Tantra-Erfahrung

Lingam-Massage: So sinnlich massierst du seinen Penis

Du suchst nach einer erotischen Massage, mit der du deinen Mann besonders sinnlich verwöhnen kannst? Dafür ist die Lingam-Massage genau das Richtige. Das Besondere: Obwohl sein Genitalbereich verwöhnt wird, steht dabei nicht nur die sexuelle Befriedigung im Vordergrund...

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Eine erotische Stimulation, bei der nicht der Höhepunkt im Fokus steht? Klingt erst einmal komisch, aber tatsächlich dreht sich bei dieser Tantra-Massage nicht alles nur um einen Orgasmus. Vielmehr soll die Lingam-Massage die Intimität zwischen dir und deinem Partner stärken, indem sexuelle Energien freigesetzt werden - es geht um die spirituelle Dimension eurer Sexualität. Die Lingam-Praktik verspricht: Danach fühlt ihr euch vertrauter als je zuvor!

Was bedeutet 'Lingam'?

„Das Wort Lingam offenbart den innersten Kern des Mannseins. Es stammt aus dem Sanskrit, der heiligen Sprache Indiens, und bedeutet 'Lichtsäule', 'Wand des Lichts', 'Jadestab', 'Lotosschwert'. In Indien wird der Lingam als Ausdruck der Klarheit Shivas verehrt, die in der Lage ist, die Schleier der Illusion, falscher Vorstellungen und Anhaftungen zu durchdringen. Der Lingam symbolisiert das feine Schwert der Unterscheidung von Stimmigem und Unstimmigem und natürlich auch unsere kreative Energie und Schöpferkraft.“
Riedl und Becker: Lingam-Massage, S. 15.

'Lingam' kann also keinesfalls einfach mit 'Penis' übersetzt werden, obwohl beide Begriffe dasselbe Körperteil benennen. Die Bedeutung von 'Lingam' reicht jedoch viel weiter: Es geht um eine besondere Art der Wertschätzung des Körpers und des Geistes, die das Wecken von neuen Energien und Bewusstseinszuständen ermöglicht, wie Michaela Riedl und Klaus Jürgen Becker im Vorwort ihres Buchs über die Lingam-Massage erklären. Im hinduistischen Glauben gilt der Lingam bzw. Phallus zudem als Symbol für den Gott Shiva. An dieser Stelle wird bereits deutlich, dass es um weit mehr als eine Penis-Massage und einen dadurch bewirkten Orgasmus geht.

„Das energetische und spirituelle Geschehen bei der Lingam-Massage erschließt sich am besten im Licht der jahrtausendealten Philosophie des Taoismus. Im Mittelpunkt taoistischer Lehre steht weder die Verehrung des männlichen noch des weiblichen Prinzips, sondern ihr Ausgleich.“
Riedl und Becker: Lingam-Massage, S. 90.

Was ist Tantra?

Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Sehr kurz gefasst ist Tantra eine Lebenseinstellung, die im Buddhismus sowie im Hinduismus fußt. Die Lehre ist dabei schwer als Religion oder als Philosophie einzugrenzen – es handelt sich eher um einen Weg, der über bestimmte Praktiken und Techniken eine Bewusstseinserweiterung und ein besonderes Erleben möglich machen soll. Sex und Genitalmassagen, wie die Lingam-Massage, sind dabei nur ein kleiner Teil des großen Ganzen, dem Ziel, mit einer höheren Realität zu verschmelzen und ganz eins zu werden mit sich und der Welt.

Was ist eine Lingam-Massage?

Die Lingam-Massage gilt als ganzheitliche Entspannungsmethode für den Mann - sie ist weit mehr, als ein Handjob, "eine heilige und eine heilende Handlung, auch wenn es dabei natürlich um Sexualität geht." (Riedl und Becker: Lingam-Massage, S. 11). Die tantrische Praktik fokussiert sich auf den gesamten männlichen Intimbereich: Dabei wird sich nicht nur auf den Penis konzentriert, sondern ebenfalls weitere erogene Zonen, die Hoden, der Damm und die Prostata verwöhnt. Ziel der erotischen Tantra-Massage ist es, sexuelle Energien zu stimulieren und ihn seine Männlichkeit bewusst erleben zu lassen. Das alles kann übrigens komplett unabhängig von einer Erektion stattfinden (vgl. Riedl und Becker: Lingam-Massage, S. 11 f.). Sexualität und Lust sollen bei dieser sinnlichen Massage einen besonderen Zugang zu den Sinnen und somit im Idealfall eine spirituelle Erfahrung, die Vereinigung von Geist und Körper möglich machen. Ähnlich soll das übrigens für beide Partner auch beim Astral-Sex möglich sein.

