Heilende Kräfte

Thymian-Wirkung: Tee, Öl und richtige Verwendung der Heilpflanze

Thymian - seine Wirkung als Tee, Öl oder roh macht aus dem Kraut eine wichtige Heilpflanze im Bereich Husten und Magen-Darm-Beschwerden. Mehr Infos zur Verwendung erfährst du hier.

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Der Thymian duftet im Kräutergarten vor sich hin und du benutzt ihn bisher bestimmt gerne als Aroma zum Kochen - dabei ahnst du nicht, welche Kräfte so in der ausdauernden Pflanze schlummern. Wir erklären dir die Thymian-Wirkung von Tee, Öl und vom rohen Tee.

Seine größte Wirkung hat das Kraut auf die Atemwege - aber auch andere Anwendungsgebiete sind möglich. Dafür sind bestimmte Inhaltsstoffe verantwortlich. Wie der Thymian am besten verwendet wird, wann er sich als Hausmittel eignet und warum die Heilpflanze in Form von Thymianöl und Thymiantee hilfreich bei Erkältungen sein kann, verraten wir dir in diesem Artikel.

Thymian: Wirkung von Tee, Öl und der Pflanze allgemein

Thymian hat eine Wirkung, die in der Heilkunde geschätzt ist - weswegen Thymian nicht umsonst als Heilpflanze Verwendung findet. Die Thymian-Wirkung wird als Tee oder Öl genutzt, zum Beispiel beim Inhalieren. Aber warum wirkt die Pflanze so?

Eigentlich geht es vor allem um den sogenannten Echten Thymian (lat. Thymus vulgaris), aber auch der sogenannte Joch-Thymian (lat. Thymus zygis) ist theoretisch zur Verwendung als pharmazeutisches Mittel zugelassen. Als Heilpflanze zur Anwendung kommt fast die gesamte Pflanze, nur die Wurzeln werden hierbei außen vorgelassen.

Die Heilpflanze Thymian kommt aufgrund ihres hohen Anteils an ätherischen Ölen traditionell bei Erkältungskrankheiten zum Einsatz – oft in Form von Tee. Im Thymian sind Inhaltsstoffe wie Thymol (antiseptisch), Carvacrol (schmerzstillend, entzündungshemmend, wärmend), p-Cymen, Borneol und Linalool, daneben enthält der Echte Thymian aber auch Flavonoide, Bitterstoffe und sogenannte Lamiaceengerbstoffe wie Rosmarinsäure, also Gerbstoffe, die vor allem in Pflanzen der Gattung Lippenblütler (Lamiaceae) vorkommen.

Die Wirkungen von Thymol und Carvacrol machten sich schon die alten Ägypter zunutze, allerdings weder in der Küche als Gewürz, noch als Arznei. Es kam hingegen bei der Einbalsamierung von Mumien zur Anwendung, da die Stoffe antibakteriell und antimykotisch wirken und somit ein geeignetes Mittel gegen die Verwesung waren.

Folgende Thymian-Wirkungen sind nachgewiesen oder werden vermutet:

  • krampflösende Wirkung auf die Bronchialschleimhaut

  • entzündungshemmend

  • schleimlösend: (noch) nicht wissenschaftlich belegt, aber vermutet

  • leicht schmerzstillend

  • antibakteriell

  • antimykotisch (gegen Pilzinfektionen, z.B. auf der Haut)

  • antiviral

Thymian soll als pflanzliches Mittel neben Erkältung und Desinfektion aber auch bei anderen Beschwerden helfen, wie beispielsweise bei Verdauungsproblemen wie Blähungen und Bauchschmerzen (sprich Magen-Darm-Problemen) und gilt als krampflösend bei Periodenschmerzen und sowie entspannend, was bei Schlafstörungen helfen soll

Britische Forscher aus Leeds wollen zudem herausgefunden haben, dass Thymian aufgrund seiner entzündungshemmenden und keimabtötenden Wirkung Abhilfe bei Akne schaffen kann. Ebenso sollen die Wirkstoffe des Thymians dafür sorgen, dass die Bakterien im Mund abgetötet werden, die Mundgeruch verursachen, wodurch dieses Leiden gelindert werden kann.

