Harte Fakten über die Erektion

6 Dinge, die du noch nicht über die männliche Erektion wusstest

Wenn ihr euren Mann ausschlafen lasst, kann sich das positiv auf seine Erektion auswirken. Wusstet ihr nicht? Jetzt erfahrt ihr noch mehr ungeahnte Fakten über die männliche Erektion!

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Jaja, das männliche Genital hält doch immer wieder Überraschungen für uns bereit. Unabhängig davon, wie aufgeklärt wir uns fühlen, so gut kennen wir den Penis – und die männliche Erektion - dann eben doch nicht.

Wie funktioniert eine Erektion?

Männliche Erektion Grafik
Foto: Collage von Wunderweib.de & iStock (VectorMine)

Insgesamt befinden sich drei Schwellkörper im Penis. Zwei an der Seite und einer, der die Harnröhre ummantelt und später in die Eichel übergeht. Letzterer sorgt dafür, dass die Eichel bei der Erektion mitanschwillt. (Stöwing/Wittkamp: Gut aufgestellt, S. 38)

Über einen sexuellen Reiz, zum Beispiel durch Berührung, gibt das Gehirn über die Nerven Signale an den Penis. Woraufhin sich die Blutgefäße weiten und die Schwellkörper sich mit Blut füllen. Das Blut-Volumen steigt auf das zehnfache an.

Gleichzeitig wird verhindert, dass es abfließen kann. (Liekens: Das Penis Buch, S. 80) Übrigens kann sich das Glied schnellstens innerhalb von drei Sekunden aufrichten. (Stöwing/Wittkamp: Gut aufgestellt, S.289)

Wie viele Erektionen hat ein Mann am Tag?

Männer erleben durchschnittlich etwa 11 Erektionen pro Tag! Unbemerkte Erektionen in der Nacht finden durchschnittlich etwa 9 Mal statt. (Liekens: Das Penis Buch, S. 78) Doch auch tagsüber wird sein bestes Stück öfter steif, als wir dachten. Manchmal reicht allein die Reibung der Jeanshose aus, um den Penis zu erregen – auch wenn Mann das gar nicht will. 

Die Morgenlatte hat nichts mit feuchten Träumen zu tun

Eine nächtliche Erektion ist kein Zeichen sexueller Erregung, sondern hängt mit dem Schlaf in der REM-Phase zusammen. In dieser Phase träumen wir besonders intensiv, Puls und Atmung beschleunigen sich.

Inhalte der Träume müssen allerdings keinesfalls sexuell sein und trotzdem kommt es zur Erregung. Auch die gefüllte Harnblase, wie viele meinen, ist nicht die Ursache.

Grund für diese regelmäßige Versorgung mit Blut und Sauerstoff? Sein Penis überprüft durch die Kontrollen (etwa alle 70-100 Minuten pro Nacht) seine Erektionsfähigkeit. (Liekens: Das Penis Buch, S. 81) Wird man(n) während einer der Kontrollen wach, ist eben von Morgenlatte oder morgendlicher Erektion die Rede.

Dieses Phänomen durchleben übrigens auch wir Frauen. Während der Traumphase schwillt tatsächlich auch die Klitoris an, ohne dass wir es merken! Sie ist eben doch unser Mini-Penis.

Warum die Haut des Penis dunkler ist als am restlichen Körper

Wie lange dauert eine Erektion?

Wie lange die Erektion im Schnitt dauert ist nicht belegt. "Studien sind oft unseriös, moralisch oder ideologisch gefärbt. Die Versuchung für Teilnehmer, sozial erwünschte Antworten zu geben, ist groß. Wahrscheinlich sind es im Schnitt vier bis sechs Minuten Erektion am Stück." (Stöwing/Wittkamp: Gut aufgestellt, S. 289)

Was kann man tun, um die Erektion zu verlängern?

Längeren Sex erreicht man nicht zwangsläufig durch eine längere Erektion. Trotzdem gibt es einige Sex-Tipps und Stellungen, die euer Liebesspiel länger anhalten lassen können:

Wie du die Potenzmuskulatur trainieren und eine härtere Erektion bekommen kannst, erfährst du übrigens hier.

Wie lang und wie groß ist ein erigierter Penis?