Das brauchst du für die sinnliche Stimulation

  • Vor allem Zeit: Die Massage kann bis zu drei Stunden dauern. Keine Sorge: Manchmal reichen auch 15 Minuten. Das ist ganz individuell, im Vordergrund steht, dass er sich fallen lassen kann. Das Wichtigste für die Entspannung ist somit in jedem Fall, dass ihr keinen Zeitdruck habt.

  • Eine entspannte Atmosphäre: Was mag dein Partner gern? Stelle ein paar Kerzen auf, mache leise Musik an, dimme das Licht und sorge für eine entspannte Stimmung, in der ihr beide euch wohlfühlt. Es sollte warm sein (mindestens 28 Grad) und sicher vor Überraschungen jeglicher Art.

  • Warme Hände: Bereite auch dich selbst auf die Massage vor, reibe deine Hände aneinander, bis sie warm oder sogar richtig heiß werden.

  • Massage-Gel oder Öl: Besorg dir am besten Gleitgel oder spezielle Öle, wie das Loovara Massage Liebes-Öl. Das Öl überzeugt mit einer guten Gleitfähigkeit und macht die Massage richtig geschmeidig. Praktisch, falls ihr die Lingam-Massage als Vorspiel nutzt: Das Öl eignet sich für die Verwendung von Sextoys.

Anleitung: So funktioniert eine Lingam-Massage

„Sei bereit, deine eigenen Zugänge zur Lust zu öffnen, um für die Wünsche und Möglichkeiten des Empfangenden sensibel zu sein. Mache dir jedoch bewusst, dass es jetzt seine Reise ist, auf der du ihn, so gut du es kannst, liebevoll begleiten wirst. [...] Falls die Massage nicht so verläuft, wie du es dir gewünscht hast, sei nicht enttäuscht. Wie gesagt, es ist seine Reise und er hat den Raum, sich sexuell so auszudrücken, wie es für ihn stimmig ist, sofern er damit nicht deine Grenzen überschreitet.“
Riedl und Becker: Lingam Massage, S. 138.

Eine Lingam-Massage bezieht den gesamten Körper, vor allem aber den gesamten männlichen Genitalbereich ein. Anders als bei anderen erotischen Handlungen, soll hier aber neben Lust eine Öffnung des Bewusstseins erreicht werden, es geht nicht primär darum, einen Höhepunkt im Sinne einer Ejakulation herbeizuführen, sondern es dem Empfangenden zu ermöglichen, eine Erkenntnis zu erlangen, die ihn auch dazu befähigt, "entscheidende positive Wandlungen in seinem Leben herbeizuführen" (Riedl und Becker: Lingam-Massage, S. 137).

1. Sprecht ausgiebig über die folgende Massage: Der Gebende kann zum Beispiel fragen, was sich der Empfangende von der Massage erhofft, während der Empfangende seine Bedürfnisse kommunizieren kann: Möchte er einen Orgasmus, ja oder nein, mit oder ohne Ejakulation...? Was erhofft er sich für eine Erkenntnis/sein Leben?

2. Vereinbart im Vorhinein schon eine klare Kommunikation - ähnlich einem Safeword im BDSM-Bereich sollte der Mann auch während einer Massage seines Lingams jederzeit kurz und deutlich verständlich machen können, was er braucht.

3. Auch bei einer erotischen Massage startet man langsam. Im Fall der Lingam-Massage kann das zum Beispiel eine sanfte Ganzkörpermassage, auch 'Begrüßung' genannt, sein. Erkunde mit deinen Händen seinen Körper, lasse den Intimbereich dabei aber noch aus. Streichle langsam die Arme und Beine entlang und suche Blickkontakt. Alternativ kannst du deinem Partner eine Augenbinde umlegen, so kann er sich fallen lassen und voll und ganz auf die Massage konzentrieren. (Für Fortgeschrittene: Riedl und Becker beschreiben in ihrem Buch ab Seite 145 ein ganzes Ritual, 'Die Verehrung des Shiva', das zur Vorbereitung auf die Lingam Massage gedacht ist. Die beschriebene Phase enthält ab Seite 151 auch eine genau Anleitung für eine Ganzkörpermassage.)

