Entzündeter Mückenstich: Symptome, Ursachen und was hilft
Wie erkenne ich einen entzündeten Mückenstich? Was kann ich dagegen tun und wann sollte ich einen Arzt aufsuchen. Unser Experte gibt Auskunft.
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Mückenstiche sind schon so ziemlich unangenehm und können nervig werden - gerade dann, wenn sie sich häufen. Doch noch unangenehmer wird es, wenn die Stiche der blutsaugenden Insekten sich entzünden. Was dann zu tun ist, wie sich so ein entzündeter Mückenstich äußert und wie du am besten verhindern kannst, dass es zu einer Entzündung kommt, haben wir im Gespräch mit Dr. Heiko Grimme, Dermatologe im Hautzentrum am Kurpark in Stuttgart, besprochen.
Wodurch kann sich ein Mückenstich entzünden?
Zuerst einmal ist es wichtig zu wissen, dass jeder Mückenstich grundsätzlich schon einmal entzündet ist. "Da haben wir eine Schwellung, eine Rötung und Juckreiz und das sind drei klassische Symptome für Entzündungen", erklärt Dr. Grimme. Diese Symptome kommen zustande, weil unser Körper auf den Stich der Mücke mit einer Abwehrreaktion des Immunsystems reagiert.
Spricht man jedoch von einem entzündeten Mückenstich ist meistens gemeint, dass sich dieser anders als üblich verhält. Wird er zum Beispiel besonders groß oder juckt stärker, kann eine allergische Reaktion vorliegen, die deutlicher als Entzündung wahrgenommen wird. Ein weiteres Szenario: Es kommt durch Bakterien, die durch das Aufkratzen des Stichs eindringen können, zu einer Infektion.
Wie erkenne ich, dass sich ein Mückenstich entzündet hat?
Eine Mückenstich-Allergie erkennt man nach Dr. Heiko Grimme häufig an folgenden Symptomen:
- Rötungen
- Schwellungen
- Juckreiz
Bei einer Infektion verhält es sich etwas anders: "Meistens ist der Mückenstich aufgekratzt und ist eine kleine Wunde vorhanden. Dann entstehen Krusten oder es nässt. Es kommt dann also zu Gewebsflüssigkeit, die austritt." In diesem Fall spricht man auch von einer "bakteriellen Superinfektion, also einer Infektion auf der Infektion.
Wann sollte ich mit einem entzündeten Mückenstich einen Arzt aufsuchen?
„Letztendlich gilt: Wenn sich Krusten bilden, wenn es nässt, wenn es vielleicht schon an mehreren Stellen aufgekratzt ist und man es so nicht kennt. Wenn es eher immer schlimmer wird und auch über Tage nicht besser wird, dann wäre es sicherlich am besten einen Hautarzt aufzusuchen.“
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Was hilft bei einem entzündeten Mückenstich?
Bei einem Mückenstich und einer allergischen Reaktion hilft zunächst einmal Kühlen, so Dr. Grimme. „Da gibt es ja Gele aus der Apotheke mit Antihistaminikum. Die Hauptwirkung ist aber auch hier das Kühlen. Auch kühle Umschläge eine Möglichkeit."
Bei schlimmeren Reaktionen kann auch eine vom Hautarzt verschriebene Cortisonsalbe, die man ein paar Tage anwendet, helfen. Dies hilft gerade bei allergischen Reaktionen, die Heilung zu beschleunigen.
Im Fall eines aufgekratzten Mückenstichs kann zur Vorbeugung und Beschleunigung des Heilungsprozesses auch ein Wund-Desinfektionsspray, das nicht brennt, aus der Apotheke helfen.
Kann es durch einen Mückenstich zu einer Blutvergiftung kommen?
„Wir reden hier über etwas, was ich in 27 Jahren Dermatologie noch nie gesehen habe(...)", erklärt Dr. Grimme. "Doch grundsätzlich kann jede Wunde, die Sie haben, das kann ein kleines bisschen Fußpilz zwischen den Zehen sein, ein Stich oder ein Kratzer, durch Kontakt mit den richtigen Bakterien zu einer Blutvergiftung führen. Aber das ist schon ein sehr seltenes Geschehen und das passiert sicher bei Wunden, Verletzungen, Fußpilz, viel häufiger als bei Mückenstichen."
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