Impf-Dschungel

Welche Impfungen muss ich wann haben?

Du bekommst im Leben viele Impfungen - doch wann welche Impfung notwendig bzw. empfohlen ist, weißt du nicht? Hier gibt's die Infos dazu.

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Wann welche Impfungen gemacht oder aufgefrischt werden sollen, ist für viele Menschen ein Rätsel. Geht es dir auch so? Wir verschaffen dir einen Überblick.

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Was sind Impfungen?

Impfungen (Vakzinationen) schützen vor Infektionskrankheiten, die durch Bakterien oder Viren verursacht werden. Bei einer Impfung werden dem Körper spezielle Stoffe gespritzt, die das Immunsystem gezielt aktivieren. In der Regel werden abgeschwächte Erreger in den Oberarmmuskel geschleust ("Lebendimpfstoff"). Der Körper erkennt sie als Eindringlinge und bildet ein Abwehrsystem gegen sie. Kommt es in Zukunft zum Kontakt mit diesem speziellen Erreger, ist der Körper in der Lage, ihn zu bekämpfen, bevor er die unerwünschte Krankheit verursachen kann. Dabei ist ganz genau geregelt, wann welche Impfungen anstehen.

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Ab wann wirken Impfungen?

Wann welche Impfung anfällt, hängt auch mit der Zeit zusammen, in welcher der Impfstoff wirksam wird. In der Regel braucht der Körper einige Tage bis Wochen, bis er Antikörper hergestellt hat. Die Dauer hängt allerdings vom Impfstoff und vom individuellen Immunsystem des Menschen ab. Als Richtlinie gilt: der Impfschutz ist 14 Tage nach der Spritze voll entfaltet. Ärzte empfehlen Reisenden sogar, sich schon vier bis sechs Wochen vor dem Urlaub impfen zu lassen - für den Fall, dass Nebenwirkungen auftreten sollten.

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Welche Impfungen brauchen Babys, Kinder und Erwachsene?

Für Babys empfiehlt die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (STIKO) folgende Impfungen:

  • unmittelbar nach der Geburt: Hepatitis-B-Impfung
  • 2 Monate alt: Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Haemophilus influenzae Typ b, Polio, Hepatitis B, Pneumokokken, Rotavirus
  • 3 Monate alt: Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Haemophilus influenzae Typ b, Polio, Hepatitis B, Pneumokokken
  • 4 Monate alt: Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Haemophilus influenzae Typ b, Polio, Hepatitis B, Pneumokokken
  • 11 bis 14 Monate alt: Tetanus, Diphtherie, Pertussis, Haemophilus influenzae Typ b, Polio, Hepatitis B, Pneumokokken, Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, Meningokokken (ab dem 1. Lebensjahr)
  • 15 bis 23 Monate alt: Masern, Mumps, Röteln, Windpocken

Für Kinder und Jugendliche empfiehlt die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (STIKO) folgende Impfungen:

  • 5 bis 6 Jahre: Tetanus-, Diphtherie- und Pertussis-Auffrischung
  • 9 bis 17 Jahre: Tetanus-, Diphtherie-, Pertussis- und Polio-Auffrischung, gegebenenfalls Komplettierung des Hepatitis-B-Impfschutzes, Humane Papillomviren (HPV)

Für Erwachsene empfiehlt die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (STIKO) folgende Impfungen:

  • ab 18 Jahre (alle 10 Jahre): Tetanus- und Diphtherie-Auffrischung, bei der nächsten Tetanus-Diphtherie-Auffrischung einmalig in Kombination mit Pertussis
  • Erwachsene ab Jahrgang 1970 aufwärts: Masern-Impfung (mit Masern/Mumps/Röteln-Impfstoff), wenn in der Kindheit nur einmal oder gar nicht geimpft wurde
  • über 60 Jahre: Influenza jährlich; Pneumokokken einmalig, Auffrischungen bei Sonderindikationen (alle 5 Jahre)

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Wann welche Impfungen aufgefrischt werden müssen

Impfungen gegen Keuchhusten (Pertussis), Tetanus und Diphtherie sollen Empfehlungen zufolge alle zehn Jahre aufgefrischt werden. Wer nach 1970 geboren wurde, sollte seine Masern-Mumps-Röteln-Impfung auffrischen lassen. Menschen, die über 60 Jahre alt sind, sollten sich nach der Empfehlung der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (STIKO) einmalig gegen Pneumokokken erneut impfen lassen. Auch die Influenza- bzw. Grippeimpfung muss jedes Jahr aufgefrischt werden (betrifft vor allem Kleinkinder und Senioren).

Wer sich gegen Gelbfieber, Hepatitis A und B impfen lässt, ist etwa zehn Jahre immun dagegen.

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Muss ich mich gegen Grippe impfen lassen?

Nicht unbedingt. Wer ein starkes Immunsystem hat und sich nur selten eine Grippe einfängt, braucht keine Grippeimpfung. Ärzte empfehlen eine Impfung gegen diese Virusgrippe vor allen Dingen chronisch Kranken, Kinder und Jugendliche, Menschen ab 60 Jahren (s.o.), Schwangeren und Menschen, die beruflich viel mit Patienten zu tun haben (etwa Krankenschwestern und -pflegern, Ärzten, Alten- und Kinderpflegern, Lehrern).

