürlich Empfehlungen für Erstanwenderinnen gibt. Junge Frauen ohne Kinder kommen tendenziell mit kleineren Cups besser zurecht als Frauen nach Geburten. Bei manchen hält ein sehr weiches Material gut, andere sind mit stärkerem Material für besseren Halt besser bedient. Damit man die Cup bzw. ihren „Stiel“ zum Rausziehen nicht spürt, darf sie auch nicht zu lang sein, wobei man den Stiel auch kürzen kann ohne die Funktion der Tasse zu beeinträchtigen.
Zwei unterschiedliche Größen zu testen, bringt schnell die Erkenntnis, welche Form im Einzelfall gut passt und hält. Bei einem Stückpreis zwischen 15 und 35 Euro (teuer heißt nicht gleich besser) ist das überschaubar, wenn man es auf alternativ 5 Jahre Tampons kaufen hochrechnet. Da ist man schnell bei 200 Euro und mehr.
Menstruationstassen für Frauen mit Beckenbodenproblemen
Für Frauen mit leichter Gebärmuttersenkung, Beckenbodenproblemen oder auch sehr gut trainiertem Beckenboden gibt es kurze Ausführungen wie die MeLuna Shorty Sport. Sie hält bei weicher Muskulatur, drückt aber auch bei festem Beckenboden nicht ein, weil der Ring und das Material insgesamt verstärkt sind. Durch die Kürze hat sie aber natürlich auch weniger Fassungsvermögen. Da man sie aber ja so oft leeren kann, wie man will, ist das eigentlich kein Argument, das gegen die Tasse spricht. Man muss halt vielleicht einmal öfter aufs Klo.
Entleeren der Menstruationstasse
Das Fassungsvermögen ist je nach Weite und Länge der Menscup sehr unterschiedlich, steht Tampons aber in nichts nach. Es hängt natürlich von der Stärke der Blutung ab, wie oft eine Frau ihre Cup leeren muss. Viele Frauen müssen die Tasse tagsüber nur zwei bis vier Mal leeren. Schon nach wenigen Anwendungen bekommt man ein Gefühl dafür, wie oft geleert werden muss. Außerdem lernt man bei der Anwendung viel besser einzuschätzen wie viel oder wenig Blut an welchem Tag der Regel abfließt. Oft sind Frauen überrascht, wie wenig Blut es eigentlich ist, wenn es nicht in einem aufgequollenen Tampon verschwunden ist.
Optimale Aufbewahrung für Menscups
Viele Hersteller liefern mit oder ohne Aufpreis kleine Stoffbeutel zur Aufbewahrung mit. Die LilyCup Compact kann sogar zusammengefaltet in ein kleines Döschen gut geschützt in der Handtasche transportiert werden.
Bloß nicht daneben bluten: So gehen Sie auf Nummer sicher
Wer noch in der Testphase ist und der Sicherheit seiner Menstasse noch nicht ganz traut, aber trotzdem auf Nachhaltigkeit und Natürlichkeit setzen will, kann Slipeinlagen oder Binden aus Stoff verwenden. Die gibt es seit längerem in verschiedenen und auch wirklich hübschen Ausführungen. Sogar mit Nässeschutz und Flügeln mit Druckknopf für sicheren Halt, sodass die Wäsche gut geschützt bleibt. Nach Verwendung kommen sie einfach mit in die Wäsche. Kleine Flauschies, die mit der Effektivität von Einwegbinden durchaus mithalten können, aber eine viel bessere Ökobilanz haben.
Hygiene bei Menstruationstassen
Für Keimphobiker sei noch mal erklärt: Das Menstruationsblut einer gesunden Frau ist eine saubere Sache. Es ist nichts Schlechtes oder Unhygienisches daran. Und Menstruationstassen und ihre Anwendung sind ebenfalls sehr hygienisch, wenn sie gut gereinigt werden.