Wie lang, groß, klein, dick oder dünn? Penisformen gibt es wahrscheinlich so viele, wie es unterschiedliche Menschen auf der Welt gibt. Genauso liegt auch das, was einen schönen Penis ausmacht im Auge des Betrachters.

Je nachdem welche Quelle man befragt, ist die durchschnittliche Länge des erigierten Penis zwischen 12,9 cm und 16 cm. Während der Umfang durchschnittlich 11,66 cm beträgt.

Ob es sich nun um einen großen Penis, einen kleinen oder den eher seltenen Mikro-Penis handelt: Begriffe wie "normal", "groß" oder "klein" sind eh immer relativ und machen noch lange kein gutes Sexleben aus. Wichtig ist die Gesundheit des besten Stücks und die richtige Penispflege.

Mögliche Ursachen für Erektionsstörungen

Was man im Volksmund allgemein unter Impotenz zusammenfasst ist zum einen die Unfähigkeit Kinder zu zeugen, zweitens ein Problem einen Samenerguss zu bekommen und drittens eine Erektion zu bekommen oder zu halten (erektile Dysfunktion). Von Letzterem sprechen Mediziner wenn "der Patient über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten in mehr als 70 Prozent der Versuche keinen befriedigenden Geschlechtsverkehr erlebt." (Stöwing/Wittkamp: Gut aufgestellt, S. 227)

Erektionsprobleme können sowohl eine organische als auch eine psychische Ursache haben. Mediziner gehen davon aus, dass etwa ab dem 50. Lebensjahr physische Ursachen zu 80 % für die erektile Dysfunktion verantwortlich sind, während bei jüngeren Generationen eine Erektionsschwäche eher psychisch bedingt ist. Grundsätzlich nimmt mit steigendem Alter aber die Wahrscheinlichkeit für eine erektile Dysfunktion zu. (Wilke: Guten Morgen, Latte, S.163)

"Die Chancen, dass du irgendwann einmal eine erektile Dysfunktion entwickeln wirst, stehen nicht schlecht. [...] Aber du kannst selbst etwas daran ändern, im Zweifel mit urologischer Hilfe." (Stöwing/Wittkamp: Gut aufgestellt, S. 228)

Bei anhaltenden Problemen sollte Mann aber auf jeden Fall einen Arzt /Ärztin, eine Urologin oder einen Urologen aufsuchen und sich gegebenenfalls über weitere Therapie-Möglichkeiten aufklären lassen. Mögliche Ursachen, die zu Erektionsstörungen führen können sind unter anderem:

Körperliche Ursachen: 

  • Tabakkonsum

  • Übermäßiger Alkoholkonsum

  • Drogenkonsum

  • Arteriosklerose (Gefäßverkalkung)

  • Bluthochdruck

  • erhöhte Blutfettwerte 

  • Übergewicht

  • Hormonmangel/niedriger Testosteronspiegel

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen

  • Diabetes

  • Rheuma

  • Medikamente (u.a. Antihypertensiva, Antidepressiva, Antibiotika, Schmerzmittel)

  • Operationen (z.B. an der Prostata, Blase, Beckenbereich)

  • Nervenschäden (z.B. durch Diabetes oder durch eine Prostatektomie)

"Ein Hinweis, nach dem jeder Urologe forscht, um zwischen organischen und psychischen Ursachen für Erektionsprobleme zu unterscheiden, sind die morgendlichen Erektionen. Wachst du mit einer »Morgenlatte« oder auch zwischendurch mit einer nächtlichen Erektion auf, können wir eine rein körperliche Ursache bereits weitgehend ausschließen." (Stöwing/Wittkamp: Gut aufgestellt, S. 228)

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Psychische Ursachen:

  • Stress

  • Burn Out

  • Depressionen

  • Unsicherheiten (auch mit dem eigenen Körper)

  • Versagensängste im Bett

  • Perfomance Anxiety (Lampenfieber im Bett)

  • Allgemein Probleme in der Beziehung

  • Uneingestandene Sexualvorlieben

  • Unausgelebte Sexualpraktiken

Erektionsstörungen: Möglichkeiten zur Behebung

Hier kommt es wieder darauf an, ob Ursache für die erektile Dysfunktion psychisch, organischer Natur oder eine Kombination aus beidem ist. Unter anderem kann Folgendes helfen: 

