Penispflege: Was tun, wenn ER müffelt?

Bei unangenehmem Intimgeruch kann einem die Lust auf Sex gründlich vergehen. Wer mit jemandem schlafen möchte, sollte also definitiv darauf achten, dass der Intimbereich sauber ist und einen angenehmen (oder keinen) Geruch hat. Das gilt natürlich für beide Geschlechter.

Männer haben es bei der Intimpflege leichter als Frauen, denn der Penis ist nicht so empfindlich wie die Vagina. Während die Scheidenflora bei übertriebener Hygiene mit reizendem Duschgel schnell angegriffen wird und immer eine vorsichtige Reinigung braucht, ist das männliche Pendant zumindest etwas robuster, auch wenn jetzt nicht dran gezerrt werden sollte. "Normalerweise reicht es, wenn Sie ihn mit lauwarmem Wasser abspülen", erklären Prof. Dr. Frank Sommer und Oliver Bertram im "Men's Health Penis-Buch". (Sommer/Bertram: Das Men's Health Penis-Buch, S. 35)

Natürlich könne zur Intimpflege auch ein Reinigungsmittel verwendet werden, "aber am besten nicht mehr als einmal am Tag. Da die Haut am Glied jedoch sensibel sein kann, ist es ratsam, dass Männer zur Penis-Pflege ein mildes Waschgel verwenden - "hautfreundliche (pH-neutrale) Waschlotionen (etwa Babyshampoo), die den Säureschutzmantel der Haut nicht angreifen". Dafür muss Mann nicht extra ein Duschgel für den Intimbereich kaufen, denn solche Produkte sind letztlich nichts weiter als Marketing. Das Waschgel für Babys ist perfekt für empfindliche Hautpartien wie die Eichel. "Vermeiden Sie aggressive, parfümierte Duschgels - diese trocknen die empfindliche Haut aus und können Erkrankungen wie Eichelentzündungen hervorrufen", erklären die beiden Experten. (Sommer/Bertram: Das Men's Health Penis-Buch, S. 35)

Doch wie muss der Penis genau gewaschen werden? Und gibt's da noch mehr, was gewaschen werden will? Zweiteres zu beantworten ist nicht ganz so schwer, denn es empfiehlt sich, dass neben Penis, Vorhaut und Eichelbereich auch der Hoden und der Damm bis zum After bzw. die Pofalte täglich gereinigt werden. Denn Intimhygiene beim Mann kommt auch ihm selbst zugute.

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Ein Mann sollte seinen Penis jeden Tag waschen. So verhindert er, dass er im Intimbereich überhaupt müffelt. Bei Hitze oder nach körperlicher Anstrengung wie bspw. Sport oder harter Arbeit sollte eine extra Wäsche erfolgen - und im Zweifel auch vor dem Sex, denn bei mangelnder Intimhygiene des Mannes ist es ganz schnell vorbei mit dem Spaß im Bett.

Wie der Mann seine Intimpflege vornimmt, ist ihm überlassen. Möglich ist es einfach in der Dusche oder aber mit einem Waschlappen, wenn du keine Lust hast, dich jeden Tag abzubrausen und dein Penis nicht so empfindlich auf die Berührung des Stoffes reagiert.

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Damit das Glied nicht müffelt, sollte es gründlich mit lauwarmem bis warmem Wasser gewaschen werden. Für alle Penisse mit Vorhaut gilt beim Waschen: Immer die Vorhaut vorsichtig zurückschieben und den gesamten Bereich unter der Vorhaut reinigen, also auch die Ecken am Frenulum und rund um die Eichel. Nicht ruckartig zurückziehen, denn das kann erhebliche Schmerzen verursachen. "Lassen Sie das Wasser drüberlaufen und reinigen den Penis mit Fingerbewegungen und sanftem Hin- und Herschieben der Vorhaut", empfiehlt das "Men's Health Penis-Buch". (Sommer/Bertram: Das Men's Health Penis-Buch, S. 36) Für Penisse ohne Vorhaut entfällt dieser Schritt natürlich.

Nach dem Waschen ist es wichtig, den Penis gut abzutrocknen, wofür die Vorhaut nochmals zurückgeschoben werden sollte. "Am besten ist sanftes Tupfen mit dem Handtuch - heftiges Scheuern reizt unnötig und kann ebenso wie mangelndes Abtrocknen zu Pilzinfektionen führen", so die beiden Experten. (Sommer/Bertram: Das Men's Health Penis-Buch, S. 36) Das merkt auch Sexualwissenschaftlerin Goedele Liekens an: "Übertriebene Hygiene kann zu Balanitis oder Vorhautentzündungen führen." Wenn du empfindliche Haut hast, solltest du sowieso vorsichtig sein - gewissen Inhaltsstoffe können auch zu allergischen Reaktionen führen. (Liekens: Das Penis-Buch, S. 260)

Zur Erklärung: Eine Balanitis ist eine Eichelentzündung, bei der auch die Vorhaut betroffen ist.

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Besonders bei heißen Temperaturen kann es passieren, dass der männliche Intimbereich anfängt, streng zu riechen - vor allem, wenn Männer viel schwitzen, was auch aufgrund der apokrinen Schweißdrüsen zwischen den Beinen passiert. Daher sollte an heißen Tagen eine Extrawäsche erfolgen.