4. Kommuniziert auch während des Massierens: Als Gebende/Gebender kannst du fragen, ob sich bestimmte Bereiche oder Berührungen gut anfühlen. Der empfangende Mann kann einfach mit einem Nicken oder Kopfschütteln antworten.

5. Fahre mit sanften Berührungen um seinen Penis fort. Streiche dabei langsam auf und ab, wobei die Bewegungen größer werden und auch in Richtung Anus wandern dürfen.

ACHTUNG: Je nachdem, ob der Mann eine Erektion hat oder nicht, musst du auch deine Massage anpassen. Einen nicht erigierten Penis solltest du mit sehr viel Vorsicht behandeln (vgl. Riedl und Becker: Lingam-Massage, S. 138).

Nun kann zwischen mehreren Varianten der Lingam-Massage gewechselt werden. Es gibt verschiedene Techniken. Mit Übung findest du mit deinem Partner gemeinsam heraus, was euch am besten gefällt.

Die verschiedenen Lingam-Techniken

1. Die Erweckung des Lingams

Wie eine Leiter klettern deine Finger langsam den Penis empor - zunächst an den Außenseiten, dann an Vorder- und Rückseite. Punktuell wird mit jedem Finger leichter Druck ausgeübt., begonnen wird unten am Schaft, um sich zur Eichel vorzuarbeiten. Verwende für diese Technik Daumen und Zeigefinger der linken und rechten Hand abwechselnd.

2. Die Ski-Langläuferin

Hierbei wird der Penis nur mit den beiden Daumen massiert, die sanft immer wieder auf und ab streichen.

3. Der Korkenzieher

Die Aufgaben werden neu verteilt: Eine Hand verwöhnt die Hoden, die andere konzentriert sich auf die Eichel. Beide massieren parallel mit kreisenden Bewegungen, ähnlich der Bewegung, als würde man eine Flasche aufschrauben.

4. Feuer machen

Dabei wird der Penis wie ein Feuerstock zwischen den Händen gerieben - aber bitte vorsichtig!

5. Auswringen

Hier ist der Name Programm - der Penis wird mit beiden Händen umfasst und mit Bewegungen stimuliert, als würde ein nasses Handtuch ausgewrungen. Aber auch in diesem Fall ist Vorsicht geboten.

6. Das Frenulum begrüßen

Das Frenulum gehört zu den besonders erogenen Zonen des Mannes. Lege eine Hand nah der Wurzel um den Penis-Schaft und stimuliere mit dem Zeigefinger der anderen Hand in sanft kreisenden Bewegungen das Frenulum.

7. Abstreifender Hodengriff

Nimm die Hoden des empfangenden Mannes in die eine Hand und umfasse mit der anderen Hand den Penis-Schaft - gleite nun nach oben zur Eichel.

8. Qi des Lingams

Bei dieser Technik werden beide Hände um den Penis-Schaft gelegt. Anschließend fahren die Hände kreisend auf und ab - das Ganze darf sehr ruhig und langsam vorgenommen werden.

Eine noch viel ausführlichere Schritt-für-Schritt-Anleitung, die alle Lehren des Tantra einbezieht, und von der Verehrung des Shiva über die vorbereitende Ganzkörpermassage bis zur Lingam- und Prostata-Massage führt, geben Riedl und Becker in ihrem Buch. Ab S. 145 wirst du hier umfassend geschult:

Edging

Das Ziel einer Massage des Lingams ist nicht der Höhepunkt - deshalb sollte der oder die Gebende auch nicht darauf hinarbeiten. Kommt man einem Orgasmus zu nahe (der Empfangende kann in dem Fall auch ein Zeichen geben), sollte man die Massage verändern, den Bereich des Körpers oder auch die Technik wechseln.