  • Verzicht auf Zigaretten

  • ausgewogene und gesunde Ernährung

  • Bewegung und Sport

  • Beckenbodentraining

  • Masturbationsübungen

  • (Medizinische) Vakuum-Erektionshilfen

  • Jelqing

  • Viagra (oder andere PDE-5-Hemmer)

  • (Sexual-) Therapie

"Eine gesunde Lebensweise verbessert die Durchblutung des Penis, stärkt das Bindegewebe und hebt in vielen Fällen auch den Testosteronspiegel, was deiner Libido und deiner Erektion ebenfalls zugutekommt". (Stöwing/Wittkamp: Gut aufgestellt, S. 241)

1. Schlaf wirkt potenzfördernd

Eine Studie hat den Zusammenhang zwischen ausreichend Schlaf und der Testosteronproduktion bei Männern untersucht. Das Ergebnis ist eindeutig: Je weniger die Teilnehmer schliefen, desto stärker sank ihr Testosteronlevel. Bis zu 10-15 %! Was lernen wir daraus? Wenn wir unserem Partner seinen Schönheitsschlaf gönnen, haben wir letztendlich auch etwas davon, wenn er ausgeschlafen und potent aufwacht!

2. Spermien sind so schnell wie Fahrradfahrer

Während der Ejakulation flitzen die Spermien mit einer Geschwindigkeit von 17 km/h aus dem Penis. Das ist in etwa so schnell, wie ein durchschnittlicher Fahrradfahrer! Wie lange Spermien überleben und ob du vom Lusttropfen schwanger werden kannst, liest du übrigens hier.

3. Probiotika verbessern die Spermienqualität

Forscher fanden in einer Studie heraus, dass Probiotika (z.B. Milchsäurebakterien im Joghurt) einen messbaren Effekt auf die Qualität der Spermien von Männern haben, die eingeschränkt zeugungsunfähig sind. (Wilke: Guten Morgen, Latte, S.174)

4. Es gibt drei Arten von Erektionen

Neben der Morgenlatte gibt es noch zwei andere Wege, wie die männliche Erektion entstehen kann. Man unterscheidet zwischen der körperlichen und der psychogenen Erregung. Während erstere Berührungen am Penis erfordert, reichen bei der psychogenen Erektion schon sexuelle Fantasien aus, um sie auszulösen. Ähnlich wie beim mentalen Orgasmus, dem Sex ohne Berührung.

5. Diphallus: Der doppelte Penis ist kein Mythos

Rund 100 Männer weltweit sind mit einem sogenannten Diphallus zur Welt gekommen, haben also einen doppelten Penis. Die Penisse können nebeneinander oder hintereinander angeordnet sein. Meist aber geht der doppelte Penis mit Unfruchtbarkeit sowie weiteren Fehlbildungen und Fehlfunktionen im Genitalbereich einher. (Stöwing/Wittkamp: Gut aufgestellt, S. 292)

6. Ein Penis kann gar nicht brechen

Schlagzeilen zu Penisbrüchen versetzen Männer in Angst und Bange. Da das männliche Genital allerdings gar keinen Knochen enthält, kann es natürlich auch nicht wirklich brechen.

Tatsächlich hatten Männer im Laufe der Evolution einen Penisknochen. Lies warum dieser verloren gegangen ist. Umgangssprachlich wird mit einem Penisbruch allerdings eine nicht weniger schmerzhaft klingende Verletzung beschrieben: Bei einer Erektion kann der Schwellkörper tatsächlich einreißen, wenn er umgeknickt wird.

Literaturtipps & Quellen

In diesen Büchern findest du viele hilfreiche Informationen und Übungen rund um das Thema Penis und Erektion:

Quellen

  • Stöwing, Oliver/Wittkamp, Volker (2023): Gut aufgestellt. Alles über den Penis. Piper Verlag, München.

  • Wilke, Jesko (2018): Guten Morgen, Latte! Wilhelm Goldmann Verlag, München.

  • Goedele Liekens: Das Penis Buch. Wilhelm Heyne Verlag, München.