Wer sich gegen Grippe impfen lassen möchte, sollte es am besten im Oktober oder November tun, spätestens aber vor dem Eintritt der jährlichen Grippewelle. Die Wirkung der Grippeimpfung entwickelt nach etwa zehn bis 14 Tagen ihre volle Wirkung. Allgemeinmediziner, Internisten, Kinder- und Frauenärzte führen Grippeimpfungen durch. Auch bei einigen Gesundheitsämtern kann man sich impfen lassen.

Eine gesetzlich verankerte "Impfpflicht" gibt es in Deutschland allerdings nicht. Allerdings gibt es ein Infektionsschutzgesetz, das u.a. dazu verpflichtet, bestimmte Krankheiten zu melden.

Eine gesetzlich verankerte "Impfpflicht" gibt es in Deutschland allerdings nicht. Allerdings gibt es einInfektionsschutzgesetz, das u.a. dazu verpflichtet, bestimmte Krankheiten zu melden.

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Welche Impfungen brauche ich im Urlaub?

Je nachdem, wohin man reist, sollte man sich über die dort kursierenden Krankheiten erkundigen. Welche Impfungen bei welchem Reiseziel speziell notwendig sind, kann man zum Beispiel beim Tropeninstitut nachlesen oder erfragen.

Es gibt Impfungen gegen Cholera, Diphterie, FSME/Zeckenhirnhautentzündung (z.B. bei Reisen nach Südamerika, tropisches Afrika), Tollwut (z.B. bei Reisen in Gebiete mit Wildtiertollwut), Typhus (bei Reisen in Endemiegebiete), Gelbfieber (z.B. bei Reisen nach Südamerika, tropisches Afrika), Poliomyelitis, Japanische Enzephalitis (bei Reisen in Endemiegebiete), Meningokokkenmeningitis (bei Reisen in Endemiegebiete), Tetanus (Wundstarrkrampf) und Hepatits A und B. Was viele Urlauber*innen nicht wissen: auch im Mittelmeerraum und in Südosteuropa besteht das Risiko, sich mit Hepatitis A zu infizieren. Die Übertragung erfolgt vor allem über verunreinigte Lebensmittel und Trinkwasser. Urlauber*innen sollten sich vor der Reise rechtzeitig in ihrer Hausarztpraxis über Reiseschutzimpfungen z. B. gegen Hepatitis A und B beraten lassen. Weitere Informationen unter www.bereit-zu-reisen.de.

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Wer bezahlt die Impfungen?

Gesetzliche Krankenversicherungen sind in Deutschland gesetzlich dazu verpflichtet, die Impfkosten zu übernehmen, welche die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (STIKO) empfiehlt.

Allerdings: Nicht alle Krankenkassen bezahlen Impfungen, die für Reisende relevant sind. Hier findest du eine Übersicht, welche Krankenkasse was zahlt und was nicht. Einige Kassen erstatten die Kosten für getätigte Impfungen, einige verlangen Zuzahlungen. Je nach Impfung können die Kosten im niedrigen dreistelligen Bereich liegen.

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Welche Nebenwirkungen haben Impfungen?

Typische Nebenwirkungen sind Rötungen, Schmerzen und / oder Schwellungen auf der Impfstelle. Manchmal kommt es auch zu Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und / oder Übelkeit. Diese Nebenwirkungen werden als Zeichen dafür gewertet, dass sich das Immunsystem mit den eingeimpften Erregern auseinandersetzt. Diese Beschwerden können wenige Tage anhalten.

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Sind Impfungen schädlich?

Zahlreiche Studien belegen die positive Wirkung von Impfungen. Eine schädigende Wirkung können Impfungen dann haben, wenn sie z.B. mit anderen Medikamenten wechselwirken, also ist auch dies zu berücksichtigen, um den Zeitpunkt, wann welche Impfung gemacht werden sollte, festzulegen. Der mögliche Schaden, den eine Impfung auf den Körper ausüben kann, ist weitaus geringer und harmloser, als der Schaden, den die Krankheiten selbst bei Ausbruch verursachen können (im schlimmsten Fall Tod).

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Welche Impfungen brauchen Hunde und Katzen?

Eine Tollwutimpfung  (mit Nachweis im EU-Heimtierausweis) ist gesetzlich in fast allen EU-Staaten für Hunde, Katzen und Frettchen erforderlich und muss alle ein bis drei Jahre erneuert werden. Folgende Impfungen für Haustiere sind möglich:

  • für Hunde: Staupe, Hepatitis contagiosa canis, Leptospirose (Stuttgarter Hundeseuche), Parvovirose (Katzenseuche des Hundes), Parainfluenza, Lyme-Borreliose
  • für Katzen: Katzenschnupfen, Panleukopenie (Katzenseuche), Feline Leukosevirus (FeLV)
  • für Kaninchen: Myxomatose, RHD (Chinaseuche), Kaninchenschnupfen (Rhinitis contagiosa)

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