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Zu viel gegessen: Was tun bei Völlegefühl und weiteren Beschwerden?

Du hast zu viel gegessen und jetzt quält dich dein Bauch? Wir wissen, was du gegen das Völlegefühl nach dem Essen tun kannst.

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Wir kennen es alle: Essen kann so gut schmecken, dass du einfach nicht aufhören kannst zu schlemmen, obwohl du schon lange satt bist - das kennen viele Menschen und es ist auch nur ein Problem von vielen, wenn es ums Essen geht. Das Ergebnis ist ein Völlegefühl, das mehr als unangenehm ist und nicht nur das: Mittlerweile ist sogar nachgewiesen worden, dass zum Beispiel Weihnachtsschlemmereien nicht ohne Folgen für unseren Körper bleiben und unter anderem die Cholesterin-Werte stark negativ beeinflusst.

Zu viel gegessen wird vor allem zu Gelegenheiten wie Hochzeiten, Geburtstagen oder eben über die Feiertage. Und seien wir mal ehrlich: Zu diesen besonderen Anlässen möchten wir uns auch einfach mal etwas gönnen. Da wäre es mehr als ärgerlich, wegen einem übervollen Magen ins Fresskoma zu fallen und den Rest der Party zu verpassen oder vor schlechtem Gewissen zu vergehen, dass man der Gesundheit nichts Gutes getan hat...

Damit dir weder das eine, noch das andere passiert, haben wir Tipps, die im akuten Fall oder aber auch schon vorbeugend helfen.

Akut-Tipps: Das kannst du tun, wenn du zu viel gegessen hast

  1. Bewegung (moderat)

  2. Kräutertee (Fenchel, Kümmel, Anis, Pfefferminze, Ingwer)

  3. Bauchmassage

  4. Wärme (Wärmflasche/Körnerkissen)

  5. KEIN Schnaps

  6. Bequeme Kleidung

1. Völlegefühl: Bewegung hilft

Auch wenn beim Völlegefühl nach dem Essen die Couch ruft: der gute alte Verdauungsspaziergang ist kein Gerücht! Die Bewegung beim Gehen fördert gleichzeitig die Bewegung von Magen und Darm und hilft so meist recht schnell, das Völlegefühl verschwinden zu lassen oder zumindest auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Zudem kannst du bei einem ganz entspannten Spaziergang direkt wieder ein paar Kalorien verbrennen und deinen Kopf klären.

Es muss übrigens nicht zwingend ein Spaziergang sein - jede moderate Bewegung, die sich für dich gut anfühlt, kann helfen!

2. Kräutertee: Das beste Hausmittel bei Magen-Darm-Beschwerden

Fenchel-, Kümmel-, Anis-, Pfefferminz- und Ingwertee sind dein Freund und Helfer bei Magenschmerzen und Blähungen. Kräutertees sind eines der besten Hausmittel bei vielen Beschwerden und wenn du mal zu viel gegessen hast, sind sie neben Bewegung das erste Mittel der Wahl!

Tee ist so gar nicht dein Ding? GEO empfiehlt außerdem Apfelessig: Zwei Teelöffel gemischt mit lauwarmen Wasser und Honig seien wirksam gegen Völlegefühle, da die Produktion von Magensaft und somit die Verdauung angeregt werden könne.

3. Zu viel gegessen: Bauchmassagen helfen

Hast du zu viel gegessen, dann spannt mitunter der Bauch und du willst ihn lieber gar nicht erst anfassen. Aber: Bauchmassagen helfen auch Erwachsenen, die ihre Magenschmerzen mit Hausmitteln bekämpfen möchten.

Am besten den Bauch im Uhrzeigersinn mit kreisenden Bewegungen leicht massieren und anschließend mit den Händen abwechselnd vom Magen aus nach unten langsam über den Bauch streichen.

4. Gezielte Wärme hilft gegen Beschwerden nach zu viel Essen

Wärme wirkt nicht nur bei Regelschmerzen krampflindernd. Auch nach einem zu üppigen Essen können Körnerkissen und Wärmflasche entkrampfend wirken und dir helfen, dich wieder wohl zu fühlen.

5. Hilft ein Verdauungsschnaps?

"Ein Schnaps nach dem Essen macht den Blähbauch vergessen." So oder so ähnlich lautet es, wenn es um das vermeintlich beste Hausmittel gegen das Völlegefühl nach einer Mahlzeit geht. Der Mythos vom verdauungsfördernden Kurzen oder dem Magen aufräumenden Schwedenbitter hält sich hartnäckig. Vielleicht auch, weil es nicht schlecht ist, immer einen guten Grund für den kleinen Schnaps nach dem geselligen Essen zu haben.

Aber: Wissenschaft und Ärzt*innen sind sich einig, dass jede Form von Alkohol die Verdauung erschwert und keinerlei positive Auswirkungen nach zu viel Essen hat. Zwar betäubt der Alkohol vielleicht das Gefühl im Magen, aber die traurige Wahrheit ist: je mehr Alkohol, desto schlechter die Verdauung. Die Zigarette danach kann hingegen zu unangenehmem Sodbrennen führen und ist damit ebenso wenig hilfreich. Vor allem Menschen mit einer empfindlichen Verdauung oder gar einem Reizmagen sollten nicht auf Hilfe durch Alkohol setzen.

Ebenfalls wenig hilfreich bei Völlegefühl sind kohlensäurehaltige Getränke, das Trinken mit einem Strohhalm oder Kaugummi kauen, da all dies Luft im Magen und eine Steigerung der Beschwerden im Oberbauch bedeuten kann. Auf rohes Gemüse oder Obst solltest du ebenfalls erstmal verzichten und lieber die oben genannten Hausmittel oder einen kleinen Spaziergang ausprobieren.