„Wenn dein Partner dir ein Zeichen gibt, dass er kurz vor der Ejakulation steht, dann stoppe oder verlangsame die Berührung. Streiche den gesamten Körper aus, atme mit ihm. [...] Wenn es sehr brenzlig wird, dann kannst du mit einer Hand sanft seine Hoden vom Körper ziehen, während du mit dem Mittelfinger der anderen Hand den 'Punkt der Millionen Goldstücke' am Damm direkt hinter der Lingamwurzel nach innen drückst. Damit verschließt du am unteren Ende der Prostata die Harnröhre. Dadurch kann der Samen nicht mehr aus dem Lingam getrieben werden und der Ejakulationsdruck lässt nach.“
Riedl und Becker: Lingam Massage, S. 138 f.

Diese Technik, den Orgasmus – auf keinen Fall unangenehm – hinauszuzögern, indem die Massage zwischendurch auf den ganzen Körper ausgeweitet oder die Art der Stimulation verändert wird, wird auch 'Edging' genannt. Diese Methode kann durchaus auch beim nicht tantrischen Sex zum Einsatz kommen.

Was ist ein 'Big Draw'?

Der sogenannte 'Big Draw' gilt im Taoismus als eine Alternative zur Ejakulation. Der Theorie nach verlieren Männer durch einen Samenerguss sexuelle Energie (Ching), dadurch, dass dieser verhindert wird, soll die Energie für den Mann selbst nutzbar gemacht werden (vgl. Lingam-Massage, S. 131). Big Draw (übersetzt: das große Ziehen) ist eine uralte Praktik, die heutzutage auch mit progressiver Muskelentspannung verbunden wird. Der spezielle von Joseph Kramer entdeckte Big Draw beinhaltet spezielle Atemtechniken und ein gezieltes Anspannen des PC-Muskels, der Po-Muskeln und des Anus. Die enorme körperliche Anspannung soll in Kombination mit dem finalen Anhalten des Atems in einem kompletten Loslassen münden und eine besonders intensive Erfahrung hervorrufen. Eine genaue Schritt-für Schritt-Anleitung hierfür findest du ebenfalls bei Michaela Riedl und Klaus-Jürgen Becker (ab S. 132.)

Gehören auch zur Lingam-Erfahrung: Hoden- und Prostata-Massage

Vergiss bei deiner Massage nicht die Prostata – sie wird häufig nicht mit einbezogen, dabei ist sie ein wichtiges Lustzentrum des Mannes und wird zum Beispiel mit dem G-Punkt der Frau verglichen. Der empfangende Mann sollte dir seinen ganzen Intimbereich anvertrauen und deine Hände ihren Weg gehen lassen, auch an ungewohnten Stellen. Ziel ist es, Spannungen zu lösen und die sexuelle Energie zu aktivieren. Danach wird sich dein Partner ausgeglichen, befreit und dir unglaublich vertraut fühlen.

Allerdings sollte das Vordringen in den analen Bereich unbedingt im Vorfeld kommuniziert werden. Diese intensive sexuelle Erfahrung kann auch unabhängig von Tantra-Lehren ein besonderes Erlebnis darstellen, jedoch ist die Praktik nicht von jedem Mann gewollt und birgt auch Risiken. Mehr dazu und eine Anleitung für eine Prostata-Massage findest du in unserem dazugehörigen Artikel.

Tipp: Wie die Prostata kannst du auch die Hoden mit einer gezielten Massage verwöhnen. Das kann im Rahmen einer Lingam-Massage, aber auch im Verlauf eures völlig untantrischen Liebesspiels passieren...

Fazit: Darum solltet ihr es mal ausprobieren

Genug von männlicher Sexualität? Die Lingam-Massage hat natürlich auch ein weibliches Pendent, die Yoni-Massage. Auch als Frau kannst du durch Tantra also mehr über dich und deine Sexualität erfahren... Aber davon mal abgesehen profitieren auch von einer Lingam-Massage tatsächlich beide Partner. Sie kann eine ganz neue Erfahrung für euch beide sein, auf einer Skala von Entspannung, über Lust bis zu einer tiefen spirituellen Intimität kann alles passieren und allein diese Möglichkeit ist doch einen Versuch wert...

Quellen

  • Michaela Riedl und Klaus Jürgen Becker: Lingam-Massage. Die Kraft männlicher Sexualität neu erleben. Hans-Nietsch-Verlag: 13. Aufl. Oktober 2023, 219 Seiten.

Artikelbild & Social Media: iStock / microgen

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