Das geht einfach. Während der Regel genügt es, die Menscup mit Papier abzutupfen oder mit Wasser abzuspülen, bevor sie wieder eingeführt wird. Nass flutscht sie auch gut. In der „Wildnis“ geht das Säubern zwischendurch auch mit Urin. Also draufpieschern und von der antiseptischen Wirkung des Urins profitieren. Besser als nichts.
Zur Reinigung nach der Anwendung gibt es aber auch Reinigungstücher, Tabs oder Becher, die für das Reinigen durch Erhitzen in der Mikrowelle vorgesehen sind. Manche nehmen aber auch einfach nur Seife und heißes Wasser.
Sprich: Auch für einen langen Tag im Büro, wo man sich ja oftmals das Waschbecken mit anderen teilt und darum die Menstruationstasse nicht nach jedem Leeren auswaschen kann, ist eine hygienische Verwendung möglich. Hilfreich ist es dazu, desinfizierende Tücher für die Hände mit zur Toilette zu nehmen, mit denen man die Hände vor dem erneuten Einführen der Tasse säubern kann - denn wenn Keime in die Scheide gelangen, dann eher durch die Hände als durch die Menstruationstasse!
10 Vorteile von Menstruationstassen auf einen Blick
Umweltschonend: Die Tassen halten viele Jahre und helfen, die Tonnen von Intimhygiene auf den Müllbergen dieser Erde nicht unnötig anwachsen zu lassen.
Sparsam: Einmal die passende Tasse gefunden, bleibt Monatshygiene kein echter Kostenfaktor mehr.
Leichteres Einführen an schwachen Tagen: Anders als oftmals bei Tampons, kann die Tasse auch an ganz schwachen Tagen einfach eingeführt werden.
Kein Austrocknen der Scheide: Die Tasse verhindert das Austrocknen der Scheidenschleimhaut weil sie nur das Regelblut auffängt. Tampons nehmen auch die natürliche und schützende Feuchtigkeit der Scheidenschleimhaut auf.
Keine Geruchsbildung: Das Blut bleibt in der Tasse und gerinnt nicht außerhalb. Es bilden sich keine Gerüche durch das Nasswerden von Superabsorbern in der Binde und so weiter. Wer sonst Gerüche durch die Regel wahrnimmt, wird das jetzt kaum noch bemerken.
Kein Stören im Schritt: Eine gut sitzende Menstasse ist nicht zu spüren. Kein Gefühl von Schwere eines vollgesogenen Tampons im Unterleib. Kein störender Tamponfaden, der komisch sitzt oder nass geworden ist. Und kein enges oder schwitzendes Gefühl in der Unterhose durch Binden.
Super für Sport, Sauna, Schwimmen: Man sieht nichts, spürt nichts, muss nichts zurecht rücken und die Tasse saugt sich nicht mit Wasser voll.
Philosophie: Viele Hersteller alternativer Monatshygiene legen Wert auf faire Bedingungen bei der Herstellung, auf Nachhaltigkeit und Bio-Qualität der Produkte.
Soziales Engagement durch Kauf: Manche Hersteller von Menstruationstassen unterstützen sogar soziale Projekte wie der Cup Hersteller RubyCup (www.ruby-cup.com/de/soziale-mission/wie-ruby-cup-hilft/) oder die Stoffbindenhersteller EcoFemme (ecofemme.org). Da sich die Menscups vom Prinzip her alle nicht wesentlich unterscheiden, lohnt es sich, hier auf die Unternehmensphilosophie zu achten.
Bis vor Kurzem galt die Menstruationstasse im Vergleich zu Tampons als sicherere Monatshygiene, da keine Verbindung zum Toxischen Schocksyndrom festgestellt wurde. Mittlerweile ist jedoch nachgewiesen, dass auch beim Einführen von Menstruationstassen Bakterien in die Scheide geraten können, die TSS auslösen. Hier kannst du alles über den Zusammenhang von Menstruationstassen und dem Toxischen Schocksyndrom nachlesen.
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Autorin: Marthe Kniep
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