6. Enge Kleidung im Bauchbereich verstärkt die Probleme

Es ist vor einem festlichen Essen schon hilfreich, etwas auf ein Wohlfühl-Styling zu achten. Ein allzu enges Kleid, eine enge Hose oder auch ein Gürtel schränken Magen und Darm vollkommen ein und sind quasi eine Einladung für Beschwerden.

Daher empfehlen wir dir, entweder einfach etwas lockerere Kleidung anzuziehen oder zumindest als Ersatz dabeizuhaben, wenn du dann doch etwas mehr zuschlagen willst und zu Völlegefühl neigst. Dann brauchst du nicht die ganze Zeit konsequent auf deine Ernährung achten und kannst Übelkeit und Völlegefühl vorbeugen.

Völlegefühl vorbeugen: Das kannst du tun

1. Stilles Wasser trinken

Schon während des Essens kann es helfen, stilles Wasser zu trinken, aber auch bestimmte Kräutertees helfen gegen die Beschwerden im Oberbauch nach zu viel Essen. Kohlensäurehaltiges Wasser oder andere Getränke mit Kohlensäure verschlimmern die Beschwerden hingegen schnell.

2. Langsam essen!

Kleiner Tipp mit großer Wirkung: Langsam essen! Achtest du beim Schlemmen darauf, langsam zu essen und sorgfältig zu kauen ist das schon die halbe Miete, um nach dem Essen kein unangenehmes Völlegefühl zu bekommen, denn sorgfältiges Kauen nimmt Magen und Darm schon eine Menge Arbeit ab. Denn das unbeliebte Wort "schlingen", das keiner von uns gerne hört beim Schlemmen, ist eine der Hauptursachen fürs Völlegefühl nach dem Essen.

3. Kräuter helfen als Hausmittel schon während des Essens

Kräuter helfen nicht nur in Form von Tees: Solltest du einige der folgenden Kräuter fürs Essen verwenden wollen, um Völlegefühlen vorzubeugen, hilft es, wenn du sie vorher im Mörser kleiner reibst, um die ätherischen Öle freizusetzen:

Die Kräuter und ihre Tees unterstützen Magen und Darm und sind vor allem auch vorbeugend gegen Blähungen wirksam. Als Gewürz im Essen schmecken diese Kräuter nicht nur gut, sie können einem Völlegefühl auch vorbeugen. Tee trinken ist allgemein immer lecker, aber für die Verdauung gleich doppelt sinnvoll. Auch spannend ist, was mit deinem Körper passiert, wenn du jeden Tag Ingwertee trinkst.

4. Bitterstoffe aus Chicorée als Hausmittel gegen Völlegefühl

Dass Bitterstoffe die Verdauung fördern, ist nichts Neues. Gegen Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Völlegefühl, Blähungen und Durchfall helfen sie also. Daher ist es zum Vorbeugen schlau, verdauungsfördernde Lebensmittel direkt zum Essen dazu zu nehmen, zum Beispiel in Form eines leckeren Salats mit Chicorée, Rucola, Mangold, frischem Spinat oder aber ein Endiviensalat.

Weitere Lebensmittel, die Bitterstoffe enthalten und so schon während des Essens helfen, Problemen vorzubeugen:

  • Kohlsorten wie Rot- oder Grünkohl

  • Löwenzahn und Brennnessel

  • Ingwer, Kurkuma, Thymian, Estragon, Zimt, Senfkörner

  • Oliven, Artischocken, Auberginen

  • Kaffee, Grüner Tee, Salbeitee, Grapefruitsaft,

Zu viel gegessen? Diese Symptome sind eindeutig

Nach zu viel Essen zeigen sich Probleme meist zunächst im Oberbauch. Symptome sind hier unter anderem:

  • ein Völlegefühl

  • ein Druckgefühl im Bauch

  • der Bauch spannt

  • Übelkeit

  • Aufstoßen

  • Sodbrennen

  • Erbrechen

Durch die Zusammensetzung des Essens oder der Getränke kann es dann im Magen-Darm-Trakt zu zusätzlichen Beschwerden kommen, dazu gehören:

Der Magen-Darm-Trakt ist also stark gefordert, wenn wir zu viel essen, aber es zum Glück gibt es ein paar Dinge, die du tun kannst, wenn es mal zu viel des Guten war und du die entsprechenden Symptome des Überfressens hast.

Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Völlegefühl ist natürlich vollkommen normal, wenn du zu viel gegessen hast, aber du solltest deinen Körper nicht ständig mit mehr Schlemmerei, als er vertragen kann, belasten. Üppige Mahlzeiten sind auf Dauer nicht nur wegen des ständigen Völlegefühls unangenehm, sondern auch langfristig ungesund für den gesamten Körper.

Wer häufig an einem Völlegefühl oder sogar Schmerzen im Bereich des Magens oder Darms leidet, ohne besonders viel gegessen zu haben, sollte einen Arzt*eine Ärztin aufsuchen und sich durchchecken lassen - die Ursache liegt in diesem Fall oft woanders. Denn Völlegefühl, Blähungen und Bauchschmerzen, die unabhängig von zu viel Essen auftreten, können ein Hinweis auf eine Magen-Darm-Erkrankung sein und nicht mehr mit einfachen Hausmitteln kurierbar sein.

Quellen

Artikelbild und Social Media: frantic00/iStock (Themenbild)