Zudem sitzen am Glied unter der Vorhaut viele Drüsen, die ein Sekret namens Smegma produzieren. Es hat eigentlich die Funktion, die Eichel feucht zu halten. Die Mischung aus Smegma, Urin und Sperma kann bei ausbleibender Reinigung zum sehr unbeliebten Eichelkäse werden. "Dann ist das sanfte Reinigungsmittel Pflicht, denn Wasser allein reicht in diesem Fall nicht mehr aus", schreiben Sommer und Bertram über die anstehende Peniswäsche. (Sommer/Bertram: Das Men's Health Penis-Buch, S. 36)

Wenn Männer ihre besten Stücke regelmäßig waschen, können sie allerdings schnell dafür sorgen, dass der üble Geruch gar nicht erst entsteht. So einfach ist die Penis-Pflege.

Nur in Ausnahmefällen kann der Geruch auf eine Pilz- oder Harnwegsinfektion hinweisen - wie schon gesagt, Penisse sind sehr robust. Eine Pilzinfektion kann sich bspw. durch Rötungen auf der Eichel oder der Haut zeigen.

Die Rasur des männlichen Schamhaares wird heutzutage auch zur Intimpflege des Mannes gezählt, auch wenn letztlich der eigene Geschmack entscheidet, ob unten Natur oder getrimmter Barockgarten angesagt sind. Je nachdem, wie lang das Haar ist, solltest du ein wenig anders vorgehen. Denn die Haut rund um den Penis und die Hoden im Intimbereich ist recht empfindlich, gerade wenn du die Haare rasierst. Schnell ist es passiert, dass du kleine Wunden hast, die einer Infektion die Haustür öffnen und dann zu unangenehmen und unansehnlichen Entzündungen samt Pickel führen.

Daher will die Intimrasur gelernt sein, um sich selbst, aber auch Frau und jeder anderen Person keinen Anblick des Grauens zu bieten. Denn neben Rasur braucht es die richtige Pflege von Haut und Haar, schließlich kümmerst du dich ja auch um den restlichen Körper. Und wie sauber der Intimbereich eines Mannes ist, sagt letztlich nicht nur was über seine Einstellung zur Intimpflege aus, sondern ist auch ein Zeichen des Respekts gegenüber Sexualpartner*innen.

Besonders am Hodensack ist die Haut sehr empfindlich und blutet schnell, weswegen du hier nicht einfach wild drauflosrasieren solltest. Das bestätigt auch Jesko Wilke in "Guten Morgen, Latte!": "Die Intimrasur will gelernt sein, sonst drohen lästige Komplikationen. Die Risiken reichen vom harmlosen Rasierbrand über kleine Schnittverletzungen bis zu schmerzhaften Genitalwarzen an Penis, Harnröhre oder After." (Wilke: Guten Morgen, Latte!, S. 46)

Welche "Intimfrisur" du gerne hast, ist dir überlassen - hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Von blanker Haut bis hin zu geometrischen Formen oder verspielten Mustern ist vieles möglich.

Wilke erklärt, wie die Intimrasur beim Mann möglichst komplikationsfrei abläuft (Wilke: Guten Morgen, Latte! S. 47-48):

1. Zunächst die langen Haare mit einem Barttrimmer oder Haartrimmer auf ca. 3 mm kürzen.

2. Anschließend Penis und Schamhaare mit warmem Wasser und milder Waschlotion waschen. Gut abtrocknen.

3. Rasierschaum ohne Duftstoffe oder ähnliches auftragen.

4. Die zu rasierenden Parts der Haut straffen, was vor allem am Hoden wichtig ist. Immer in Wuchsrichtung rasieren, vor allem, wenn du keine Erfahrung hast, sonst riskierst du kleine Schnittverletzungen. Tipp: Ist der Penis leicht steif, lässt sich der Schaft leichter rasieren. Rasierschaum warm abwaschen.

5. Haut nun mit kaltem Wasser spülen, damit sich die Poren wieder schließen. Geeignetes Desinfektionsmittel auftragen und, beruhigende Hautcreme oder Gel auftragen.

6. Bis zur nächsten Rasur der Haut einige Tage Ruhe gönnen. Das tägliche Rasieren ist nicht gesund.

Was macht einen schönen Penis aus?

Hodenkrebs ist kein schönes Thema, aber gehört unweigerlich zur Pflege der männlichen Genitalien dazu - in Form von Vorsorge nämlich. Das heißt, du solltest am besten alle zwei Wochen, mindestens aber einmal im Monat, ab dem 18. Lebensjahr deinen Hoden abtasten. Das ist nicht sehr schwer, erfordert aber Zeit und ein wenig Übung - aber da kommst du rein, wie Jesko Wilke bestätigt.

So tastest du deinen Hoden ab (Wilke: Guten Morgen, Latte!, S. 186):

1. Erstmal heiß duschen, damit die Haut am Hoden etwas weicher wird und sich besser abtasten lässt.

2. Mit einer Hand den Penis im Stehen anheben und mit der anderen den Hodensack nehmen.

3. Jeden Hoden einzeln zwischen Daumen und restliche Finger nehmen und leicht hin- und herrollen. Dabei fühlst du die etwas weicheren Nebenhoden.

4. "Schmerzlose Vergrößerungen oder tastbare Knoten oder Verhärtungen konnen ein Anzeichen für Hodenkrebs sein", so Wilkens. Dann solltest du schnellstmöglich einen Termin beim Urologen machen.

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