Wie genau Thymian Anwendung findet in den verschiedenen Einsatzfeldern und wer auf dessen heilende Wirkung verzichten sollte, erfährst du jetzt.

Thymianöl: Wirkung auf Babys und Anwendung von Thymiantee

Um im Falle einer Krankheit Thymian als Hausmittel daheim zu haben, brauchst du eigentlich nur eine Pflanze der richtigen Sorte. Solltest du allerdings eine Verwendung über die eines reinen Gewürzes für leckere Rezepte hinaus planen, solltest du einiges über die Thymianöl-Wirkung auf Babys und die Anwendung des Tees als Hausmittel wissen.

Thymiantee kannst du entweder in der Drogerie, Apotheke und Co. kaufen, oder aber du erntest ihn aus dem eigenen Kräutergarten. Lasse das Kraut trocknen und verwahre es in einer luftdichten Verpackung, sodass du ihn bei Bedarf ohne Einbußen des würzigen Aromas hervorholen kannst.

So bereitest du den Tee zu:

  1. Heißes Wasser über 1 TL getrocknetes Thymiankraut gießen. Alternativ geht auch 1 EL frischer Thymian.

  2. Tee ungefähr 15 Minuten lang bedeckt ziehen lassen. Fertig!

Gut zu wissen: Thymiantee ist am effektivsten, wenn du ihn gleich bei den ersten Erkältungssymptomen als Erkältungstee anwendest. Trinke den Tee, solange er noch heiß ist und nimm mehrere Tassen über den Tag verteilt zu dir. Empfohlen werden täglich 4-6 g, da Thymian in großen Mengen Nebenwirkungen wie Atemnot, Hautreaktionen oder auch Magenschmerzen auslösen kann. Wenn du noch nicht-sortenreinen Blütenhonig vom lokalen Imker hast, kannst du für eine bessere Wirkung noch 1 TL davon in den nicht mehr kochenden Tee geben. Das kochende Wasser würde die wichtigen Inhaltsstoffe des Honigs zerstören.

Die Thymianöl-Wirkung wird hingegen vor allem beim Inhalieren im Zuge einer Erkältung geschätzt. Die Dämpfe mit ätherischem Öl sollen auf die oberen Atemwege wirken und so die Schleimhäute beruhigen und den Schleim lösen. Generell sollte Thymianöl wegen seiner hautirritierenden Wirkung niemals unverdünnt auf der Haut angewandt werden. Für Asthmatiker*innen wird von der Anwendung ätherische Öle zu Inhalation und anderen Zwecken abgeraten. Mehr übers Inhalieren mit Salz erfährst du hier:

Vorsicht! Bei Säuglingen und Kleinkindern kann das Thymianöl bei Anwendung einen lebensgefährlichen Stimmritzenkrampf, den sogenannten Glottiskrampf, Bewusstseinsveränderungen oder einen Atemstillstand hervorrufen - wie bei allen starken ätherischen Ölen. Deshalb solltest du Thymian in dieser Altersgruppe nicht anwenden. Damit die Thymianöl-Wirkung nicht negativ ausfällt, solltest du - wie immer - auch bei älteren Kindern und Jugendlichen darauf achten, dass das ätherische Öl ausreichend verdünnt wird (nach Anleitung) und niemals in direkten Hautkontakt - vor allem nicht im Gesicht - kommt.

Bei Fragen solltest du dich immer in der Apotheke oder deiner hausärztlichen Praxis bzw. beim Kinderarzt*bei der Kinderärztin beraten lassen. Sollte dein Kind einmal einen Anfall bekommen, solltest du möglichst schnell den Giftnotruf wählen.

Neben dem klassischen Thymiantee sind Hustensäfte zur innerlichen Anwendung, Tabletten, Tinkturen zum Inhalieren, Badezusätze, Massageöle, Mundwasser, Zahnpasta und Kapseln mit Thymian-Extrakt erhältlich. Aus den frischen oder getrockneten Blättern kannst du dir einen Aufguss, etwa zum Gurgeln, Mundspülen oder Inhalieren, herstellen oder sie für ein Dampfbad verwenden.

Artikelbild und Social Media: mescioglu/iStock (Themenbild)