Verdauung anregen: Schnelle Hausmittel und Mythen
Rund um unser Verdauungsorgan gibt es viele gut gemeinte Empfehlungen. Welche davon tatsächlich stimmen und welche wir getrost vergessen können, verraten wir dir.
Die genannten Produkte wurden von unserer Redaktion persönlich und unabhängig ausgewählt. Beim Kauf in einem der verlinkten Shops (Affiliate Link) erhalten wir eine geringfügige Provision, die redaktionelle Selektion und Beschreibung der Produkte wird dadurch nicht beeinflusst.

Du willst deine Verdauung anregen mit schnellen Hausmitteln? Wir haben einen Überblick für dich, welche Tipps wirklich helfen und was eigentlich Quatsch oder sogar kontraproduktiv ist
Auch interessant:
Verdauung anregen: Schnelle Hausmittel und welche Tipps nicht helfen
Sauerkraut kurbelt die Verdauung wirksam an
Stimmt. Sauerkraut gehört zu den sogenannten probiotischen Lebensmitteln. Probiotika sind Mikroorganismen, die für eine gesunde Darmflora wichtig sind. Sogar bei milden Formen eines Reizdarmsyndroms können sie helfen. Neben Sauerkraut enthalten auch Naturjoghurt, Ayran, Kimchi sowie Apfelessig probiotische Bakterien.
Im Darm „sitzt“ die Gesundheit
Da ist viel Wahres dran. Rund 80 Prozent unserer Immunzellen befinden sich im Darm. Mikroben der Darmflora können sogar unsere Psyche beeinflussen: Darmbakterien liefern wichtige Bausteine für Neurotransmitter wie Serotonin und Dopamin. Und diese „Gute-Laune-Hormone“ spielen eine wichtige Rolle für unser Wohlbefinden.
Kümmel und Minze sind Darmfreunde
Ja. Die ätherischen Öle aus Pfefferminze wirken krampflösend und schmerzlindernd, Kümmelöl entbläht und hemmt die Gasbildung. Tipp: Zwei Stängel frische Minze mit 200 ml kochendem Wasser aufbrühen, mit 1/2 TL Kümmel (Gewürzregal) dazugeben, zehn Minuten ziehen lassen, abseihen. Schluckweise trinken.
Je mehr Ballaststoffe wir essen, desto besser
Jein. Zwar sind Ballaststoffe wichtig für einen gut funktionierenden Darm, übertreiben sollten wir es mit dem Verzehr aber nicht. Das kann sonst zu Blähungen führen. Pro Tag genügen etwa 30 g Ballaststoffe. Im Durchschnitt kommen wir aber nur auf circa 20 g täglich. Besonders ballaststoffreich sind Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und (getrocknetes) Obst sowie Kartoffeln, am besten mit Schale. Tipp: Wer fünf Portionen (je eine Handvoll) Gemüse oder Obst am Tag verzehrt, deckt seinen Bedarf ideal. Unter den Früchten sind getrocknete oder frische Äpfel und Pflaumen besonders ballaststoffreich.
Entschlackungskuren tun uns ab und an gut
Stimmt nicht. Es gibt keine „Schlacken“, die sich im Darm ansammeln und entfernt werden müssten. Ein gesunder Körper scheidet unerwünschte Stoffe über Leber, Nieren, Darm, Haut und die Atmung aus. Was allerdings tatsächlich sinnvoll sein kann, ist, ab und an einen Fastentag einzulegen. Er kann dazu beitragen, das Gleichgewicht im Darm wiederherzustellen. Experten raten alternativ dazu, öfter mal das Abendessen ausfallen zu lassen. Eine Essenspause von etwa 16 Stunden entlastet den Darm.
Ein Schnaps hilft nach dem Essen
Das glauben viele. Doch das Gegenteil ist der Fall: Alkohol blockiert die Nerven, die für den Nahrungstransport zuständig sind, und bringt den Verdauungsprozess damit ins Stocken. Wer seine Darmaktivität nach einer üppigen Mahlzeit anregen möchte, schafft das mit einem Espresso, einer Tasse Kräutertee, einem Spaziergang an der frischen Luft oder einem sanften Abführmittel (z. B. „Movicol“, rezeptfrei, Apotheke).
Man sollte täglich „müssen“
Nein. Die Verdauung ist etwas sehr Individuelles. Nur etwa 40 Prozent der Menschen haben einmal täglich Stuhlgang. Alles zwischen dreimal täglich und dreimal pro Woche gilt als medizinisch völlig unbedenklich. Eine gewisse Regelmäßigkeit ist aber ein gutes Zeichen, dass im Verdauungssystem alles in bester Ordnung ist.
Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.
Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Artikelbild und Social Media: ozgurcankaya/iStock (Themenbild)