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Vanilla Sex: Darum ist die Sexpraktik kein langweiliger Blümchensex

Wer "Vanilla Sex" bei Tinder und Co. angibt, steht auf eine bestimmte Sexpraktik. Wir erklären, was dahinter steckt.

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Ob "Facesitting", "Thigh Job" oder "Kunyaza": Sexpraktiken gibt es unzählige, die für Abwechslung und Spaß im Bett sorgen. Aber was genau verbirgt sich hinter dem wohlklingenden Namen "Vanilla Sex"? Und nein, der gleichnamigen Duft des Designers Tom Ford hat damit nichts zu tun...

Was ist Vanilla Sex?

Das Wort leitet sich aus dem Englischen "Vanilla" für Vanille ab und bedeutet im übertragenen Sinn "einfach, ohne Extras". Vanilla Sex bedeutet also ganz unaufgeregten Geschlechtsverkehr, ohne Sadomaso, Bondage oder Fetische zu praktizieren. Daher wird der Begriff häufig in BDSM-Kreisen verwendet, um einfachen Sex zu beschreiben. Für die einen ist die "Doggy-Stellung" zu experimentell und lieben sich vor allem in der Missionarsstellung, andere zählen einfachen Sex von hinten oder die Reiterstellung bereits zu Vanilla Sex.

Du fragst dich jetzt immer noch, was die Bedeutung mit Vanille zu tun hat? Der Ausdruck "plain vanilla" ("einfach Vanille") stammt aus dem US-amerikanischen Sprachraum. Er schwappte in den 60ern und 70ern nach Europa und wird umgangssprachlich verwendet, um auszudrücken, dass etwas normal oder gewöhnlich ist. Aus einem einfachen Grund: Vanille ist die beliebteste und somit "gewöhnlichste" Eissorte. Daher wird Vanilla Sex, der auch Blümchensex oder Kuschelsex, genannt wird, gerne mal als langweilig oder prüde abgestempelt – ein Trugschluss, denn wie im Fall von der Eis-Sorte gibt es einen Grund, warum "Vanilla" so unglaublich beliebt ist...

Alle Vorteile auf einen Blick

Häufig wird "Vanilla Sex" als langweilig, gefällig, öde abgestempelt. Alles Quatsch! Vanilla Sex hat Vorteile, die gerne mal vergessen werden:

  1. Keine Ablenkung: Vanilla Sex kann genauso intensiv sein, wie eine andere Sexpraktiken, denn du kannst dich vollkommen auf deinen Partner oder deine Partnerin beim Liebesspiel konzentrieren. Denn anders, als bei BDMS, braucht es beim Blümchensex keine erotische Inszenierung.

  2. Vorlieben kennenlernen: Wer sich sexuell noch nicht gut kennt oder sich wieder neu entdecken möchte, kann mit Vanilla Sex die erogenen Zonen des anderen und von einem selbst viel entspannter entdecken. Sexpraktiken haben immer etwas mit Abgrenzung zu tun, um die eigenen Bedürfnisse auszuloten.

  3. Vertrautheit & Bindung stärken: Vanilla Sex ist sanft und zärtlich, anstatt hart und rau. Das lässt Raum für Romantik und eine intime Zweisamkeit, die (wieder mehr) Verbindung zueinander schafft.

Am Ende solltest du genau den Sex haben, mit dem du dich wohlfühlst. Und ob das nun Vanilla Sex, Kinky-Sex oder etwas dazwischen ist, spielt keine Rolle und ist auch höchst subjektiv-individuell.

So wird Vanilla Sex noch heißer

Wenn du Lust hast, den Sex etwas zu variieren, ohne in die BDSM-Welt zu tauchen, haben wir hier ein paar Tipps für dich, wie du deinen Vanilla Sex jenseits von Rollenspielen und Unterwerfung aufpeppen kannst:

Sexstellung wechseln

Du hast am liebsten in der Löffelchenstellung oder Missionarsstellung Sex und bist zufrieden damit? Wunderbar, weiter so! Falls dir jedoch der Sinn nach Abwechslung steht, haben wir hier drei feurige Sex-Stellungen, die du mit deinem Gegenüber ausprobieren kannst:

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Mann und Frau haben intimen Sex in der Lotusstellung.
Die Lotusstellung rückt euch näher zusammen. Foto: Wunderweib Redaktion

Vanilla Sex in der Lotusstellung

Die Lotusstellung gibt es in verschiedenen Varianten: Sitzend, liegend, vaginal oder anal. Was die Stellung so besonders macht: Der Augenkontakt. Noch näher könnt ihr euch fast nicht sein.

Mann und Frau haben intimen Sex in der Hausnummer-Sexstellung.
Sex in der Kamasutra-Stellung "Die Hausnummer" stimuliert den G-Punkt. Foto: Wunderweib.de

Die Hausnummer-Stellung

Die Hausnummer-Stellung stammt aus dem Kamasutra und ähnelt der Missionarsstellung. Durch das erhöhte Becken wird der G-Punkt der unten liegenden Person maximal stimuliert.

In der Tarantel-Stellung haben es beide Partner entspannt.
Sex in der Tarantel-Stellung bietet Abwechslung zur Reiterstellung. Foto: Wunderweib.de

Ähnlich wie die Reiterstellung: Die Tarantel-Stellung

Eine Abwandlung zur klassischen Reiterstellung ist die Tarantel-Stellung. Dabei lehnt sich der aktive Part weit nach hinten zurück, sodass die Penetration intensiver ist.

Ortswechsel testen

Sex außerhalb des Betts kann für heiße Abwechslung sorgen und manchmal reicht schon ein kleiner Perspektivwechsel, um mehr Würze ins Sexleben zu bringen. Wie wäre es zum Beispiel mit Vanilla Sex auf dem Tisch, einem Stuhl oder der Waschmaschine?

Orgasmus hinauszögern

Gönnt euch beim Vanilla Sex ein extra langes Vorspiel, stimuliert euch gegenseitig oral oder anders, und jedes Mal, wenn der Höhepunkt kurz bevor steht, stoppt ihr. Geeignete Methoden sind z.B. Edging oder Peaking.

Den Winkel verändern

Schon mal ein Kissen unter den Po gelegt? Vor allem in der Missionarstellung und auch bei den verschiedenen Kamasutra-Stellungen ist ein (Sex)Kissen hilfreich. Denn durch die Veränderung des Beckens wird der G-Punkt intensiver stimuliert.

Sex-Toys einbauen

Vanilla Sex und Sex-Toys schließen sich nicht aus. Einige Sexspielzeuge können für mehr Erregung sorgen, etwa Sex-Toys für Paare oder spezielle Vibratoren, die die Klitoris stimulieren sowie ein Penisring, der die Erektion verstärken kann.

Artikelbild und Social Media: iStock/franckreporter